Der Verband der Stellantis-Markenpartner Deutschland (VDSD) hat seine für 31. Mai und 1. Juni geplante Informationsveranstaltung in Schweinfurt zu den neuen Händler- und Serviceverträgen abgesagt. Grund dafür sei, dass die für Deutschland gültigen Verträge immer noch nicht in trockenen Tüchern seien, teilte der VDSD am Donnerstag in einem Rundschreiben an seine Mitglieder mit.
"Die letzten Gespräche dauern noch an und per Stand heute können wir keine Gewähr dafür geben, wann genau die unterschriftsreifen Verträge nunmehr endlich vorliegen", heißt es darin weiter. Zudem sei bekannt geworden, dass der zum 1. Juli 2023 vorgesehene Start der Retailer-Verträge in den drei Pilotländern Österreich, Belgien und Niederlande in den September 2023 verschoben werde.
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"Bei all diesen Unsicherheiten macht aus unserer Sicht eine Informationsveranstaltung zu den neuen Händler- und Serviceverträgen erst dann Sinn, wenn diese in endverhandelter Form vorliegen", so der Verbandsvorstand. "Sobald das tatsächlich der Fall ist und Sie ausreichend Gelegenheit hatten, die Vertragstexte samt Kriterien zu studieren, wollen wir unsere Mitglieder in entsprechender Form über deren Inhalt und Tragweite informieren."
Man bedaure die Absage der Veranstaltung mit Branchenanwalt Prof. Tim O. Vogels sehr, betonten die Verantwortlichen und sparten gleichzeitig nicht mit Kritik am Hersteller. "Hier zeigt sich, dass die Vertragsverhandlungen auf europäischer Ebene viel zu spät begonnen wurden und der Fokus zunächst fast ausschließlich auf den Retailer-Vertrag gelegt wurde." Das VDSD-Rundschreiben liegt AUTOHAUS vor.
Bereits am vergangenen Dienstag hatten der Verband der Opel Händler (VDOH), der Verband Deutscher Citroën-, DS- & Peugeot-Vertragspartner (VCDP) und der Verband der Jeep, Alfa Romeo, RAM & Dodge Händler (JARD) in Mainz die Eckpunkte des Stellantis-Agenturvertrags vorgestellt (wir berichteten). Dieser soll ab 2024 für die Premiummarken Lancia, Alfa Romeo, DS sowie für die Nutzfahrzeugmarken von Opel, Peugeot, Citroën und Fiat gelten. Für die Pkw-Marken von Opel, Peugeot, Citroën, Fiat und Jeep sollen die Agenturverträge erst 2027 eingeführt werden.
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