Nach dem abrupten Stopp des Umweltbonus will der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) die 36.500 Autohändler und Kfz-Betriebe mobilisieren. "Über die Landes- und Fabrikatsverbände haben wir ihnen heute ein Musterschreiben bereitgestellt, das sie an die Bundestagsabgeordneten und insbesondere diejenigen der Ampel-Parteien ihrer Wahlkreise schicken sollen", sagte ZDK-Präsident Arne Joswig am Montag.
In dem Brief wird unter anderem darauf hingewiesen, dass Verlässlichkeit und Berechenbarkeit bei einer solch weitreichenden Entscheidung wie dem Kauf eines E-Fahrzeugs, der für die Kundinnen und Kunden eine große Investition darstelle, unverzichtbar sei. Deswegen werden die Abgeordneten gebeten, sich für eine Kulanzregelung bis mindestens zum Jahresende 2023 oder sogar bis Ende Januar 2024 einzusetzen.
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"Einige Bundestagsabgeordnete haben sich ja schon in unserem Sinne geäußert", betonte Joswig. Der Bundestag als Gesetzgeber habe die Möglichkeit, die Regierungsentscheidung zum abrupten Stopp des Umweltbonus noch einmal in Frage zu stellen und die Bereitstellung von Finanzmitteln für eine Kulanzregelung zu beschließen. Diese Chance gelte es zu nutzen. Bis zum Abend hatten nach Angaben des ZDK bereits über 200 Händler ihre Briefe abgeschickt.
Erst am Samstag hatte das Bundeswirtschaftsministerium mitgeteilt, dass nur noch am folgenden Sonntag Anträge für den Umweltbonus gestellt werden könnten. Das abrupte Aus wurde in Ministeriumskreisen damit begründet, dass das Geld im Haushalt knapp geworden sei (wir berichteten).
Das ZDK-Musterschreiben ist unten als Word-Datei abrufbar.
- ZDK-Musterschreiben Umweltbonus (14.3 KB, VND.OPENXM)