Trotz der insgesamt lebhaften Nachfrage nach neuen Mobilitätskonzepten scheuen die deutschen Carsharing-Anbieter noch den Ankauf von Elektroautos. Vor allem hohe Anschaffungspreise hielten die Unternehmen derzeit davon ab, im großen Stil Elektroautos anzubieten, erklärte der Geschäftsführer des Bundesverband "CarSharing", Willi Loose, am Donnerstag bei der Automobilausstellung IAA in Frankfurt (bis 25. September). Außerdem sei noch zu klären, wie der Anbieter den Ladezustand des Fahrzeugs überwachen könne, um zu verhindern, dass Nutzer mit leerer Batterie liegen bleiben.
Insgesamt treffe das Angebot, Autos gemeinsam zu nutzen, auf steigendes Interesse, berichtete der Verband. So sei die Zahl der Carsharing-Nutzer in Deutschland gegenüber 2010 um mehr als 20 Prozent auf 190-000 gestiegen. Derzeit gebe es 130 Anbieter, die bundesweit rund 5.000 Fahrzeuge bereithielten. Damit werde jedes Auto im Durchschnitt von 38 Fahrern genutzt. Auch die großen Hersteller haben Carsharing entdeckt und drängen in das Geschäft (wir berichteten).
Carsharing liege vor allem in Ballungszentren im Trend, werde aber die bisherige individuelle Mobilität auf absehbare Zeit nur ergänzen, betonte der Stellvertretende Geschäftsführer des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Kay Lindemann. (dpa)