Die T-Systems Roadshow 4.0 stand wieder an – diesmal in einer neuen Location und einem neuen Konzept. Im Expowal der Messe Hannover trafen sich IT-Dienstleister, Digital-Experten und Autohausvertreter, um sich über neue Trends für den Automobilhandel von heute und morgen auszutauschen. Leitgedanke war "Der Weg zum Autohaus der Zukunft". Das Konzept bestand aus einer Mischung aus informativen Vorträgen, den sogenannten "Masterclasses", einer Art interaktiver Workshop, und einer Messe, auf der 34 Anbieter ihre Lösungen präsentierten. Natürlich kam auch das Networking der Teilnehmer untereinander nicht zu kurz.
Perspektive und Trends im Autohandel
Den Anfang machte der langjährige AUTOHAUS-Herausgeber Hannes Brachat, der in seinem Vortrag einen umfassenden Einblick in die aktuelle Lage im Autohandel bot. So erwartet der Branchenkenner in der Bestandsprognose bis zum Jahr 2030 einen ähnlich hohen Fahrzeugbestand wie in diesem Jahr. Ferner ging er auf die teils grundlegenden Veränderungen in der Branche wie weitere Zusammenschlüsse von Herstellern, das Agenturmodell, der Abhängigkeit deutscher Autobauer von China und auf neue Mobilitätsangeboten wie autonomes Fahren, Auto-Abo und Sharing ein, die den Markt und auch das Kaufverhalten der Kunden langfristig verändern könnten.
Am Schluss gab sich Prof. Brachat dennoch optimistisch: "Wir haben eine Zukunft mit dem Auto, aber wir brauchen grüne Innovationen", mahnte er und forderte vom Handel, diese teils schon vorhandene Projekte zum Thema Umweltschutz und klimaneutrales Fahren mehr in die Öffentlichkeit und zu den Kunden zu tragen.
T-Systems Roadshow 4.0 2024 in Hannover
BildergalerieAuf den Vortrag folgten die ersten drei "Masterclasses", in denen die Besucher sich zu Themen wie Automatisierung Cloud-Technologie, Voice-Bots gesteuert durch Künstliche Intelligenz (KI) oder Chancen durch digitale Prozessoptimierungen in der Faktura informieren konnten. Dabei ging es jedoch nicht nur ums zuhören. Vielmehr wurden viele Themen im Gruppendialog diskutiert und die Zuhörer konnten über ihre Erfahrungen aus dem Tagesgeschäft berichten. Das machte die Masterclasses zu echten interaktiven Workshops.
Mindset für Führungskräfte
Wirtschaftspsychologe Achim Wiedemann riet Führungskräften im zweiten Vortrag des Tages, vor allem jüngere Mitarbeitende wieder mehr zu begeistern und mit ihren Visionen mitzureißen. Gerade die Generationen Z und Y sind laut Wiedemann vor allem durch die digitalen Medien stark belastet und schnell überfordert. Sie benötigten daher wieder Vorbilder und Perspektiven durch ihre Chefs, was am Ende des Tages auch den Unternehmen, in denen sie tätig sind, zugutekommt.
Am Nachmittag gingen die "Masterclasses" in die zweite Runde. Themenschwerpunkte waren prozessbeschleunigte Maßnahmen für die Räder- Und Reifensaison, wie sich die Kundenbindung mittels einer hohen Datenqualität und Algorithmen durch Vorhersagen steigern lässt, und wie ein Autohaus auf extreme Ereignisse wie einen Shitstorm in den sozialen Medien oder einen Hackerangriff reagieren kann. Das Gespräch mit den Teilnehmern zeichnete in dieser Session ein differenziertes Bild. Manche Händler haben sich mit solchen Szenarios bereits auseinandergesetzt, andere würde ein entsprechender Vorfall weitgehend unvorbereitet treffen. Hier konnten sie sich wertvolle Tipps holen und einen eigenen Business Continuity Plan auf den Prüfstand stellen.
Den Abschluss bildete Andreas Vogel, Geschäftsführer von Bredex, mit seinem Vortrag zum Thema Process Mining im Gebrauchtwagenhandel. Durch genaue Durchleuchtung der einzelnen Prozessschritte wird dabei eine hohe Transparenz geschaffen, mit deren Hilfe es möglich ist, unter anderem die Dauer einzelner Prozessschritte, den benötigten Einsatz von Ressourcen, Verbesserungspotenziale und sogar mögliche Regelverstöße im Bereich Compliance sichtbar zu machen.