Ausgabe 01-02/2007: Renault / Das Autohaus Henze in Hannover führt ...

Renault / Das Autohaus Henze in Hannover führt seit 40 Jahren die Marke Renault. Am meisten Freude bereiten inzwischen die neuen Betriebe im Osten DeutschlandsHerz und ProfessionalitätVon Doris PlateAls Fritz Henze 1967 seinen ersten Renault 4 verkauft, muss er noch einen Trick anwenden. Der Kunde hat nämlich einen NSU 1100, den er eintauschen will, und Vater Ferdinand Henze ist strikt gegen die Inzahlungnahme. Deshalb legen der Junior und der damalige Werkstattleiter zusammen, kaufen für 1.000 DM den ersten Gebrauchtwagen, der auf den Hof der Firma Henze in Hannover rollt, und ermöglichen so den Neuwagenverkauf. Seit 1967 hat die Firma Ferdinand Henze einen Renault-Servicevertrag. Das Unternehmen wurde aber schon 1931 vom Großvater des heutigen Inhabers, Fritz Henze, als Dreherei gegründet. 1940 kam das Arbeitsfeld der Motoren-Instandsetzung hinzu. Mit dem Ein- und Ausbau und dem Verkauf von Tauschmotoren rundete sich 1958 das Angebot ab. "Damals gab es den Renault 4 Export mit durchgehender Sitzbank und Gebläseheizung, das war wichtig, für 4.495 DM", erinnert sich Fritz Henze an die Anfänge seiner Renault-Zeit. 1968 verkaufte die Firma 28 Autos. 1972 wird Henze für hervorragende Serviceleistungen ausgezeichnet. Im gleichen Jahr wird er auch Händler. Bei einem Absatz von 220 Neuwagen lohnte es sich schon einen zweiten Betrieb in Hannover zu eröffnen. 1973 übernimmt der damals 27-jährige Fritz die Firma von seinem Vater. 1977 verunglückt Ferdinand Henze bei einem Autounfall tödlich. Qualitätsprobleme der 80erQualitätsprobleme, die Renault in den 80er Jahren hat, kann Henze durch seine gute Serviceleistung abfangen. "Es geht um Herz und Professionalität", formuliert Fritz Henze schon damals sein Motto. So richtig geht dem Hannoveraner das Herz aber im Osten auf. Am Wochenende des Mauerfalls ist Fritz Henze zufällig in Berlin. Die Aufbruchstimmung dort beeindruckt ihn und der 43-jährige Unternehmer entschließt sich, gemeinsam mit seinem Freund und Steuerberater Peter Weiden und dem Prokuristen der Ferdinand Henze GmbH, Hans-Ulrich Wilke, in Leipzig einen Renault-Betrieb zu eröffnen.Engagement in LeipzigMit Detlef Gloger, einem 32 Jahre alten Kfz-Ingenieur, der bei den Leipziger Verkehrsbetrieben als Lehrmeister für über 40 Lehrlinge zuständig und Leiter einer Abteilung der Lehrwerkstatt ist, finden sie den richtigen Geschäftspartner. Er unterschreibt einen Arbeitsvertrag bei der für die Ostaktivitäten gegründeten Firma "Autotag". Trotzdem dauert es, bis endlich ein Grundstück gefunden ist. Am 15. April 1990 wird der Firma Autotag die Gewerbegenehmigung auf einem Grundstück in der Lindenthaler Straße erteilt. Zu diesem Zeitpunkt muss noch die gesamte Abwicklung über Hannover laufen, der Kontakt ist schwierig. Erst 1991 wird für die Autotag endlich ein Grundstück gefunden, auf dem auch ein Autohaus gebaut werden kann. Zahlreiche Schwierigkeiten verzögern den Bau, so dass erst 1994 an der Essener Straße eröffnet werden kann. Deshalb entschließt sich Henze 1992 für den Übergang eine Fertigteilhalle an der Lindenthaler Straße aufzustellen. 1993 wird eine Filiale in Wachau gebaut, 1996 dann das dritte Autohaus in Halle eröffnet. Heute hat die Henze-Gruppe insgesamt neun Renault-Standorte sowie einen Nissan-Betrieb in Sachsen- und Sachsen-Anhalt. In den Renault-Betrieben wird seit eineinhalb Jahren als zusätzliche Marke auch Dacia geführt. Die kurze AllianzAuch im Westen tut sich was: 2001 entschieden sich die beiden Unternehmer Fritz Henze und Hans-Joachim Frye zum Zusammenschluss ihrer Autohäuser. Die Car Union sollte Synergien bringen, 2005 zerbrach diese Fusion aber wieder. Nach dem Tod von Hans-Joachim Frye 2004 konnte die Nachfolgerin mit Henze keine Einigung über die Strategie erzielen. Für Henze kein Problem. Er will sich ohnehin mehr seinem Engagement im Osten widmen, wo er sich ein bis zwei Tage die Woche aufhält. "Die Autotag hat 28.000 Kunden, die Car Union 13.000", relativiert Henze die Bedeutung. An seinen insgesamt zwölf eigenen Standorten verkauft er mit 280 Mitarbeitern 4.800 Neuwagen und 4.000 Gebrauchtwagen. Die Nachfolge ist geregelt. Die Zusammenarbeit mit Renault sieht er positiv: "Wir haben Renault sehr viel zu verdanken." Dennoch wünscht er sich weniger administrative Aufgaben und nicht so viele Prüfungen, Werkstatt-Tests und Zertifizierungen. "Der Mensch muss wieder in den Mittelpunkt", meint Henze. Verbesserung der RenditeDer Verband Deutscher Renault Händler e. V. wurde im Sommer 1971 gegründet und hat mittlerweile 545 Mitglieder. In den zurückliegenden Jahren hat der Verband es stets geschafft, sämtliche Vertriebsformen sowohl im Primärnetz als auch im Sekundärnetz zu integrieren und eine Interessenvertretung für alle Renault Partner zu sein. Der Hauptschwerpunkt liegt in der konstruktiven Detailarbeit in verschiedenen Arbeitskreisen und Arbeitsgruppen mit zirka 50 Händlervertretern, in denen zusammen mit dem Hersteller versucht wird, tragfähige Kompromisse zu finden. So konnte auf eine flächendeckende Kündigung im Rahmen der neuen GVO 1400/2002 verzichtet werden, indem eine einvernehmliche Umsetzung in Form von neuen Verträgen, in denen die Margenstruktur im Gegensatz zu anderen Fabrikaten Vertragsinhalt ist, erreicht wurde. Für den neuen Präsidenten, Jürgen Schumacher, steht in den nächsten Jahren die konstante Verbesserung der Renditesituation der Renault Partner im Vordergrund der Verbandsarbeit.Qualität, Profitabilität und WachstumDie kommenden drei Jahre sind für Renault und das Renault Händlernetz geprägt durch die Umsetzung des "Renault Vertrag 2009" mit den drei Schwerpunkten Qualität, Profitabilität und Wachstum. An erster Stelle steht die weitere Verbesserung der Qualität, und zwar im Bereich Produkt, aber auch im Kundendienst. Der im Jahre 2007 auf den Markt kommende Laguna soll sich als erstes Fahrzeug der neuen Renault Modelloffensive im Bereich Produkt- und Servicequalität unter den TOP 3 seines Segmentes platzieren. Neue Entwicklungs- und Fertigungsmethoden werden dieses Ergebnis produktseitig begleiten. Eine verbesserte Servicequalität sowohl im Neuwagen- als auch im Kundendienstbereich werden die Kundenzufriedenheit erheblich steigern. Ein umfangreiches Schulungsprogramm für die Renault Partner wird bei der Verbesserung der Servicequalität Hilfe leisten. Renault setzt dabei weiterhin auf ein selektives Vertriebsnetz, um die hohen Erwartungen der Kunden in diesem Bereich erfüllen zu können. Mit nahezu 1.400 Verkaufs- und Servicestützpunkten kann der Renault Kunde auf ein flächendeckendes Netz von Markenbetrieben zurückgreifen, ohne lange Anfahrtswege in Kauf nehmen zu müssen.Der nicht ab-, sondern eher zunehmende Wettbewerbsdruck erfordert auch im Kostenbereich das Beschreiten neuer Wege. Vereinfachte Prozesse im Händlerbetrieb und eine Neuordnung der Händlermargen werden für die erforderliche Rendite der am Vertrieb Beteiligten sorgen. Die Steigerung des Verkaufsvolumens wird dabei eine wichtige Rolle im Rahmen der Profitabilität spielen. Mit 26 neuen Modellen bis zum Jahre 2009, davon 13 vollständig neuen Fahrzeugen, werden die Renault Partner bereits ab 2007 von einer umfangreichen Produktoffensive profitieren. Innerhalb der kommenden drei Jahre werden wichtige Volumenträger, wie Twingo, Laguna und Mégane erneuert. Die Logan Modellfamilie wird darüber hinaus für viele Renault Händler zu einem wichtigen Ertrags- und Wachstumsfaktor werden. Weitere Fahrzeuge in Segmenten, die von Renault bisher nicht besetzt sind, werden das Produktangebot der Renault Partner deutlich erweitern. Nach einem Jahr 2006 des Übergangs und der Bereinigung der Bestände sehe ich daher für die Renault Partner sehr gute Zukunftsperspektiven in einem Markt, der sich aufgrund verbesserter konjunktureller Rahmenbedingen deutlich erholen wird. Ich wünsche mir von den Renault Partnern die konsequente Fortsetzung der Umsetzung der Qualitätsstrategie um die Kundenzufriedenheit weiter zu erhöhen.

Ausgabe 01-02/2007: Renault / Das Autohaus Henze in Hannover führt ...

MEISTGELESEN

Übernahme der LöhrGruppe: Van Mossel landet nächsten Coup

Kfz-Gewerbe in der Krise: ZDK-Hauptgeschäftsführer Scheel tritt zurück

Gebrauchtwagenbörse: VW-Finanzsparte macht Heycar dicht

STELLENANGEBOTE

Allianz Gruppe - Außendienstmitarbeiter (m/w/d) als Gebietsleiter Automotive / Versicherungen für das Vertriebsgebiet West

Account Manager (w/m/d) Full-Service Leasing Automotive im Außendienst für unsere Vertriebskooperation Ford Fleet Management Vertriebsregion Süd (Baden-Württemberg, Bayern) | Homeoffice

Geschäftsleiter (m/w/d)

Kfz-Mechatroniker, Service- / Diagnosetechniker oder Hochvolttechniker (m/w/d)

Kaufmännische Leitung (M/W/D)

WEITERLESEN

NEWSLETTER