Die Autohändler haben 2015 ihr Online-Marketing deutlich ausgebaut. Laut einer aktuellen Umfrage von Autoscout24 unter 274 markengebundenen und 276 freien Händlern stieg der durchschnittliche Anteil am Marketingbudget auf ein Allzeithoch von 54,2 Prozent. Dies geschah mit einem gewaltigen Sprung, denn im Vorjahr lag der Online-Anteil noch bei 36,6 Prozent. Damit ist das E-Marketing mittlerweile wichtiger als traditionelle Werbeformen.
Insgesamt investieren die Händler immer mehr ins Marketing: Im Jahr 2014 nutzten die deutschen Autohäuser 5,5 Prozent ihres Umsatzes, um ihre Fahrzeuge zu bewerben. 2015 waren es bereits sechs Prozent. Dabei gehen vor allem die freien Händler voraus und wenden 6,5 Prozent des Umsatzes für Marketing auf, bei den Vertragshändlern sind es 5,3 Prozent. Mehr als die Hälfte (54,2 Prozent) dieses Marketingbudgets wandert in Online-Kanäle. Freie Händler liegen hier mit 68,2 Prozent ebenfalls vor den Vertragshändlern (36,5 Prozent). Knapp die Hälfte (47,5 Prozent) der markenungebundenen Betriebe nutzen sogar mehr als 80 Prozent ihres Marketingbudgets, um ihr Unternehmen und ihre Fahrzeuge im Internet zu positionieren.
Trotz der rasanten Zunahme der Online-Aktivitäten rechnet über ein Drittel der Händler (38,5 Prozent) 2016 mit einem weiteren Anstieg. Fast die Hälfte (48,9 Prozent) geht von Investitionen auf dem Vorjahresniveau aus. Und nur 4,9 Prozent wollen weniger für Werbung im Internet ausgeben. Nachholbedarf auf diesem Gebiet sehen vor allem Markenhändler. 44,9 Prozent von ihnen planen eine Erhöhung der Online-Ausgaben in diesem Jahr.
Fast jeder Händler auf Onlinebörsen präsent
97,8 Prozent der Händler werben im Netz. Die meisten von ihnen (92,7 Prozent) verkaufen ihre Fahrzeuge mit Hilfe von Online-Börsen. Knapp drei Viertel (70,7 Prozent) betreiben eine eigene Website. 40,4 Prozent nutzen Suchmaschinenmarketing und -optimierung sowie 35,3 Prozent Social Media wie Facebook und Twitter. Mit einer Hersteller-Website macht rund ein Drittel (32,4 Prozent) auf sich aufmerksam und mit Online-Portalen ein knappes Fünftel (19,3 Prozent). Ganz auf Online-Werbung verzichten nur 2,2 Prozent, auf Offline-Werbung schon 37,8 Prozent. (se)
Derek Finke
Stephan Jackowski
wylly