In den Vertriebsorganisationen des Volkswagen-Konzerns geht es momentan Schlag auf Schlag. Nach der Kernmarke VW Pkw stehen auch den Skoda-Betrieben neue Händlerverträge ins Haus. Das teilte Thomas Peckruhn, Präsident des Verbands Deutscher Skoda-Vertragspartner (VDS), am Samstag auf Anfrage von AUTOHAUS mit. Der Kfz-Unternehmer aus Sangerhausen bestätigte einen Medienbericht vom Freitag, wonach Skoda im Rahmen einer Händlertagung im spanischen Alicante eine Vertragskündigung zur Sprache gebracht habe.
Nach Angaben von Peckruhn wurde der VDS jüngst über den Schritt informiert – "dies mit der Zusage, allen Skoda-Partnern ein Vertragsangebot zu unterbreiten und im Gegensatz zu VW keine Margenreduzierung vorzunehmen." Als Zeitraum der Änderungen nannte er das dritte Quartal 2018. Skoda Deutschland habe zugesagt, über das neue Vertragswerk mit dem Verband in Kürze in Dialog zu treten, so der VDS-Chef weiter.
Frank Jürgens, Sprecher der Geschäftsführung von Skoda Auto Deutschland, bekräftigte am Montag gegenüber AUTOHAUS, "dass wir jedem unserer heutigen Händler im Laufe von 2018 einen neuen Vertrag im Austausch zum alten Vertrag anbieten werden". Die Inhalte würden vorab im Detail mit dem Händlerverband besprochen. Aktuell hat Skoda in Deutschland 562 Vertriebspartner. Hinzu kommen 748 reine Servicebetriebe.
Handel weiterhin zentraler Partner
Jürgens führte weiter aus: "Die Automobilbranche steht vor großen Herausforderungen und neuen Geschäftsmöglichkeiten. Die Megathemen Elektromobilität, Digitalisierung und Konnektivität werden nicht nur das Autofahren selbst, sondern auch die gesamte Wertschöpfungskette des Automobils verändern und neue Chancen offenbaren. Vor diesem Hintergrund gilt es nun, Geschäftsmodelle zu überprüfen und gegebenenfalls zu aktualisieren." Der Handel bleibe dabei weiterhin der zentrale Partner.
Peckruhn ließ erkennen, dass er sich einen anderen Weg gewünscht hätte. "Bislang war es gemeinsames Votum, notwendige Änderungen, wie die Aufnahme der Digitalstrategie, durch Anpassungen der bestehenden Verträge vorzunehmen. Dies hätte die Partner weniger verunsichert." In dem Zusammenhang verwies er auf die großen Investitionen, die die Betriebe in den vergangenen Jahren in den Markenauftritt getätigt hätten. "Damit haben die Händler ein klares Bekenntnis zu den ambitionierten Zukunftsplänen von Skoda abgegeben. Insofern hätte Skoda aus meiner Sicht ein eigener Weg gut zu Gesicht gestanden." (rp)
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