Ferdinand Dudenhöffer hat wieder nachgerechnet und zum Jahreswechsel seine aktuelle Rabattstudie präsentiert. Demnach sinken die Nachlässe auf dem deutschen Automarkt weiter. Vor allem der über Internetvermittler angebotene Preisnachlass sei gefallen, hieß es am Mittwoch aus dem CAR-Institut an der Universität Duisburg-Essen.
Von November auf Dezember sind den Angaben zufolge die Rabatte für die 25 zulassungsstärksten Modelle bei NW-Vermittlern von 15,7 auf 14,6 Prozent gesunken. Für die Berechnung des Durchschnittswertes nimmt das Institut dabei die Angebote der großen Portale autohaus24.de, carneoo.de, meinauto.de und price-optimizer.de unter die Lupe.
Für Dudenhöffer sind die Offerten der Internetvermittler ein wesentlicher Indikator zur Beurteilung der Rabatte im Autohandel, da über diesen Kanal insbesondere Vertragshändler deutscher Hersteller ihre Wagen unters Volk bringen. Der Trend, dass immer mehr Neuwagen-Interessenten vor Abschluss eines Kaufvertrags Angebote online einholen, setze sich fort, hieß es.
Der Studie zufolge wurde im Dezember der Marktführer VW Golf nur noch mit einem Rabatt von 13,8 Prozent im Internet angeboten – nach 17,2 Prozent im Vormonat. Auch für andere Modelle der Marken Volkswagen, Audi oder BMW gab es weniger Nachlass auf den Listenpreis. Mit die höchsten Internet-Rabatte gewährte Opel mit bis zu 23,9 Prozent auf das Spitzenmodell Insignia.
Demgegenüber stiegen die offen beworbenen Rabattaktionen der Hersteller laut CAR leicht von elf auf 11,5 Prozent an. Vor allem die Importeure griffen zu kombinierten Leasingangeboten, Gebrauchtwagenprämien oder einem "Weihnachtsgeld" als Barabschlag. Spitzenreiter war Fiat, der für besonders sparsame Modelle einen "Eco-Bonus" von 4.000 Euro auslobte, der beim Panda einen Kundenvorteil von gut 30 Prozent ergab. Der Kleinwagen war auch über das Jahr gesehen mit Nachlässen von bis zu 38,2 Prozent am häufigsten Rabatt-König.
Konjunktur sorgt für bessere Margen
Für das kommende Jahr erwartet Dudenhöffer weiter sinkende Rabatte. Die gute Konjunktur erlaube Händlern und Herstellern wieder bessere Margen, so der umstrittene Autoexperte. Die höchsten Nachlässe 2010 wurden im März gewährt. (dpa/rp)
Rüdiger Hahn