In einem Videointerview mit AUTOHAUS-Chefredakteur Ralph M. Meunzel spricht Kfz-Unternehmer Heinz-Dieter Tiemeyer über den Geschäftsverlauf während der Corona-Krise, die Liquidität sowie über Maßnahmen, die jetzt bei der Wiedereröffnung in seinen Betrieben umgesetzt werden.
AUTOHAUS: Herr Tiemeyer, wie haben Sie sich auf den Restart vorbereitet?
Heinz-Dieter Tiemeyer: Zunächst freuen wir uns, dass wir wieder öffnen können. Das war eine gute Nachricht. Wir haben uns entsprechend vorbereitet, so haben wir zunächst die Maßnahmen zum Schutz vor Ansteckungen umgesetzt, beispielsweise in Form der Markierung von Wegen und Abständen zu den Mitarbeitern sowie der Bereitstellung von Desinfektionsmittel und Masken. Grundsätzlich geht es aber darum, die Lust der Kunden zum Kauf anzuregen. Bei der Nachfrage wird es sicher Probleme geben.
AH: Gibt es schon ein Feedback von der Kundschaft?
H.-D. Tiemeyer: Es gab einzelne Anfragen. Es wird aber ziemlich schwer werden, an das gewohnte Geschäft wieder anzuknüpfen.
AH: Probefahrten mit dem Verkäufer werden nicht erlaubt sein. Wie lauten hier Ihre Anweisungen?
H.-D. Tiemeyer: Wir werden die Kunden alleine fahren lassen, nach einem Check des Führerscheins versteht sich.
AH: Wie hat sich das Geschäft während des Verkaufsverbots entwickelt?
H.-D. Tiemeyer: Wir haben das Geschäft digital aufgebaut und unsere Verkäufer entsprechend ausgestattet. Trotzdem hatten wir massive Einbrüche bei Neu- und Gebrauchtwagen um 50 Prozent, aber auch bei den Werkstattumsätzen um 40 Prozent. Gerade das Geschäft per Internet war damit ja akzeptabel. Damit können wir aber keine Kosten decken. Auch das Kurzarbeitergeld reicht dafür natürlich nicht aus.
AH: Wie lässt sich die Liquidität sicherstellen?
H.-D. Tiemeyer: Wir haben in den vergangenen Jahren vernünftig gewirtschaftet und sind deshalb hinsichtlich der Liquidität gut aufgestellt. Wir verfügen über eine starke Eigenkapitalquote. Wir haben aber dennoch alle Investitionen zunächst gestoppt und ein Kostensenkungsprogramm gestartet.
AH: Was sind Ihre Lehren aus der Corona-Krise?
H.-D. Tiemeyer: Wir haben derartiges noch nicht mitgemacht. Die Weltbankenkrise und der Dieselabgas-Skandal haben sich nicht so stark ausgewirkt. Dass die Mitarbeiter zum Unternehmen gestanden haben, obwohl klar war, dass es jeden Geld kostet, ist sehr wichtig. Diese Loyalität hat mich sehr gefreut. Wichtig ist aber auch, dass die Gesundheit das höchste Gut ist, dass wir aber nebenbei auch Geld verdienen müssen.
Das komplette Videointerview sehen Sie auf AUTOHAUS next. Erfahren Sie, wie der Geschäftsverlauf bei der Tiemeyer-Gruppe während des Lockdowns aussah und mit welchen Aktionen im Verkauf uns Service die Kunden nun angesprochen werden.
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