Von
Online-Redakteur Andreas Heise
In Krisen-Zeiten gilt es, kreativ zu sein, sich den verändernden Rahmenbedingungen anzupassen und die Nöte der Kunden zu erkennen. So hat in der Corona-Krise speziell ein Begriff Hochkonjunktur: Liquidität. Für viele Betriebe ist zunächst das oberste Gebot, zahlungsfähig zu bleiben.
Hier kommt die RKG Rheinische Kraftwagengesellschaft ins Spiel, eine Autohandelsgruppe aus Nordhrein-Westfalen mit mehreren Mercedes-Betrieben. Auf der eigenen Website wie auch auf Facebook wirbt das Unternehmen für sein Sale & Lease Back-Angebot. Der Kunde verkauft sein Fahrzeug an die RKG und least es direkt zurück.
"Unseren Kunden oder auch Neukunden verhelfen wir so in finanziellen Schieflagen schnell und unbürokratisch zu Liquidität - bei gleichzeitiger unbeschränkter Weiternutzung", erklärt Stefan Behr, Marketingleiter der RKG, gegenüber AUTOHAUS. "Gerade in solchen Zeiten wie es aktuell der Fall ist, erachten wir Sale & Lease Back als eine innovative Form der Refinanzierung, die den meisten Kunden noch unbekannt ist." Man habe das Produkt zwar bereits 2019 ins Angebotsportfolio aufgenommen, aber nie groß beworben oder im Kundenstamm kommuniziert. Dies habe sich seit Mitte März grundlegend geändert.
"Unsere Testkampagne über Facebook läuft nun seit zehn Tagen und in einem Einzugsgebiet von 50 Kilometern mit definierter Zielgruppe", erläutert Behr. Es hätten sich daraus bisher 15 konkrete Leads ergeben, welche bei vier Personen zum Abschluss geführt hätten. Im Schnitt habe die RKG pro Tag circa 14 Anfragen, wobei man an der Qualität der Anfragen merke, dass hier hoher Beratungsaufwand bestehe, wie aus dem Anlagevermögen direkt verfügbares Kapital geschaffen werde und welche Vorteile dies mit sich bringe.
Hinsichtlich der Kunden, die Sale & Lease Back nachfragen, erklärt Behr, dass es vor der Krise vornehmlich Unternehmen aus der Bau-, Transport- und Logistik-Branche gewesen seien. Aktuell kämen vermehrt Anfragen aus den Bereichen Gastro, Reiseunternehmen, Restaurants, Fahrschulen, Friseure, Agenturlandschaft, Messebau, Garten- und Landschaftsunternehmen etc. Im zweiten Kampagnen-Schritt werde die Autohandelsgruppe nun ihre Bestandskunden ansprechen. "Wir sind uns sicher, dass wir hier auf Kunden treffen, welchen unsere Lösung entsprechen wird", so der RKG-Marketingleiter.
Die Laufzeiten von Sale & Lease Back könnten in Abhängigkeit vom Fahrzeugalter individuell mit dem Kunden abgestimmt werden. Die Konditionen seien nicht anders als bei einem Leasingvertrag. Ob der Kunde am Ende den Wagen wieder zurückkaufe, verhalte sich ganz individuell. "Im letzten Jahr hatten wir zum Beispiel auch einen Kunden, welcher sich dann direkt für einen neuen Mercedes-Benz über die RGK entschieden hat", weiß Behr. Sein Fazit: "Wir erachten Sale and Lease Back als zukunftsfähiges Geschäftsfeld, auch unabhängig von den jetzigen Geschehnissen. Eine zusätzliche Dienstleistung rund um Mobilität, mit der wir unsere Kundenbindung stärken wollen und werden."
Kostenloser Hol- & Bring-Service sowie Sonderaktionen
Generell habe die RKG schnell auf die aktuelle Krisenlage reagiert und mehrere Aktionsangebote erarbeitet, wie zum Beispiel einen kostenlosen Hol- und Bring-Service. Es gebe Sonderangebote zur Klimaanlagenreinigung, (Felgen-)Aufbereitung und Smart Repair sowie 20 Prozent auf alle Verschleißteile inklusive Lohn (für Fahrzeuge ab fünf Jahren). Hinzu kämen ein kostenloser Frühjahrscheck und Sonder-Angebotsraten. Da man auch in der Autovermietung tätig sei, offeriere man dort einen Tagesticket-Tarif für 18 Euro, damit Kunden mobil bleiben können.
Die RKG Rheinische Kraftwagengesellschaft hat ihren Sitz in Bonn. Sie betreibt in der Region acht Servicebetriebe, sechs Verkaufshäuser sowie eine Autovermietung an drei Standorten. Der Daimler-Vertreter ist für den Vertrieb von Mercedes-Benz Pkw, -Nfz und -Omnibussen in Bonn, in einem Großteil des Rhein-Sieg-Kreises und des Kreises Euskirchen, im südlichen Teil des Kreises Bergheim sowie im Norden der Kreise Ahrweiler und Neuwied verantwortlich. In der RKG Markenwelt Bonn-Beuel vertreibt die Gruppe außerdem die Marken Fiat, Jeep, Alfa Romeo und Abarth. Derzeit beschäftigt man rund 470 Mitarbeiter und circa 40 Auszubildende in kaufmännischen und technischen Berufen.