Die US-Börse leidet unter Rezessionsängsten, verstärkt durch Trumps erratische Zollpolitik und Einschnitte im Staatsapparat. Der Nasdaq 100 fiel um 3,81 Prozent, Tesla verlor über 15 Prozent. Auch die asiatischen Märkte gaben nach. Trumps Äußerungen zur Wirtschaft schürten weitere Unsicherheit. Während seine Wahl zunächst für Kursgewinne sorgte, dominieren nun Zolldrohungen und Kürzungen. Zudem senkte Delta Airlines seine Umsatzprognose, betonte aber, dass dies noch kein Rezessionssignal sei.
Teslas Trump-Kursgewinne verpufft
Die Aktie des von Elon Musk geführten Elektroautobauers Tesla fiel am Montag um mehr als 15 Prozent und verlor damit auch die letzten Kursgewinne nach der US-Präsidentenwahl. Vor den beschleunigten Kursverlusten hatte ein weiterer Analyst die Prognose für die Tesla-Auslieferungen gesenkt. Im nachbörslichen Handel gab es nochmals ein Minus von über drei Prozent.
Musk war im US-Wahlkampf zu einem engen Verbündeten des letztlich siegreichen Republikaners Donald Trump geworden. Nach dessen Triumph bei der Präsidentenwahl ging es für die Tesla-Aktie steil aufwärts. Auf dem Höhepunkt Mitte Dezember war sie rund doppelt so viel Wert wie am Wahltag am 4. November. Danach setzte eine Talfahrt ein, die zuletzt steiler wurde.
Investoren sahen über schwächere Zahlen hinweg
Tesla hatte das Jahr 2024 mit dem ersten Rückgang der Auslieferungen seit mehr als einem Jahrzehnt abgeschlossen, obwohl Musk zuvor ein Plus in Aussicht gestellt hatte. Der Tech-Milliardär lockt Anleger aber mit der Aussicht auf große Geschäfte mit selbstfahrenden Autos und humanoiden Robotern.
Obwohl es in beiden Bereichen nicht ausgemacht ist, dass Tesla erfolgreich sein kann, sehen Anleger bisher über das aktuelle Geschäft hinweg und bewerten die Firma viel höher als andere Autobauer.
Mitte Dezember war Tesla mit einem Kurs von rund 480 Dollar mehr als 1,5 Billionen Dollar wert. Jetzt fiel der Börsenwert beim Kurs von gut 222 Dollar auf rund 715 Milliarden Dollar. Zum Vergleich: Der US-Autoriese Ford bringt knapp 40 Milliarden Dollar auf die Börsenwaage, der Rivale General Motors knapp 48 Milliarden.
Musk Vermögen hängt am Tesla-Kurs
Auch für Musk persönlich könnte ein deutlicher Rückgang beim Tesla-Aktienkurs zum Problem werden. Der Tech-Milliardär ist bekannt dafür, Kredite mit seinen Tesla-Aktien zu besichern, die ihn zumindest auf dem Papier zum mit Abstand reichsten Menschen der Welt machen.
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Bei solchen Geschäften muss man oft Sicherheiten nachschießen, wenn der Kurs unter bestimmte Grenzwerte fällt. Der Finanzdienst Bloomberg schätzt Musks Vermögen aktuell immer noch auf gut 300 Milliarden Dollar.
Trump will einen Tesla kaufen
Nach der Wahl gingen einige Marktbeobachter davon aus, dass Musks Nähe zum US-Präsidenten Vorteile für Tesla bringen kann. Zuletzt gab es in Europa und China aber deutliche Rückgänge bei Teslas Verkaufszahlen. Unklar ist, inwieweit das auf stärkere Konkurrenz, eine Lieferpause durch die Auffrischung des bisherigen Bestsellers Model Y sowie auf die Abkehr von Verbrauchern von Tesla wegen Musks Allianz mit Trump zurückzuführen sein könnte.
Trump behauptete nach dem Kurssturz, "radikale linke Wahnsinnige" boykottierten Tesla, um Musk zu schaden. Er werde gleich am Dienstag ein Tesla-Auto kaufen, als Zeichen der Unterstützung für den "großen Amerikaner" Musk, schrieb der US-Präsident auf der Online-Plattform Truth Social.
5 Alternativen zum Tesla Model Y
