Der THG-Quotenhandel erfährt eine wichtige Erweiterung. Wie die Ecoturn GmbH jetzt in Grünwald bei München mitteilte, kann der direkt für öffentliche Ladesäulen produzierte Ökostrom aus Wind und Photovoltaik ab diesem Jahr einfacher und in doppelter Höhe auf die THG-Quote angerechnet werden. Auf der Ecoturn-Plattform Elektrovorteil.de seien damit anstatt der üblichen 50 Euro / MWh THG-Prämien von mindestens 100 Euro / MWh möglich.
Wie ist die Anrechnung möglich? Die Strommengen müssen im 15-Minuten-Intervallen gemessen werden, um den Verbrauch des Ladestandortes genau abzugrenzen. Somit werden bilanzielle Anrechnungen von Strommengen, die lokal anderweitig verbraucht oder ins Netz eingespeist wurden, vermieden. Die Messdaten des Messstellenbetreibers müssen dem Umweltbundesamt als Nachweis vorgelegt werden.
Wichtig: Laut Ecoturn muss die Zeitgleichheit dabei sichergestellt sein. Ein Zwischenspeicher darf somit nach der aktuellen Verordnung nicht vorhanden sein. Außerdem muss ein geeignetes Messkonzept existieren, das in Bestandsanlagen (mit Kaskadenschaltung) aber nicht immer problemlos umsetzen lässt. Umso entscheidender sei es, das Messkonzept für neue Anlagen zu berücksichtigen, hieß es.
Ecoturn hat sich auf Softwarelösungen im Bereich Umwelt und Nachhaltigkeit spezialisiert. Mit Elektrovorteil.de bietet das Unternehmen seit November 2021 eine Prämien-Plattform für Fahrer von Elektroautos. Seit dem Frühjahr 2022 gibt es auch ein Kooperationsmodell für Autohäuser (wir berichteten).