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Neuer Autohandelsriese Avemo stellt sich vor: "Die Schilder müssen nicht abgehängt werden"

01.03.2023 16:38 Uhr | Lesezeit: 4 min
Avemo-Management
Die Geschäftsführer der Avemo (v.l.n.r): Christian Just (externer Verantwortlicher für Finanzen und Personal), Norbert Sorg (IT), Niels Marnet (Neuwagen Einzelkunden), Frank Göthling (Gebraucht- und Mietwagen), Frank Müller (After Sales), Marcus Müller (Großkunden und Marketing).
© Foto: Avemo Holding

38 Standorte, 2.500 Mitarbeiter und eine Milliarde Umsatz: Avemo schafft es aus dem Stand unter die zehn größten Autohandelsgruppen Deutschlands. Im Audi Zentrum Bad Homburg/Oberusel gaben die Geschäftsführer nun weitere Einblicke.

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Seit 1. Januar 2023 bilden die Unternehmen Göthling & Kaufmann, Best Auto-Familie, Autohaus Marnet und Gelder & Sorg unter der gemeinsam gegründeten Holding Avemo eine der größten Automobilhandelsgruppen in Deutschland – mit einer Fahrzeugauswahl von 6.000 Neu- und Gebrauchtwagen. Die neue Holding ist so aufgebaut, dass alle vier Parteien gleich mitspracheberechtigt sind. Auf einen CEO, der die Handelsgruppe leitet, wurde man bewusst verzichtet. Erklärtes Ziel der sechsköpfigen Avemo-Geschäftsführung ist es dabei, Kräfte zu bündeln und die Weichen für die Zukunft zu stellen. 

Für den Kunden ändert sich dabei zunächst einmal nichts. Die Autohäuser bleiben mit den bekannten Namen und den vertrauten Ansprechpartnern bestehen. "Die Schilder müssen nicht abgehängt werden", wie der für die Bereiche Finanzen und Personal zuständige Geschäftsführer Christian Just am Mittwoch in Oberursel erklärte. Die Unternehmen hatten ihren neuen Verbund bereits Mitte 2022 angekündigt (LESEN: "Zusammenschluss auf Augenhöhe": Vier VW-Konzernhändler bündeln Kräfte).

Synergieeffekte und komplementäre Fähigkeiten nutzen

Jede der vier Handelsgruppen, die sich nun unter dem Avemo-Dach zusammengefunden haben, sei zwar "jeweils für sich eine stabile und ertragreiche Gruppe gewesen", so Just weiter, gemeinsam könne man aber von Größenvorteilen und damit verbunden Synergieeffekten profitieren. Als ein Beispiel, in dem sich solche Synergieeffekte nutzen lassen, nannte er die Neuanschaffung von Software, die im Verbund deutlich günstiger bewerkstelligt werden könne, als wenn alle Gruppenmitglieder diese einzeln beschaffen würden.

Im Zuge dessen müsse die IT auch angeglichen und optimiert werden, sagte Avemo-Geschäftsführer und IT-Verantwortlicher Norbert Sorg. Ziel sei es, die über 120 Programme, mit denen die einzelnen Handelsgruppen derzeit kumuliert arbeiten, deutlich zu reduzieren. Sorg: "Mittelfristig wollen wir zudem Hard- und Software-Beratung für externe Kunden anbieten."


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Dass es mit der nun erreichten Größe zu weiteren Konsolidierungsprozessen kommt und weitere Autohäuser übernommen werden, ist indes nicht der Plan. "Wir treten nicht an, um Andere aktiv aufzukaufen", betonte Just. Ebenso wenig Sorgen müssen sich die rund 2.500 Mitarbeiter der unterschiedlichen Handelsbetriebe machen. Arbeitsplätze sollen nämlich keine wegfallen – im Gegenteil: Man hat 191 offene Stellen, die mit neuen Mitarbeitern besetzt werden sollen, wie es hieß. 

Offen für weitere Marken 

Das Portfolio der zusammengeschlossenen Autohäuser umfasst vor allem die Fabrikate des VW-Konzerns. Der Wohnwagenhersteller Etrusco runde das Portfolio ab, erläuterte Marcus Müller, zuständige für die Bereiche Großkunden und Marketing. Für die Aufnahme weiterer Marken, insbesondere aus China, wie es bereits andere große Handelsgruppen getan haben, sei man offen, ist zu hören. Zudem soll ab Sommer ein weiteres VW-Zentrum in Wiesbaden entstehen.

Avemo-Management
Die Führungsriege des neuen Branchenriesen vor Pressevertretern im Audi Zentrum Bad Homburg/Oberusel
© Foto: Stefan Schmid/AUTOHAUS

Das sind die vier Autohandelsgruppen hinter Avemo:

Gelder & Sorg

Nach der Verschmelzung zweier Einzelbetriebe hat sich Gelder & Sorg seit dem Jahr 2000 mit neun Standorten zur größten Autohausgruppe zwischen Bamberg und Schweinfurt entwickelt. 1929 gegründet, mittlerweile ca. 750 Mitarbeiter mit den Marken Audi, Volkswagen, Volkswagen Nutzfahrzeuge, Skoda, Seat und Cupra.

Marnet

Der Name Marnet steht seit 1890 für Mobilität und mit den Marken Audi, Volkswagen, Volkswagen Nutzfahrzeuge, Skoda, Seat und Cupra für umfassende Automobil-Kompetenz. Vom Hauptsitz in Königstein im Taunus gab es eine kontinuierliche Vergrößerung auf heute elf Standorte zwischen Wiesbaden, dem Taunus und der Wetterau. Aktuell beschäftigt die Marnet Gruppe rund 600 Mitarbeiter.

Best Auto-Familie

Standorte in Offenbach, Mühlheim, Hanau bis Gelnhausen: Die Best Auto-Familie ist mit den Autohäusern Best und Best Nutzfahrzeug Zentrum in Mühlheim, dem Autohaus Best in Offenbach, dem Audi Zentrum Hanau, Geiger & Liebsch in Gelnhausen, Autohaus Schmitt in Freigericht und dem Autohaus Hess in Büdingen an sieben Standorten im Rhein-Main-Gebiet vertreten. Aktuell sind für die "Auto-Familie" etwa 700 Mitarbeiter tätig.

Göthling & Kaufmann

Die Automobilgruppe Göthling & Kaufmann besteht aus neun Autohäusern, deren Standorte sich über das Rhein-Main-Gebiet bis nach Eisenach in Thüringen mit ca. 500 Mitarbeiter erstrecken. Die Ursprünge gehen bis 1926 in Eisenach zurück, Eröffnung des ersten Autohauses im Westen war im Jahr 1966. Die Geschichte der Seite Kaufmann begann 1928, 1955 wurde die erste VW-Vertragswerkstatt eröffnet. Der Zusammenschluss der beiden Unternehmen startete schließlich 2006 mit Bau des Audi Zentrum Hofheim.



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