Der Opel-Betriebsrat stemmt sich beim laufenden Stellenabbau im Werk Bochum weiter gegen betriebsbedingte Kündigungen. "Da werden wir als Betriebsrat und auch gemeinsam mit der IG Metall alles tun, damit kein Mensch betriebsbedingt gekündigt wird", sagte Betriebsratschef Rainer Einenkel am Dienstag dem Radiosender WDR 2. Betriebsbedingte Kündigungen habe es "bis heute" nicht gegeben. Am Montag war eine Frist für Beschäftigte geendet, ein Angebot einer Abfindung oder eines Wechsels nach Rüsselsheim anzunehmen.
Im Zusammenhang mit dem europäischen Sanierungsprogramm des Mutterkonzerns GM sollen in Bochum 1.800 Stellen abgebaut werden. Rund 1.350 haben nach Angaben Einenkels bereits das Abfindungsangebot angenommen. Zuletzt hatten Mitte Juli 155 Mitarbeiter ein Angebot erhalten. Knapp 30 von ihnen hatten es bis Montagmorgen angenommen. Die Frist endete am Montagabend. Neuere Zahlen lagen zunächst nicht vor.
Das Unternehmen will sich nach Angaben eines Opel-Sprechers "die Situation" nun anschauen. Die "notwendigen Maßnahmen" wolle man dann noch in dieser Woche dem Betriebsrat vorstellen. Opel hatte vergangene Woche betriebsbedingte Kündigungen für den Fall angekündigt, dass nicht genügend Mitarbeiter wechseln oder eine Abfindung annehmen. Einenkel hatte betont, dass der Betriebsrat jeder Kündigung widersprechen wolle.
"Zahlen falsch gerechnet"
Der Betriebsrat äußerte erneut Unverständnis für den Stellenabbau: "Es gibt eigentlich auch genug Beschäftigung im Bochumer Werk, sie muss nur anders aufgeteilt werden", sagte Einenkel im WDR. Möglich seien Arbeitszeitverkürzungen oder Kurzarbeit. "Wir sind auch der Meinung, dass die Zahlen falsch gerechnet sind." Er kritisierte, dass in anderen Opel-Standorten nach einem Personalabbau zahlreiche Leiharbeiter eingestellt worden seien. "Das wollen wir verhindern." Zum Ende dieses Jahres soll das Bochumer Werk nach früheren Unternehmensangaben noch 3.100 Beschäftigte haben. (dpa)
Heinz Dietz