Ausgabe 05/2007: Salzufer Berlin

Salzufer BerlinIm Wandel der ZeitIn der Mercedes-Welt am Berliner Salzufer kommen nicht nur Neu- und Gebrauchtfahrzeug-Interessenten, sondern auch Liebhaber der Automobil-Geschichte auf ihre Kosten. So können Besucher derzeit im Oldtimer-Bereich in der ersten Etage, der auch für verschiedenste Events genutzt wird, neben automobilen Schmuckstücken wie dem Mercedes 290 (Bj. 1933) und dem "Adenauer-Mercedes" 300d (Bj. 1960) in Kooperation mit Exxon Mobil liebevoll restaurierte Zeitzeugen aus der Mobil-Schmierstoff-Geschichte besichtigen, die von einem Sammler zur Verfügung gestellt wurden. Am Beispiel historischer Zapfsäulen, Ölpumpen, Werkstatt- und Tankstellenausstattung sowie auf Schautafeln erfährt der Besucher beispielsweise, dass nach dem ersten Weltkrieg der Benzinverkauf in Fässern durch den beginnenden Ausbau des Tankstellennetzes abgelöst wurde. Anhand der Exponate ist ersichtlich, dass das Kraft- und Schmierstoffgeschäft auch bereits vor weit über 50 Jahren recht komplex war und die Schmierstoff-Vielfalt durchaus keine Erscheinung der heutigen Zeit ist, ebenso wenig wie rücknahmefähige Gebinde für Motoröl oder das Thema Produktpiraterie. Walter Müller, Leiter der DaimlerChrysler-Niederlassung Berlin: "Unsere Oldtimer-Ausstellung, in der ständig wechselnde Fahrzeuge, oftmals Leihgaben aus Privatbesitz, zu sehen sind, dokumentiert Tradition und Identität der Marke Mercedes-Benz im Wandel der Zeit. Die aktuelle Ausstellung bringt in Erinnerung, dass auch unser Geschäft solides Handwerk ist."Tradition und ZukunftDie Sonderausstellung unter dem Motto "Meilensteine" direkt im Eingangsbereich der Mercedes-Welt informiert über die Geschichte der Marke und des Unternehmens vom ersten Benz-Patent-Motorwagen von 1886 über den Mercedes-Prototypen C111/2 (mit Wankelmotor) bis zum Maybach 57. Gewollter Neben-Effekt: Die Ausstellung macht Lust auf mehr – den Besuch des 2006 neu eröffneten Mercedes-Benz-Museums in Stuttgart. Bereits in der Vergangenheit zogen ständig wechselnde Ausstellungen am Salzufer Besucher an – wie zum Beispiel "Mercedes Guard" (2006) zu Sicherheitstechnologie und gepanzerten Fahrzeugen, "Mercedes in the Movies" (2005) mit Original Exponaten und Szenen der Filmgeschichte, in denen Mercedes-Benz tragende Rollen spielten oder "Mercedes-Benz Motorsport" zur Renngeschichte.Alfa spiderReifeprüfungDie neue Stil-Ikone aus dem Haus Alfa Romeo hat eine große Aufgabe zu bestehen. Die sechste Generation des legendären Alfa Spider soll nicht nur die Fehler seines Vorgängers ausbügeln, der als erster Frontantriebler seiner Modellreihe und mit einem eigenwilligen Design viele traditionelle Spider-Fans verschreckte. Der neue Alfa Spider soll zudem eine Strahlkraft entwickeln, die sich auf die gesamte Marke übertragen und so das weitere Wachstum von Alfa Romeo sicherstellen soll. Filmruhm für den ersten Spider "Duetto"Im Gegensatz zu seinem Vorgänger knüpft der neue Spider an die Eleganz des legendären "Duetto" an, der 1967 in dem Beziehungsdrama "Die Reifeprüfung" mit Dustin Hoffmann zu Weltruhm fuhr. Mit der professionellen Produktplatzierung betrat Alfa Romeo damals Neuland und wurde als Automarke in den USA mit einem Schlag berühmt. Es folgen 1970 der "Fastback"-Spider und 1983 der "Aerodinamica", dessen schwarzer Kunststoff-Heckspoiler der dritten Baureihe den wenig schmeichelhaften Spitznamen "Gummilippe" einbringt. Mit 35.000 verkauften Exemplaren, wobei die Hälfte in die USA exportiert wird, erzielt Alfa Romeo mit seinem Roadster dennoch einen neuen Verkaufsrekord. 1990 erfolgt mit dem "Classico" noch einmal eine Rückbesinnung auf alte Werte, bevor die Produktion des klassischen Spiders mit der vierten Generation eingestellt wird. Ein Nachfolger, der 1995 auf den Markt kommt, ist schließlich ein komplett neu entwickeltes Fahrzeug in Keilform, das bis auf den Namen wenig mit den früheren Spider gemein hat. Erstmals mit DieselmotorDer jüngste Alfa Spider auf der Basis des Alfa Brera ist in alter Tradition als zweisitziger Roadster konzipiert. Um die sportlich-elegante Linienführung der Karosserie zu unterstreichen hat sich Alfa Romeo bewusst für ein Stoffverdeck entschieden, was gegenüber einem Stahlfaltdach auch dem Packmaß zugute kommt. So bietet der neue Alfa Spider ein Kofferraumvolumen von 253 Litern, 106 Liter mehr als beim Vorgänger. In der Einführungsphase wird Alfa Romeo sein neues Modell mit zwei Motoren anbieten: dem Vierzylinder-Benzindirekteinspritzer 2.2 JTS 16V mit 185 PS und einem Einstiegspreis von 34.300 Euro sowie dem 260 PS starken Sechszylindermotor 3.2 JTS V6 24V Q4 (ab 42.100 Euro), wobei das Q4 für serienmäßiger Allradantrieb steht. Ab März wird erstmals mit dem 2.4 JTDM 20V aus dem Brera ein Dieselaggregat für einen Preis ab 38.200 Euro angeboten. Für den deutschen Markt erwartet Alfa Romeo Direktor Ulrich Mehling in diesem Jahr ein Wachstum seiner Marke von 25 Prozent, das entspräche rund 19.000 Neuzulassungen. Der Alfa Spider soll mit etwa 1.500 Einheiten weniger durch seine Stückzahl als durch sein Image zum Aufschwung beitragen. Für weiteres Wachstum sollen vermehrt gewerbliche Zulassungen und eine Expansion des Händlernetzes sorgen. So rechnet Mehling nach 13 neuen Partnern im letzten Jahr mit bis zu 18 neuen Händlerpartnern für 2007. Man darf gespannt sein, ob der neue Spider die Entscheidung für die Marke Alfa Romeo erleichtern wird. us 75-jähriges FirmenjubiläumUnter gutem SternIm Jahr 2007 blickt die Herbert Mühle GmbH aus Hamburg-Bergedorf auf 75 Jahre Firmengeschichte zurück. "3 mal stark beraten" heißt es im Hinblick auf die mittlerweile drei Standorte in Hamburg, Reinbek und Ahrensburg. "3 mal ein Vierteljahrhundert" steht in den Geschichtsbüchern und Geschäftsberichten der Firma Herbert Mühle, bei der mittlerweile zirka 200 Mitarbeiter beschäftigt sind. Herbert Mühle bewies neben seinem kaufmännischen Geschick auch großen Mut, als er im Februar 1932 unter widrigsten wirtschaftlichen und politischen Bedingungen sein Unternehmen gründete. Trotzdem gelang es ihm und seiner Frau, mit unermüdlichem Fleiß und Geschick in Hamburg Fuß zu fassen. Bereits wenige Jahre später erhielt er von der Mercedes-Benz AG einen Vertrag als "Kundendienststelle" mit Verkauf. Als der Firmengründer aus der Kriegsgefangenschaft in seine Heimat zurückkehrte, standen nur noch die Grundmauern seines Unternehmens. Mit neuem Mut und der Schaufel in der Hand wurde am gleichen Platz neu gestartet. 1949/50 war der Betrieb wieder voll funktionsbereit und ein erstes Nachbargrundstück konnte gekauft werden. Es entstanden für damalige Verhältnisse sehr moderne Reparaturbetriebe. Herbert Mühle erfand ein in ganz Deutschland bewundertes Kundendienstfließband und eine Dialogannahme. Am Ende stand in Eilbek ein stattliches Unternehmen: eine Mercedes-Benz Vertretung mit 130 Mitarbeitern auf einem 16.500 m² großen, äußerst zentral gelegenen Grundstück.Im Jahr 1964 eröffnete Herbert Mühle einen weiteren Betrieb in Ahrensburg. Zu dieser Zeit traten seine beiden Söhne Dieter und Jürgen Mühle in das Unternehmen ein. 1975 entschied die DaimlerBenz AG das Vertriebsnetz Deutschland besonders in den Großstädten neu zu organisieren. Der Standort Hamburg am Hammer Steindamm musste deshalb aufgegeben werden. Unterstützt durch seine beiden Söhne erhielt Herbert Mühle einen neuen Vertretervertrag in Hamburg-Bergedorf und Umgebung. Hier wurde mit seiner Erfahrung und den neuesten Erkenntnissen der Branche ein neuer Betrieb aufgebaut. Die Leitung übernahm Jürgen Mühle mit der Eröffnung im Januar 1978, Bruder Dieter Mühle war für Ahrensburg verantwortlich. Das Ergebnis sind heute mit dem neu errichteten Betrieb in Reinbek drei äußerst moderne Service- und Verkaufsplätze für alle Mercedes-Benz Pkw, Lkw und Transporter. okKaltenbach-GruppeÜbernahme von Autohaus LindlarZum 1. Februar 2007 übergaben die Brüder Wolfgang und Klaus Lindlar ihr BMW- und Mini-Autohaus Lindlar GmbH in Bergisch Gladbach an die neuen Eigentümer, die Kaltenbachgruppe. Das 1946 von Jakob Lindlar zunächst als Reparaturwerkstatt gegründete Unternehmen erhielt 1951 einen Händlervertrag mit den Goliath Werken, die zum Borgward Konzern gehörten. Nach dem Aus für die Borgward Gruppe kam es im Januar 1961 zur Vertragshändlerschaft mit der BMW AG. Paul Lindlar, der in zweiter Generation das Unternehmen leitete, eröffnete dann 1980 das heutige BMW Autohaus Lindlar an der Mülheimer Straße. Zum einen fehlt es nun in dritter Generation in den Familien Wolfgang und Klaus Lindlar an Nachfolgern, zum anderen macht der fortschreitende Konzentrationsprozess in der Automobilbranche diese Maßnahme nötig. Dennoch sollte der seit Jahrzehnten in Familienhand geführte Betrieb nicht einfach frei am Markt angeboten werden, sondern die Brüder suchten auch für die eigenen Mitarbeiter und den treuen Kundenstamm ein Unternehmen als Nachfolger aus, das die Philosophie der Kundennähe und Verbindlichkeit auch weiterführen würde. Und da in näherer Umgebung mit der Kaltenbachgruppe eine erfolgreiche BMW-Autohaus-Gruppe ansässig ist, die ebenfalls seit vielen Jahrzehnten ihren Ruf und Erfolg auf Kundenzufriedenheit aufgebaut hat, fand man letztendlich den richtigen Partner um das Autohaus Lindlar fortzuführen. Die Kaltenbachgruppe zählt heute mit 19 Autohäusern zu den großen Autohandelsgruppen in Deutschland. Das im Jahre 1961 von Herrn Adolf Kaltenbach gegründete Unternehmen erhielt 1971 den ersten BMW Händlervertrag in Overath-Vilkerath und erreichte dann durch kontinuierliches Wachstum die heutige Größe. Das zusammen mit seinem Schwiegersohn Norbert Amelung geführte Unternehmen ist mit der Übernahme des BMW- und MINI-Autohauses Lindlar an nunmehr insgesamt 10 Standorten mit den Produkten des erfolgreichen Münchner Konzerns vertreten. Mit dem Sohn des Geschäftsführers Norbert Amelung und Enkel des Firmengründers Adolf Kaltenbach ist mit Andreas Amelung nun auch die dritte Generation in der aktiven Geschäftsführung tätig. Der Erfolg der Kaltenbachgruppe beruht nicht zuletzt auf 550 freundlichen, qualifizierten und motivierten Mitarbeitern, die die Nähe zu den Kunden suchen und schätzen um allen Kundenwünschen letztendlich gerecht zu werden.Mit hohem Engagement zählen die Betriebe der Kaltenbachgruppe im Kreis mit zu den größten Ausbildungsbetrieben mit zurzeit 115 Auszubildenden in den Ausbildungsberufen Automobilkaufmann/-frau, Bürokaufmann/-frau, Kfz-Mechatroniker/-in, Teilefachverkäufer/-in, Karosseriebauer/-in und Fahrzeuglackierer/-in.Gruppenübergreifend stehen dem Kunden wegen der hervorragenden Betriebsvernetzung somit über 1.100 Gebrauchtfahrzeuge sowie ca. 1.050 neue Automobile, Vorführ- und Dienstwagen zur Auswahl.okKFZ-Innung MittelrheinGeschafft!Zum Abschluss der dreieinhalbjährigen Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker fand in der Berufsbildenden Schule Technik, Carl-Benz-Schule, die diesjährige Freisprechungsfeier statt.Obermeister Mark Scherhag ging in seiner Ansprache auf das Phänomen des rasanten technischen Fortschritts in der Automobiltechnik ein. Gegenüber den sechziger und siebziger Jahren haben heute der Computer und eine umfangreiche Elektronik in den Fahrzeugen Einzug gehalten. Nach wie vor entscheidend ist jedoch das Experten-Team in der Werkstatt und hier sind junge engagierte Gesellinnen und Gesellen gefragt. Sicherheit im Beruf bietet nur umfassendes Wissen und laufende Weiterbildung und Scherhag rief die Prüflinge zum Dreisprung Lehrling-Geselle-Meister auf.Mit Freude an die Arbeit gehenAls Vorsitzender der Gesellenprüfungskommission berichtete Oberstudiendirektor Siegfried Blüml über die neue Ausbildungsordnung zum Kfz-Mechatroniker, wobei die jetzige Prüfung erstmals nach der neuen Ausbildungsordnung durchgeführt wurde. Blüml rief die Prüflinge auf, sich den Herausforderungen des Berufes zu stellen und mit Freude an die Arbeit zu gehen. Von 123 Teilnehmern haben erfreulicherweise 117 die Gesellenprüfung bestanden und Blüml wertete dies als eine hervorragende Zusammenarbeit zwischen der Berufsbildenden Schule, den Fachlehrern, der überbetrieblichen Ausbildung der Handwerkskammer sowie den Ausbildungsbetrieben mit der Kfz-Innung Mittelrhein.Nach der feierlichen Freisprechung wurden die Prüfungsbesten geehrt. Im Bereich der Personenwagentechnik schnitt Sebastian Schmitt (Hanko, Andernach) als Bester ab. Die weiteren Plätze belegten Susanne Peifer aus dem elterlichen Betrieb Manfred Peifer, Gevenich, Viktor Magel (Jungbluth & Mürtz, Plaidt) und Peter Malm, ausgebildet im Betrieb Premium Automobile, Koblenz. Als Beste im Bereich der Nutzfahrtechnik schnitt Oliver Karbach von der KEVAG Koblenz ab. Insgesamt die höchste Punktzahl erreichte im Bereich der Fahrzeugkommunikationstechnik Judith Fogel aus der Firma Vogtmann + Herold (Neuwied) mit der Gesamtnote "sehr gut".Neujahrsempfang diamant autoweltRund 220 Gäste kamen am 8. Februar zum Neujahrsempfang der Diamant Autowelt in Frankfurt – zum Vorpremierenabend für die neuen Modelle Pajero und Outlander und zum gegenseitigen Austausch in angenehmer Atmosphäre. "Manchmal fühlt man sich im Leben wie in einem Hamsterrad. Abende wie dieser geben die Möglichkeit, das Rad anzuhalten und der Hektik des Alltags zu entfliehen", wertete Betriebsleiter Richard Sefrin die entspannte Stimmung. Mit dabei waren unter anderem Geschäftsführer Christoph Stadler (Bild links) sowie die Geschäftsführerin von Dataforce, Angela Böhm. Die Diamant Autowelt GmbH Frankfurt gehört zu den größten Mitsubishi-Vertragshändlern Deutschlands. okGastvorträgean der FH GeislingenErwin Koller, Centerleiter von Autohaus Russ in Dettingen, Ehrenpräsident der Automobilia, brillierte erneut mit seinem Vortrag zum Thema "Der Deutsche Nutzfahrzeugmarkt". Die verbindlichen Zulassungsdaten für 2006 lagen im Januar noch nicht vor. 2005 wurden in Deutschland insgesamt 81.546 Lkw zugelassen. Das sind dann die Dimensionen von 7,5 bis 55 t. Die Transportergattung läuft von 2 t bis 7,49 t. Mit 42,2 Prozent steht MB bei den Lkw über 6 t an erster Stelle, gefolgt von MAN mit 27,7 Prozent, Iveco 10,8 Prozent, Scania 5,1 Prozent und Volvo 5 Prozent. Die Gattung Sonstige wird mit 9,2 Prozent geführt. Koller: "Durch den überalterten Fuhrpark, wie auch über die positive Entwicklung der Bauwirtschaft, kann für 2006 ein starkes Absatzplus ausgemacht werden. Die Spediteure gehen wieder zurück zum eigenen Fuhrpark, weg von den vielen kleinen Subunternehmern. Eigene Fahrer sind wirkungsvoller zu steuern. Ein deutliches Wachstum konnte auch bei Biodiesel wie Rapsöl festgestellt werden." Koller wog anschließend den Pilotversuch für 60-Tonnen-Lkw ab. Dabei sollen die bekannten Standardkomponenten neu kombiniert werden. Dolly-Achse! Die Tragfähigkeit der Brücken dürfte zum Verhinderungsfaktor werden. Anschließend erörterte Koller die Entscheidungskriterien bei der Beschaffung von Nutzfahrzeugen, bevor er seine Ausführungen über die bilanztechnischen Auswirkungen der Lkw-Anschaffung abschloss. Diverse Fragen u.a. zum GW-Markt und zu den einzelnen Herstellern beendeten die Spezialveranstaltung der Automobilia an der Hochschule. hb

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