"Einer für Alle und anders als alle anderen" – das war jahrzehntelang das Leitmotto von Claus Becker. Zum 1. Januar 2015 hat sich der Hamburger Unternehmer aus dem Kfz-Geschäft zurückgezogen. Den Schritt, sein Mehrmarkenautohaus mit Skoda und Kia-Servicevertrag an die C. Thomsen Gruppe zu übergeben, erklärt Becker gegenüber AUTOHAUS so: "In meinem Berufsleben als Unternehmer gab es zwei Entscheidungen, die für mich besonders wichtig waren. Die erste fiel 1968: Ich beschloss, Unternehmer zu werden. Die zweite fiel 2014: Ich beschloss, mich als Unternehmer zur Ruhe zu setzen."
Dazwischen liegen 45 bewegte Jahre automobiles Unternehmertum und Erfahrungen als Händler und später als Servicepartner. Becker handelte Skoda und Kia Neuwagen, EU- und Gebrauchtwagen und war Servicepartner für Skoda und Kia. Letztgenannter Importeur hat die Übernahme des Servicevertrages durch Thomsen verweigert. Sämtliche Becker-Mitarbeiter wurden übernommen ebenso wie die Service-Angebote (u.a. "Spar Depot").
Das Autohaus C. Thomsen wurde 1968 zeitgleich mit Becker in Halstenbeck gegründet. An den meisten der zwölf Standorte in Hamburg und Schleswig-Holstein sowie Nord-Niedersachen werden die Fabrikate Nissan, Seat, Fiat und Alfa Romeo vertreten, am Stammsitz Halstenbeck zusätzlich Ford. Mit Skoda kommt durch die Übernahme von Becker Automobile die sechste Marke bzw. zweite des VW-Konzerns in das Portfolio der Norddeutschen. Erst im vergangenen Herbst hatte das Unternehmen das Seat-Flaggschiff des Insolvenzbetriebs Römer in Kaltenkirchen erworben (wir berichteten).
Kompetente Führung
Die Thomsen-Gruppe handelt nach eigenen Angaben mit über 190 Mitarbeitern über 3.000 Neuwagen und machte zuletzt 90 Millionen Umsatz. Einer der beiden Geschäftsführer ist Markus T. Hofmann. Er war Geschäftsführer der Kittner-Gruppe bevor er in den Vorstand der AVAG-Gruppe wechselte. Anschließend gab Hofmann ein Gastspiel bei der Porsche-Holding, wo er ab Januar 2012 als General Area Manager das Einzelhandelsgeschäft der Marke Volkswagen in China leitete. Danach war er für knapp eineinhalb Jahre in der Geschäftsführung der Kölner Yvel-Gruppe tätig. Bei der Markenerfahrung Hofmanns darf man gespannt sein, mit welchen Partnern Thomsen weiter wachsen wird. (afb)
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