Mit anziehender Nachfrage bröckeln die exzessiven Rabatte im Autohandel. Einer Studie zufolge fallen die im Internet eingeräumten Preisnachlässe für die meistverkauften Neuwagen im April erstmals in diesem Jahr unter durchschnittlich 16 Prozent. "Dies ist ein Zeichen dafür, dass wichtige Autobauer versuchen, den Preiskampf im deutschen Automarkt zu beruhigen", heißt es in der am Sonntag veröffentlichten Untersuchung des umstrittenen Branchenexperten Ferdinand Dudenhöffer. Das Internet gewinnt immer stärker an Bedeutung für den Autokauf.
"Ob dies eine Trendumkehr ist, zeigt sich aber erst in den nächsten Wochen", sagte Dudenhöffer, Professor am Auto-Forschungszentrum der Universität Duisburg-Essen.. Bei offenen Aktionen - meist bei Sondermodellen oder ähnlichen Angeboten - könnten die Rabatte immer noch deutlich höher liegen.
Die Preisnachlässe bei den Internetvermittlern wird als Indikator für die gesamte Rabattentwicklung im deutschen Automarkt gesehen. Zum Jahresanfang hatten die Rabatte noch Höchststände erreicht. Der Automarkt zeigte sich nach dem Wegfall der Abwrackprämie in schlechter Verfassung. Im Januar waren in Deutschland mit 181.500 Neuzulassungen so wenige Neuwagen wie noch nie seit der Wiedervereinigung verkauft worden. Im März lag der Durchschnittsrabatt der Studie zufolge im Internet bei den meistverkauften 25 Modellen noch bei 16,9 Prozent, im April sank er auf 15,7 Prozent.
Ausschlaggebend für die Entwicklung seien die Rabattreduzierungen beim VW Golf, da bei VW eine Prämienaktion für Händler ausgelaufen sei, erklärte der Autoexperte. Die für den Golf bei Internet- Vermittlern eingeräumten Preisnachlässe sanken dadurch von 20,5 auf 14,9 Prozent. Während VW und Ford versuchten, den Preiskampf im Automarkt abzumildern, stiegen bei Opel die via Internet eingeräumten Rabatte noch, beispielsweise für den Opel Corsa auf 21,6 Prozent. (dpa)
A.Specht