Carsharing braucht noch Zeit. Laut einer Umfrage des Marktforschungsunternehmens Tema-Q unter 680 Autofahrern in Deutschland ist das Mietkonzept für 85 Prozent keine wirkliche Option. Zwar sei Carsharing mittlerweile etwa der Hälfte der Autofahrer (56 Prozent) ein Begriff – in Großstädten sind es sogar fast 75 Prozent –, doch nur ein Prozent hat bisher bereits einen Wagen "geteilt".
Während sich 25 Prozent der Befragten in Großstädten aufgeschlossen zeigten, liegt die Carsharing-Affinität auf dem Land nur bei neun Prozent. Ein Generationenunterschied wird ebenfalls deutlich: So sind die unter 40-Jährigen deutlich offener gegenüber der Kurzzeitmiete als Ältere. Entsprechend wenige Autofahrer können denn auch einen konkreten Anbieter nennen: Kennen in Großstädten noch 17 Prozent das lokale Angebot, sinkt die Bekanntheit in Kleinstädten bzw. ländlichen Gebieten auf fünf Prozent bzw. vier Prozent. Die bekannteste Marke ist "Flinkster" von der Deutschen Bahn.
Trotz der derzeit noch geringen Nutzungsquote sei ein Interesse zu erkennen, so die Marktforscher. 14 Prozent könnten sich demnach vorstellen, zukünftig Carsharing zu nutzen; in der Stadt seien es sogar 25 Prozent. "Viele Menschen überlegen sich, wie sie beim Autofahren Kosten einsparen und die Umwelt schonen können", erklärt Tema-Q-Geschäftsführer Martin Plötz.
"Betrachtet man den finanziellen Aspekt und glaubt man den Angaben der jüngeren Autofahrer, dürfte es aber gerade in Großstädten nur eine Frage der Zeit sein, bis Fahrzeuge in Teilzeitmiete zum festen Bestandteil des Straßenbilds gehören", so Plötz weiter. Bei den unter 40-jährigen kann sich etwa jeder Fünfte vorstellen, Carsharing zu nutzen, während bei den Älteren nur jeder Zehnte positiv eingestellt ist. Dabei werde die Mobilität auf Abruf von 41 Prozent der potentiellen Nutzer als echte Alternative zum Autokauf gesehen, während sie die Mehrheit eher als Ergänzung sieht. (se)