Europäische Fahrzeughalter fühlen sich bei ihrem Händler besser aufgehoben als bei ihrer Automarke. Das ist ein Kernergebnis des "European Car Ownership Report 2023", den die Beratungsfirma Publicis Sapient jetzt veröffentlicht hat. Für die Studie wurden 5.800 Fahrzeughalter in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Schweden zu ihren Herausforderungen, Vorlieben und Prioritäten befragt.
Der Untersuchung zufolge gab europaweit mehr als die Hälfte (58 Prozent) zu Protokoll, dass ihr Hersteller sie nicht gut kenne. Demgegenüber standen nur 37 Prozent der Befragten, die das von ihrem Händler behaupteten.
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Auch in Deutschland fühlen sich die Befragten eher vom Autohaus (52 Prozent) als vom Fahrzeughersteller (34 Prozent) verstanden. Betrachtet man die länderspezifischen Ergebnisse, so trauen die deutschen Autobesitzer ihrer Fahrzeugmarke die beste Kundenkenntnis zu: "Nur" knapp die Hälfte sagte aus, dass ihre Automarke sie nicht gut kennt. In Großbritannien sehen sogar mehr als zwei Drittel eine große Unkenntnis seitens der Hersteller.
OEM: Kundenbeziehung ausbaufähig
Weitere Erkenntnis des Reports: Jeder zweite Befragte (50 Prozent) gab an, nie direkt mit ihrer Automarke zu interagieren. In Deutschland liegt dieser Anteil bei 45 Prozent. Europaweit interagieren lediglich neun Prozent der befragten Fahrzeughalter mit ihrem Autobauer über dessen Website, noch weniger nutzen dafür eine App (sieben Prozent).
In Deutschland fällt die Nutzung der digitalen OEM-Kanäle ähnlich zurückhaltend aus: Acht Prozent besuchen die Website ihres Herstellers, und nur sechs Prozent greifen zur App. Wenig überraschend: Jüngere Kunden nutzen diese Kanäle stärker als ältere.
Der komplette "European Car Ownership Report 2023" ist ab sofort über die Internetseite von Publicis Sapient kostenlos abrufbar!