Die Mitglieder des VW/Audi-Partnerverbandes (VAPV) haben am Mittwoch in Hannover die Pläne der Volkswagen AG abgelehnt, über die Autostadt selbst in den direkten Pkw-Vertrieb einzusteigen. Das teilte der VAPV am Freitag mit. Der Vorsitzende Dirk Weddigen von Knapp sagte: "Das ist mit uns nicht zu machen." Dieser Verkauf vom Hersteller an Endkunden gehe über die in den aktuellen Verträgen vereinbarten Kundengruppen hinaus. Von Seiten des Verbandes gebe es da keinen Verhandlungsspielraum. "Wir lehnen es rundweg ab, dass der Hersteller uns dieses Volumen einfach so wegnimmt", betonte Weddigen von Knapp.
Die Mitglieder forderten einstimmig das Verhandlungsteam auf, in den Verhandlungen an diesem Punkt keinen Millimeter nachzugeben. Weddigen von Knapp erinnerte daran, dass bei der Gründung die Autostadt immer als Markenbotschafter und Auslieferungszentrum gesehen worden war und die Volkswagen AG zugesagt habe "nie in den Direktvertrieb" einzusteigen. Das Ökosystem basiere auf dem Modell Hersteller und Händler, dabei solle es auch in der Zukunft bleiben. Ein Bruch dieser Vereinbarung würde die Wirtschaftlichkeit der neuen Verträge in Frage stellen.
Zusätzliche Probleme entstehen laut der Mitteilung in den Vertragsverhandlungen auch durch die VW Financial Services AG. So wolle die FS AG schon kurzfristig die Stundenverrechnungssätze in Richtung eines reinen Kostenersatzes neu verhandeln. Dass die FS AG darüber hinaus die Boni der Partner mittelfristig um ein Viertel kürzen will, sieht der Partnerverband als nachhaltige Gefährdung des neuen Geschäftsmodells. (dp)
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AENGEL
Dieter1