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Quartalsgewinn enttäuscht: Tesla verfehlt Erwartungen

30.01.2025 09:28 Uhr | Lesezeit: 8 min
Tesla-Chef Elon Musk machte nach durchwachsenen Zahlen im Weihnachtsquartal große Versprechungen für die Zukunft.
© Foto: SWR/SmartMedia/BriteSpark

Für Tesla ging es lange nur aufwärts. Doch inzwischen läuft das Geschäft des Elektroauto-Marktführers holperiger. Firmenchef Elon Musk bleibt sich treu und gibt große Versprechen für die Zukunft.

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Tesla hat mit den Zahlen zum vergangenen Quartal die Erwartungen der Wall Street verfehlt. Der Umsatz des Elektroauto-Herstellers legte im Jahresvergleich zwar um zwei Prozent auf 25,7 Milliarden Dollar zu. Doch Analysten hatte im Schnitt eher mit rund 27,3 Milliarden Dollar gerechnet. Der Quartalsgewinn fiel um 71 Prozent auf gut 2,3 Milliarden Dollar. Auch beim bereinigten Ergebnis pro Aktie verfehlte Tesla mit 0,73 Dollar die Analystenerwartung von 0,76 Dollar. Die Aktie fiel in im nachbörslichen US-Handel zeitweise um rund drei Prozent.

Absatzrückgang 2024

Tesla hatte 2024 den ersten Rückgang der Auslieferungen seiner Elektroautos seit mehr als einem Jahrzehnt erlitten. Der von Tech-Milliardär Elon Musk geführte US-Hersteller lieferte knapp 1,79 Millionen Fahrzeuge an die Kunden aus. Das waren 19.355 weniger als 2023. Musk hatte einen leichten Anstieg in Aussicht gestellt. Dafür hätte Tesla aber im Schlussquartal noch 515.000 Autos zu den Kunden bringen müssen. Trotz einer Verkaufsoffensive wurden es am Ende nur 495.570 Fahrzeuge - immerhin ein Rekordwert. Diese Zahl verfehlte auch durchschnittliche Schätzungen von Analysten.

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Selbstfahrende Taxis und Roboter

Nach mäßigen Quartalszahlen hat Tesla-Chef Elon Musk Anleger mit Zukunftsvisionen überschüttet. Unter anderem kündigte er den Start des ersten Robotaxi-Dienstes des Elektroauto-Konzerns in der US-Stadt Austin für Juni an - und bis Ende kommenden Jahres in vielen Ländern der Welt. Musk verspricht schon lange, dass alle Teslas autonom fahren werden.

So kündigte er bereits für 2018 an, dass ein Tesla fahrerlos von einer US-Küste zur anderen fahren werde. Das ist immer noch nicht passiert. Bisher braucht auch die fortgeschrittene Version von Teslas Autopilot-System mit dem Beinamen "Full Self-Driving" (FSD, komplett selbstfahrend) menschliche Aufsicht. Die Google-Schwesterfirma Waymo bietet unterdessen Robotaxi-Dienste ohne Menschen am Steuer in mehreren US-Städten an.

Streit um die richtige Technik

Zudem steht weiter die Frage im Raum, wie verlässlich Teslas Technologie zum autonomen Fahren ist. Denn anders als ein Großteil der Branche beharrt Musk darauf, dass selbstfahrenden Autos Kameras ausreichen - und sie nicht die teureren Laser-Radare brauchen, auf die unter anderem Waymo setzt. 

Funktioniert das, hat Tesla einen enormen Kostenvorteil und könnte tatsächlich mehrere Millionen Fahrzeuge per Software-Update zu selbst fahrenden Autos machen. Doch Experten befürchten Abschläge bei der Sicherheit, denn die auch unter dem Namen Lidar bekannten Laser-Radare tasten die Umgebung der Fahrzeuge dreidimensional ab, wie es Kameras nicht vermögen.

Skepsis in der Branche

Andere Hersteller lehnen es kategorisch ab, autonome Autos nur mit Kameras auf die Straße zu schicken. So hakte BMW-Entwicklungsvorstand Frank Weber jüngst ab: "Für uns ist das völlig klar, dass das nicht geht." Eine Kamera würde zum Beispiel eine Palette nicht erkennen, die vor dem Auto auf der Fahrbahn liege, argumentierte er am Rande der Technik-Messe CES. Auch der Chef des Elektroautobauers Polestar, Michael Lohscheller, sagte kürzlich, man halte am Lidar in den Fahrzeugen fest.

Musk hingegen bekräftigte am Mittwoch seine Position: "Menschen fahren, ohne Laserstrahlen aus ihren Augen herauszuschießen." Laser-Radare seien nicht die richtige Technologie für den Straßenverkehr. Und Tesla hält daran fest, dass die Produktion von Robotaxis ohne Lenkrad und Pedale im kommenden Jahr beginnen soll.


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Angeblich zu viele Regeln in Europa

Beim Zeitplan für Europa kritisierte Musk, dass es zu viele Regeln gäbe. Deswegen spotte man, dass Amerika Innovationen entwickele und Europa reguliere, sagte er. So werde die Zulassung von "Full Self-Driving" in Europa erst im Mai in die nächste Instanz gehen, "obwohl es wirklich gut funktioniert". 

Bei der aktuellen Version des "selbstfahrenden" Systems müssen die Fahrer in den USA allerdings Berichten zufolge oft eingreifen. Waymo kündigte unterdessen wenige Stunden vor Teslas Telefonkonferenz an, Testfahrzeuge in weitere zehn US-Städte loszuschicken.

Roboter für 20.000 Dollar

Musk schwärmte auch erneut von Teslas humanoiden Robotern mit dem Namen Optimus. Sie hätten präzise funktionierende mechanische Hände, so dass sie Nähgarn in eine Nadel einfädeln oder Klavier spielen könnten, sagte er. Und bei einer Produktionsrate von einer Million Robotern jährlich werde man die Herstellungskosten unter 20.000 Dollar drücken. 

Auf Autonomie und Roboter stützt Musk die Aussicht, dass Tesla das mit Abstand wertvollste Unternehmen der Welt sein könne. Bei Anleger funktionierte das: Die Aktie legte im nachbörslichen Handel um vier Prozent zu.


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