Vor dem Hintergrund der Corona-Lockerungen will der Bundesverband Kraftfahrzeugkennzeichen (BKK) die Autobranche auf dem Weg zu einer Normalisierung des Fahrzeugvertriebs unterstützen. Funktionierende Zulassungsprozesse seien gerade jetzt ein wichtiger Erfolgsfaktor, sagte der BKK-Vorsitzende Philipp Kroschke gegenüber AUTOHAUS. Die Kennzeichenbranche habe deshalb ein Konzept einer kontaktlosen Abwicklung der Kfz-Zulassungen für Gewerbe- und Privatkunden entwickelt. Dieses Angebot habe man in der vergangenen Woche an alle Zulassungsstellen versendet.
Neben kleineren und mittelgrößeren Geschäften im Einzelhandel dürfen seit Montag auch Autohäuser wieder öffnen. Wegen der massiven Beschränkungen in der Corona-Krise war der Fahrzeugverkauf seit Mitte März weitgehend zum Erliegen gekommen. Nach wie vor problematisch ist die Situation bei den Zulassungsämtern, die zum Großteil nur eingeschränkt arbeiten.
Laut Kroschke sind die Abläufe weit vom Normalbetrieb entfernt. "Die Zulassungsstelle ist auch bei uns der Flaschenhals", sagte er. Rund 15 Prozent der Zulassungstellen seien derzeit noch geschlossen. Der Rest biete limitierte Aktivitäten mit eingeschränkten Öffnungszeiten, schmaler personeller Besetzung und Schichtbetrieb. (Eine Status-Liste mit aktuellen Informationen zu allen Zulassungsstellen bietet die Christoph Kroschke GmbH auf ihrer Internetseite!)
Für Entspannung soll nun das gemeinsame Konzept des BKK und des Bundesverbandes der Autoschilderfirmen und Fahrzeugdienstleister (BAF) sorgen. Kroschke: "Wir wollen erreichen, dass vermehrt auch wieder Kfz-Zulassungen für Privat- und Gewerbekunden möglich sind – ohne die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Behörden einer gesundheitlichen Gefährdung auszusetzen."
Die Verbände betonen, dass die Schilderpräger und Zulassungsdienste alle gesetzlichen Vorgaben sowie höchste Hygienestandards einhalten würden, um eine mögliche Ansteckung mit dem Coronavirus zu verhindern. Zu den Maßnahmen gehören demnach nicht nur die Sicherstellung der Abstandsregeln, sondern auch die Benutzung von Mundschutz durch die Mitarbeiter, die Installation von Spuckschutzwänden und die regelmäßige Desinfektion der Tresen. Auch wolle man überwiegend auf bargeldlose Zahlungen durch die Kunden achten, hieß es.
So stellen sich die Dienstleister die kontaktlose Abwicklung der Kfz-Zulassungen für Privatkunden vor:
1. Der Kunde reserviert seine Kennzeichen über die Webseite der örtlichen Kfz-Zulassungsstelle. Alternativ erledigt dieses auch der Schilder-Shop bzw. Zulassungsservice, den der Kunde mit der Kfz-Zulassung beauftragt, indem er seine zulassungsrelevanten Unterlagen übergibt.
2. Die Mitarbeiter des Schilderprägers bzw. Zulassungsdienstes sichten die Unterlagen, lassen den Kunden das SEPA-Lastschriftmandat und die Zulassungsvollmacht ausfüllen und prägen die benötigten Kennzeichen. Sämtliche Unterlagen, nebst geprägter Kennzeichen, verbringen die Mitarbeiter, getrennt nach Vorgängen, an die (kontaktlose) Übergabestation der Zulassungsstelle, wobei die durch die Behörde vorgegebenen Übergabezeiten und Abläufe maßgeblich sind.
3. Die Mitarbeiter der Kfz-Zulassungsstelle bearbeiten die Vorgänge, sollten sich hierbei Probleme ergeben, wird der Schilderpräger / Zulassungsdienst darüber informiert, um die Klärung mit dem Kunden zu erreichen. Nach der finalen Zulassung holt der Dienstleister die Unterlagen inklusive der gesiegelten Kennzeichen von der Übergabestation ab.
4. Der Kunde erhält seine Unterlagen / Kfz-Kennzeichen im Schilder-Shop oder der Zulassungsservice liefert direkt an den Kunden.
HaJo