Die Autobranche hat die Politik angesichts der Coronavirus-Krise erneut dazu aufgefordert, betroffenen Autohändlern zu helfen. "Bundesweit steht der Automobilhandel derzeit vor massiven Problemen", heißt es in einem am Dienstag veröffentlichten Appell des Verbands der Automobilindustrie (VDA), des Verbands der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) sowie des Zentralverbandes Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK). Demnach sollen Bund, Länder und Kommunen rasch handeln, um "Insolvenzen und Job-Verluste im Kfz-Handel abzuwenden".
Weil Kfz-Zulassungsstellen nur noch eingeschränkt oder gar nicht geöffnet seien, könnten Händler Autos nicht zulassen, heißt es in dem gemeinsamen Papier weiter. Auf den Höfen stünden derzeit tausende neue oder gebrauchte Fahrzeuge, die an Kunden übergeben werden müssten. Dieser Fahrzeugbestand binde Kapital, das für Händler aktuell besonders wichtig für das wirtschaftliche Überleben sei.
Die Verbände plädierten daher für unbürokratische Lösungen, um Zulassungen durch Händler weiterhin bundesweit zu ermöglichen. Ein Vorschlag sei eine gebündelte Abwicklung in den Behörden, Dokumente und Schilder könnten dabei über Schleusen ohne körperlichen Kontakt zwischen Menschen übergeben werden.
Weiteres Problem: Bereits zugelassene Fahrzeuge können wegen unterschiedlicher Kontakteinschränkungen nicht in jedem Bundesland an die Käufer übergeben werden. "Eine Lösung könnte darin bestehen, dass Fahrzeugübergaben ohne jeglichen nahen Kontakt zwischen Verkäufer und Käufer erfolgen", so die Interessensvertreter. Dafür müsse die Politik die Voraussetzungen schaffen.
In ihrem Appell machten VDA, VDIK und VDA auf einen weiteren Aspekt aufmerksam: Für den Hochlauf nach dem Produktionsstopp insgesamt ist wichtig, dass dann bei den Händlern genügend freie Stellflächen zur Verfügung stehen. Sonst könne auch nicht neu produziert werden. (dpa/rp)