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VW/Audi-Vertragspoker: Rote Karte für Direktvertrieb

22.06.2018 13:30 Uhr
VW/Audi-Vertragspoker: Rote Karte für Direktvertrieb
Die Mitglieder des VAPV forderten das Verhandlungsteam einstimmig auf, den Einstieg der Volkswagen AG in das direkte Endkundengeschäft zu stoppen.
© Foto: Michael Zapf/Partnerverband

Der Händlerverband will Pläne von Volkswagen stoppen, ins direkte Endkundengeschäft einzusteigen. "Das ist mit uns nicht zu machen", so der VAPV-Vorsitzende Weddigen von Knapp.

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Die Mitglieder des VW/Audi-Partnerverbandes (VAPV) haben am Mittwoch in Hannover die Pläne der Volkswagen AG abgelehnt, über die Autostadt selbst in den direkten Pkw-Vertrieb einzusteigen. Das teilte der VAPV am Freitag mit. Der Vorsitzende Dirk Weddigen von Knapp sagte: "Das ist mit uns nicht zu machen." Dieser Verkauf vom Hersteller an Endkunden gehe über die in den aktuellen Verträgen vereinbarten Kundengruppen hinaus. Von Seiten des Verbandes gebe es da keinen Verhandlungsspielraum. "Wir lehnen es rundweg ab, dass der Hersteller uns dieses Volumen einfach so wegnimmt", betonte Weddigen von Knapp.

Die Mitglieder forderten einstimmig das Verhandlungsteam auf, in den Verhandlungen an diesem Punkt keinen Millimeter nachzugeben. Weddigen von Knapp erinnerte daran, dass bei der Gründung die Autostadt immer als Markenbotschafter und Auslieferungszentrum gesehen worden war und die Volkswagen AG zugesagt habe "nie in den Direktvertrieb" einzusteigen. Das Ökosystem basiere auf dem Modell Hersteller und Händler, dabei solle es auch in der Zukunft bleiben. Ein Bruch dieser Vereinbarung würde die Wirtschaftlichkeit der neuen Verträge in Frage stellen.

Zusätzliche Probleme entstehen laut der Mitteilung in den Vertragsverhandlungen auch durch die VW Financial Services AG. So wolle die FS AG schon kurzfristig die Stundenverrechnungssätze in Richtung eines reinen Kostenersatzes neu verhandeln. Dass die FS AG darüber hinaus die Boni der Partner mittelfristig um ein Viertel kürzen will, sieht der Partnerverband als nachhaltige Gefährdung des neuen Geschäftsmodells. (dp)

Einen ausführlichen Bericht über den derzeitigen Stand der VW-/Audi Vertragsverhandlungen lesen Sie in AUTOHAUS 13/2018, das am 2. Juli erscheint.

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KOMMENTARE


ExVerkäufer

22.06.2018 - 13:36 Uhr

Ja. Haltet es durch. Der Hersteller will noch mehr verdienen wenn man ihn nicht bremst. Der Handel wird immer der Dumme bleiben. Auch der VW Finanzial Service holt immer mehr aus dem Händler raus. Druck und noch mehr Druck. "Sonst ziehen wir den Stecker raus" Das sind die Sätze die ich jahrelang gehört habe. Überteuerte Dienstleistungsprodukte verkaufen an denen die Bank schon heute am meisten verdient. Immer ist der Händler der Erfüllungsgehilfe. Intern lachen die sich auf opulenten Vertriebstagungen kaputt.


AENGEL

22.06.2018 - 14:29 Uhr

Ich bin der Meinung, dass die Autostadt gerne verkaufen kann.Verpflichtend sollten dann aber auch der Fahrzeugpreis (UPE) sein.Somit würde sich der Direkt-Vertreib selber regeln... ;-)


Dieter1

26.06.2018 - 08:40 Uhr

Rote Karte? Da glauben doch tatsächlich einige im Händlerverband, dass sie die Möglichkeit hätten, das Thema mit dem Hersteller zu "verhandeln". Wie viele vergleichbare Themen, die vormals als unantastbar galten, sind mittlerweile obsolet und fest in Herstellerhand? Die Zukunft des Handels wird nichts anderes sein als der Status eines reinen Abwicklers und Erfüllungsgehilfen, wenn nicht jetzt, dann zumindest in naher Zukunft. Traurig genug.


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