Dirk Weddigen von Knapp, Präsident des Volkswagen und Audi Partnerverbands (VAPV), hat die Mitgliedsbetriebe zu mehr Eigeninitiative bei der Bewältigung des Wandels in der Automobilbranche aufgefordert. Jeder Unternehmer müsse in Zukunft verstärkt selbst die Weichen für ein ertragreiches Geschäft stellen, sagte Weddigen von Knapp anlässlich des ersten virtuellen VAPV-Versammlung am Mittwoch und Donnerstag. "Im Rahmen der Transformation ist die Volkswagen AG zunehmend mit sich selbst beschäftigt." Eine Unterstützung von dieser Seite sei nicht zu erwarten.
Bei der Online-Veranstaltung standen neben den Maßnahmen zur Bekämpfung der Folgen der Covid-19-Pandemie die aktuellen Gespräche mit der Volkswagen Financial Services sowie die Arbeit des Verbands im vergangenen Jahr im Vordergrund. "Die Epidemie hat uns sehr schnell dazu veranlasst, mit der Volkswagen Financial Services AG zusammenzukommen, um zu prüfen, wie wir die Liquidität der Betriebe absichern können", erklärte Weddigen von Knapp einer Mitteilung zufolge. Man habe so relativ zügig die 120 Tage Valuta und die 25-prozentige Erhöhung der Linien vereinbaren können. "Beides waren Maßnahmen, die allen Firmen sofort geholfen haben, ihre Liquidität zu erhöhen."
Der Verbandspräsident gab außerdem einen Überblick über die Zusatzvereinbarungen und Richtlinien, die seit der letzten Partnerveranstaltung im September 2019 die Aktivitäten des Verbands maßgeblich bestimmt haben. Dazu gehörten bei VW Pkw beispielsweise der MEB Agenturvertrag und das Gebrauchtwagenprogramm "Weltauto". Bei VW Nutzfahrzeuge waren die großen Themen unter anderem der Abt-E-Vertrag und der Bonus 2021. Hierzu würden die Gespräche noch laufen, hieß es.
Gemeinsame Standards im Service
Im Audi-Fokus standen in den vergangenen zwölf Monaten das GW :Plus-Programm, die Regelung für das Batteriekompetenzzentrum, die Funktionsweise von Functions on Demand, der Online-Neuwagenverkauf und das Pilotprogramm Karrosserie- und Lackzentrum. Weddigen von Knapp betonte, dass der Verband die gemeinsamen Service-Standards für die drei Marken durchgesetzt habe. Außerdem sei das Stützpunktkonzept für Unfallreparaturen und Karrosserie- und Lackzentrum abgeschlossen, ein neuer Economy Service-Vertrag sei noch in Arbeit. "Zudem sind wir dabei, die NORA Agentur und den OT Bonus zu verhandeln", so der Händlervertreter.
Mit Blick auf das allgemeine Geschäft kam der VAPV-Chef auf die VW-Finanzsparte und die schwierigen Themen Verrechnungssätze, Vermarktung von Leasingrückläufern und Direktgeschäfte zu sprechen. "Auch wenn wir in Bezug auf die Verrechnungssätze dabei sind, uns auf eine neue Regelung zur Ermittlung dieser zu verständigen, kommen wir an anderer Stelle nicht weiter", unterstrich Weddigen von Knapp.
Ergänzt wurde die virtuelle Konferenz durch die Berichte der drei Markensprecher sowie der Sprecher der Service-Partner. Im Rahmen eines Live-Webcast beantwortete der VAPV-Vorstand überdies die Fragen der Mitglieder. Diese drehten sich laut Verband unter anderem um die Bonussysteme der Marken, den Hoffnungsträger VW ID.3 und die Ladesäulen-Problematik. (AH)
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