Ab November bringt Mercedes-Benz die dritte Generation der M-Klasse auf den Markt. Nach wie vor wird der Gelände-SUV ausschließlich mit permanentem Allradantrieb angeboten. Der in den Startlöchern stehende Nachfolger ist ein flacheres und eleganter wirkendes Fahrzeug. Die Scheinwerfer sind nur geringfügig umgeformt worden. Aber die Motorhaube ist deutlich stärker konturiert und betont die Luftschlitze vor der Frontscheibe viel mehr als bisher. Unter dem leicht umgestalteten Kühlergrill sitzt eine imposante Frontschürze mit rhombusförmigen Lufteinlässen. Rechts und links davon sieht man Chromspangen mit Tagfahrleuchten in LED-Technik. Darunter lugt ein großer, teilweise verchromter Unterfahrschutz hervor.
Die Armaturentafel wird von einer breiten, flächigen Mittelkonsole dominiert. Anders als in den Mercedes-Limousinen, wo durchweg runde Formen vorherrschen, sind runde Instrumente mit rechteckigen, zum Teil rhombusförmigen Lufteinlässen gemischt worden. Eine feine Ambientebeleuchtung und je nach Wunsch Leder, Holz oder Metall sorgen für Wohlfühl-Atmosphäre und angenehme Haptik. Die neue Bedienergonomie der Hebel und Schalter soll künftig in sämtliche Mercedes-Modelle einfließen. Erstmals ist auch Internetzugang in der M-Klasse möglich. Alle aus der E- und S-Klasse bekannten Assistenzsysteme haben Einzug gehalten. Müdigkeitserkennung, PreSafe-System, Bremsassistent, Reifendruck-Warner und adaptives Bremslicht sind sogar Serie. Dank aktiver Motorhaube wurde auch der passive Fußgängerschutz verbessert.
Die Außenlänge ist lediglich um zwei Zentimeter auf nun 4,80 Meter gewachsen. Auch Höhe und Breite haben sich nur geringfügig verändert, der Radstand ist geblieben wie er war. Dennoch bietet die neue M-Klasse vorn 3,4 und hinten 2,5 Zentimeter mehr Ellbogenfreiheit als bislang. Die Fondsitze sind jetzt in der Lehnenneigung verstellbar und haben eine Durchlademöglichkeit über der Mittelarmlehne für den Ski-Transport. Die Laderaumgröße bei vorgeklappten Rücksitzen und bis zum Dach gemessen, gibt Mercedes mit 2.010 Liter an. Beim Vorgänger waren es 40 Liter mehr. Aber die eigentliche Kofferraumgröße bis zum Abdeckrollo und bei voller Bestuhlung ist von 551 Liter auf 690 Liter gewachsen.
Sparsamere Motoren
Das Allradantriebssystem ist lediglich einem Feintuning unterzogen worden. Die Änderungen an den Motoren hinsichtlich Sparsamkeit sind dafür um so effektiver ausgefallen. Der Vierzylinder-Diesel des 250 BlueTec leistet 150 kW/204 PS und verbraucht laut Norm nur 6,0 Liter. Sein Vorgänger, ein V6-Diesel gleicher Leistung, schluckte 8,4 Liter. Der neue V6-Diesel im 350 BlueTec leistet 190 kW/258 PS und verbraucht 6,8 Liter. Sein Vorgänger mit 170 kW/231 PS kam auf 8,9 Liter.
Durchaus eindrucksvoll ist die Verbrauchssenkung bei dem Benziner ausgefallen. Dank Direkteinspritzung dritter Generation, Piezo-Injektoren mit 200 bar Einspritzdruck, Mehrfachzündung und Schichtbrennverfahren verbraucht der neue 350 BlueEfficiency mit 225 kW/306 PS gerade mal 8,5 Liter. Sein Vorgänger mit 200 kW/272 PS genehmigte sich 11,4 Liter. Zu BlueEfficiency gehört nicht nur ein Start-Stopp-System und eine Siebenstufen-Automatik, sondern auch eine Reibleistungsreduzierung, die optimierte Steuerung aller Nebenaggregate, die Verbesserung der Aerodynamik und noch einiges mehr. Was die neue M-Klasse kosten wird, hat Daimler noch nicht verraten. Mercedes deutet aber an, dass sich der Einsteig im Bereich des Vorgängers bewegen wird, also bei rund 54.000 Euro. (mid/hg)