Die TÜV Nord Gruppe hat seine IT-Dienstleistungen im vergangenen Jahr deutlich ausgebaut. "Der Anteil digitaler Dienstleistungen wächst stetig", sagte der Vorstandsvorsitzende Dirk Stenkamp am Freitag in Hannover. 2017 seien rund 50 Millionen Euro in diese Zukunftsbereiche investiert worden. Dazu zählen Sicherheitsdienstleistungen für die stark vernetzte Industrie, das autonome Fahren und die Abwehr von Hackerangriffen. Stenkamp: "Für uns ist entscheidend, dass die digitalisierte Welt genauso sicher ist wie die bisherige analoge Welt."
Wegen neuer Prüfstandards für Abgasmessungen hat der TÜV Nord außerdem erheblich in neue Prüfstände investiert. Die neuen Vorgaben des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) machten umfangreiche Umstellungen und Investitionen in komplexe Ausrüstung erforderlich, erklärte Stenkamp. Die im Bereich Mobilität zusammengefasste Untersuchung von Kraftfahrzeugen macht mit 31 Prozent allerdings nur noch knapp ein Drittel des Umsatzes der Gruppe aus.
Immerhin war das Geschäftsfeld Spitzenreiter beim Wachstum 2017: Die Sparte Mobilität konnten den Umsatz deutlich auf 366,2 Millionen Euro steigern (2016: 333,4 Millionen). Verantwortlich dafür sei die Expansion bei der Prüfung und Bewertung von Fahrzeugen nach Süddeutschland gewesen, hieß es.
"Wir werden weiter zukaufen"
Zukäufe von Unternehmen sind vor allem in Asien, aber auch Europa und Afrika geplant. "Ja, wir wollen und werden auch weiter zukaufen, das gilt weltweit", kündigte Finanzvorstand Jürgen Himmelsbach an. TÜV Nord sei finanziell solide aufgestellt.
Getrieben vom guten Auslandsgeschäft hat der TÜV Nord das vierte Wachstumsjahr in Folge hingelegt. Der Umsatz der Gruppe ist im Vorjahr um 2,7 Prozent auf 1,18 Milliarden Euro gewachsen, das Betriebsergebnis (EBIT) stieg auf 77,5 Millionen Euro. Parallel zum guten Geschäft nahm die Zahl der Mitarbeiter gegenüber dem Vorjahr um 367 auf nun 10.539 Beschäftigte zu. (dpa/rp)