Aller guter Dinge sind drei: Nach Landwind und Brilliance wagt erneut ein Pkw-Importeur mit chinesischen Fabrikaten den Sprung auf den deutschen Automarkt. Die bislang unbekannte China Automobile Deutschland GmbH wird im September auf der IAA in Frankfurt zunächst zwei SUV-Modelle sowie einen Kleinwagen im Low-Cost-Segment vorstellen. Sie sollen wenig später in den Verkauf gehen. Derzeit wird intensiv am Aufbau des Händlernetzes gearbeitet.
Nach den Worten von Karl Schlössl, Geschäftsführer der
China Automobile Deutschland GmbH mit Sitz in München, haben bereits 15 Händler einen Vertriebsvertrag unterschrieben. "Bis Ende des Jahres werden es aber wesentlich mehr sein", sagte Schlössl am Mittwoch gegenüber AUTOHAUS Online. Knapp 85 Bewerbungen um einen Vertriebsvertrag lägen momentan auf seinem Tisch, nicht nur von Mehrmarken- und Service-Betrieben, sondern "auch aus großen Strukturen wie
VW,
Audi oder
Ford".
Schlössl führt das rege Interesse aus der
Kfz-Branche einerseits auf die niedrigen
Standards zurück. "Wir machen unseren Partnern keine großen Auflagen. Sie sollen nicht viel für eine
Corporate Identity ausgeben, sondern ihre gewohnte Ausstellungsfläche nutzen", erklärte der
Importeur. Schließlich müssten die Betriebe Geld verdienen. Dies drücke sich auch in einer erwarteten Marge von "weit über 15 Prozent" aus.
Überzeugend sei auch die
Qualität der Fahrzeuge. "Unglaublich, dass es sich dabei um Autos aus China handelt", sei der Tenor der Händler gewesen, die die Wagen bereits in Augenschein nehmen durften. Ein Versagen im Euro NCAP-Crashtest, das Modellen von
Landwind und zuletzt
Brilliance zum Verhängnis wurde, hält Schlössl für unwahrscheinlich. Neben einer zweijährigen Testphase, u.a. in
Japan, und entsprechenden konstruktiven Verbesserungen werden die Fahrzeuge auch ohne die häufig kritisierte Einzelbetriebserlaubnis in den
Verkehr gebracht.
Den
Verkaufsstart in Deutschland visiert China Automobile für Mitte Oktober an. Zunächst werden zwei SUV-Modelle verschiedener chinesischer
Hersteller auf Kundenfang gehen. Dies ist zum einen der CEO von Shuanghuan Motors zum Komplettpreis von rund 25.000 Euro. Angetrieben wird das "gehobene" Allradmodell von einem 2,4-Liter-Vierzylinder-Benzinmotor mit ca. 138 PS, zudem ist die Umrüstung auf
Flüssiggas möglich. Die europäische Typprüfung COC habe der 1,7-Tonner bereits bestanden. Im März 2008 soll ein 2,9 Liter großes Dieselaggregat aus europäischer
Produktion und mit
Partikelfilter das CEO-Motorenangebot komplettieren.
UFO für preisbewusste Kunden
Zweites Modell ist der UFO von Zhejiang Jonway, der rund 15.000 Euro kosten soll. Als Motorisierungen stehen für den Fronttriebler ein Zwei- und der 2,4-Liter-Ottomotor mit 90 bzw. 138 PS Leistung zur Wahl. Das COC-Gutachten sei für den künftigen Mitbewerber von
Hyundai Tucson und
Kia Sportage "so gut wie durch", erklärte Schlössl. Auf der
IAA wird laut Importeur zudem ein
Billigauto zum
Preis von knapp 7.000 Euro debütieren. Unter der Haube des viersitzigen Kleinwagens arbeitet ein 80 PS starker
Ottomotor; die Markteinführung dürfte bis Mitte kommenden Jahres erfolgen.
Vom Erfolg der Modelle ist Schlössl überzeugt: Im laufenden Jahr sollen noch "mehrere Hundert" Fahrzeuge in Kundenhand übergeben werden, "wenn es mehr werden, freuen wir uns natürlich". 2008 sollen es dann rund 5.000 Einheiten sein. Neben Deutschland organisiert China Automobile den
Vertrieb in Slowenien, Tschechien und der Slowakei. Im Oktober starten auch die Auslieferungen in
Österreich. In südeuropäischen Ländern hat Martin Motors den
Import übernommen und den UFO bereits in Italien eingeführt. (rp)
Interessierte Händler wenden sich an:
China Automobile Deutschland GmbH
Karl Schlössl
Landsbergerstraße 439
81241 München / Deutschland
Hotline: +49 (0)821 44496220
E-Mail: info@china-automobile.de
Internet: www.china-automobile.de