Der VW-Konzern zahlt seinen Vertragswerkstätten für das Ausmerzen der illegalen Abgas-Software 60 Euro pro Fahrzeug. Das meldete die Deutsche Presse-Agentur am Donnerstag in Hannover. Daran verdiene ein VW-Partner "praktisch nichts", hieß es von zuständiger Seite. Der Konzern gibt die reine Arbeitszeit für das Update der Diesel-Software mit einer halben Stunde an, für die Werkstatt kommen noch Dokumentation und Verwaltungsarbeit hinzu.
Zusätzlich zu den 60 Euro für das Update (ohne Mehrwertsteuer) können die Werkstätten bei Bedarf pauschal einen Hol-und-Bring-Service für die Autos der Kunden in Rechnung stellen oder – falls nötig – Kosten für einen Ersatzwagen. Ein Volkswagen-Sprecher wollte Details der Vergütung nicht kommentieren. Nach AUTOHAUS-Recherchen stellt sich die Situation für die VW-Betriebe differenzierter dar als von der dpa angegeben. Einen ausführlichen Hintergrundbericht dazu lesen Sie in Ausgabe 4/2016.
Der Konzern und seine Händler bilden eine Schicksalsgemeinschaft, so ist das in der Branche überall. Kosten für Rückrufe liegen üblicherweise immer unter den Sätzen anderer Werkstattarbeiten. VW hatte den größten Rückruf in der Konzerngeschichte am Mittwoch mit dem Pick-up-Truck Amarok begonnen – es geht dabei um deutschlandweit rund 8.000 Wagen.
Nacharbeiten erfolgen in Wellen
In einigen Wochen sollen erste Varianten des Passat folgen. Auch sie sind Teil der ersten Rückrufwelle für Dieselmodelle mit dem Motor EA189 in der Abgasnorm Euro 5 mit 2,0 Litern Hubraum. Später im Jahr folgen dann betroffene Motoren mit 1,2 und 1,6 Litern. Insgesamt müssen 2,5 Millionen Autos des Konzerns zur Nachbesserung, darunter auch Modelle der Schwestermarken Audi, Seat, Skoda und VW Nutzfahrzeuge.
Die Wolfsburger bekräftigten, "den Nachbesserungsprozess für unsere Kunden so angenehm wie möglich" gestalten zu wollen. Dazu zähle auch auf Wunsch "die kostenfreie und angemessene Ersatzmobilität".
VW schreibt alle Halter nach und nach an. Die Autos sind trotz der verbotenen Software technisch fahrbereit und verkehrssicher. Die VW-Partner dürfen die Halteradressen behalten und später für Aktionen benutzen, etwa für Hinweise auf nahende Hauptuntersuchungen. Kunden können auf Wunsch dem Speichern ihrer Adresse widersprechen. (dpa)
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