Die neuen Händlerverträge für VW Pkw und Nfz sowie Audi sind unter Dach und Fach. "Die Vertragsgespräche sind abgeschlossen", bestätigte Michael Lamlé, Geschäftsführer des VW/Audi-Händlerverbandes, heute gegenüber AUTOHAUS Online. Allerdings seien noch einige Details der Umsetzung zu klären. Auch die wirtschaftliche Berechnung auf Basis der Musterkostenrechnung sei noch nicht komplett. "Man ist nie ganz zufrieden, aber wir haben gegenüber den Vorstellungen der Hersteller Einiges bewegen können", so sein Fazit. Große Sorge bereitet dem Verband allerdings die Wirtschaftlichkeit der Verträge. VW gilt als Nachzügler bei der Umsetzung der neuen GVO. Eine Reihe von Fabrikaten haben ihre neuen Verträge und Standards bereits vorgelegt und die entsprechenden Anpassungen des Vertriebsnetzes eingeleitet. Wie klein wird das Netz? Für jede der drei Marken des VW-Konzerns gibt es zwei Verträge: Einen Vollfunktionsvertrag für Händler, der einerseits Neuwagen-Vertrieb, andererseits Service und Teile umfasst, sowie einen gesonderten Service- und Teilekontrakt für Werkstätten. "Der Vollfunktionsvertrag betont die jeweilige Eigenständigkeit von Vertrieb und Service", erläuterte Lamlé. Mit anderen Worten: Auch die Händler sind in der Lage, die beiden Teile des Vertrages – Vertrieb bzw. Service und Teile – einzeln und gesondert kündigen zu können. Damit wäre eine Hauptforderung der neuen GVO erfüllt, nach der die Hersteller Verkauf, Service und Teilevertrieb getrennt betrachten müssen. Der Händlerverband will sicherstellen, dass die auch vom Hersteller gewollte Modularität des Vertrages hinreichend klar und praktikabel zum Ausdruck kommt. Deshalb habe der europäische Händlerbeirat den Vertrag der EU-Kommission zur Prüfung übergeben. Hinsichtlich der künftigen Netzstruktur wollte der Händlerverband keinen Kommentar abgeben. Aus Konzernkreisen verlautete derweil, bei VW Pkw reduziere sich die Anzahl der Händlerbetriebe gegenüber 2002 um rund 300 auf ca 1.500 Stützpunkte. Audi orientiere sich an BMW und visiere 950 Händler an, was eine neue Qualität bedeuten würde. In der jüngsten Vergangenheit war in Ingolstadt die Zahl 1.100 bis Ende 2003 genannt worden. Von den Marken liegen hierzu noch keine offiziellen Stellungnahmen vor. Mehr zu den Themen Margensystem, CRM und Großkundengeschäft lesen Sie HIER.
VW legt Vertragskarten offen
Netzver-kleinerung droht / Händlerver-band: "Wirtschaftlich-keit der Verträge macht uns Sorgen"