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Prognose 2010: Der Patient Autohandel

22.12.2009 17:09 Uhr
Prognose 2010: Der Patient Autohandel
Rabattschlacht, Absatzknick, Pleitewelle: die großen Baustellen des Autohandels 2010.
© Foto: Photodisc

Branchenkrise hin, Rabattschlacht her: Die Existenznot zahlreicher Autohändler ist laut Experten auch hausgemacht. Viele Betriebe würden an wirtschaftlichem Leichtsinn, unproduktiven Werkstätten und schlechtem GW-Management kranken.

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Rabattschlacht, Absatzknick, Pleitewelle: Nach dem Auslaufen der Abwrackprämie kursieren derzeit zahlreiche Horrorausblicke für den deutschen Autohandel im kommenden Jahr. Doch obwohl die Branche in einer ihrer schwersten Krisen seit langem steckt – die Krise allein ist nach Ansicht von Experten nicht schuld daran, dass viele Betriebe ins Straucheln geraten. "Viele Autohäuser kranken daran, dass sie die ruinöse Wettbewerbssituation mit hausgemachten Problemen zusätzlich verschärfen", sagt Thomas Kremer von der Frankfurter Unternehmensberatung b-k-p, die u.a. für Daimler, Audi und Opel arbeitet. Konjunkturflaute und hohe Spritpreise gäben vielen Unternehmen, die zu leichtsinnig wirtschafteten, allenfalls den Rest, so Kremer. Durch die Abwrackprämie seien die Probleme lediglich übertüncht worden. "Wir haben dieses Jahr noch eine extreme Beschönigung, weil viele Händler von der Abwrackprämie profitiert haben. Das Problem wird aber nur um ein Jahr verschoben." Die häufigsten Fehler seien zu große Vertriebsnetze, unproduktive Werkstätten, ein schlechtes Gebrauchtwagenmanagement und mangelhafter Service. Vor den Folgen der Abwrackprämie warnt auch der in der Branche umstrittene Autoprofessor Ferdinand Dudenhöffer. Nach dem "künstlichen Push" des Marktes durch die Prämie sei 2010 der größte Einbruch bei den Neuwagenverkäufen in der Geschichte der Bundesrepublik zu erwarten, schreibt Dudenhöffer in einer aktuellen Studie. Darin spricht er von "extremen Verwerfungen" und einer "Abwrackprämien-Blase", die dem Markt langfristig schade. Nach Darstellung von Dudenhöffer wird es bei den Verkaufszahlen 2010 einen Rückgang um bis zu 50 Prozent geben. Verlierer würden die Profiteure der Abwrackprämie sein, vor allem die auf Kleinwagen spezialisierten Importeure wie Fiat, Hyundai und Suzuki. Lediglich BMW, Porsche, Jaguar und Land Rover könnten dank neuer Modelle zulegen. Auf Handelsseite rechnet der Forscher von der Universität Duisburg-Essen mit 4.000 Betriebsaufgaben im kommenden Jahr. ZDK: Kein Ausreißer-Jahr bei Insolvenzen Der Zentralverband des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes (ZDK) in Bonn will in die Rufe der Warner nicht einstimmen. Die Zahl der Insolvenzen sei in den vergangenen Jahren stabil gewesen, sagt Sprecher Ulrich Köster. Auch in diesem Jahr sehe es nicht nach einem Ausreißer aus. Laut Statistischem Bundesamt gingen in den ersten drei Quartalen dieses Jahres 978 Unternehmen aus dem Wirtschaftsbereich "Kfz-Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kfz" in die Knie. Das sind fast 20 Prozent mehr Insolvenzen als im entsprechenden Zeitraum des Vorjahres. Laut Köster ist für das kommenden Jahr zwar noch keine Prognose möglich, bei den Neuzulassungen verspricht es nach dem guten Jahr 2009 aber zumindest ein solides Jahr zu werden. "Wir gehen davon aus, dass wir uns auf einem normalen Niveau bewegen werden." Insgesamt dürfte die Zahl der Kfz-Betriebe in den kommenden Jahren aber schrumpfen, räumt Köster ein. "Es wird sich auf jeden Fall eine Konsolidierung ergeben." (dpa/rp)

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KOMMENTARE


Frank-Günther Heinemann

22.12.2009 - 22:21 Uhr

So lange Fachblätter wie das „Autohaus“ weiterhin untragbare Kommentare eines Herrn Dudenhöfer veröffentlichen, solange brauchen wir uns über die Endzeitstimmung im Automobilhandel nicht zu wundern. Klebt Herrn Dudenhöfer endlich mal den Mund zu, wir brauchen frische Ideen und keine Schwarzmalerei. Was bildet sich dieser Mensch, der wohl in den letzten Jahren aus Angst kein Autohaus mehr betreten hat, eigentlich ein. Autoprofessor, naja. Bitte Herr Brachat – geben Sie solchen „Sargnägeln der Automobilwirtschaft“ keine Bühne mehr.


Jocan Tomser

23.12.2009 - 10:08 Uhr

Ich stimme Herrn Heinemann zu. Wir brauchen frische und gute Ideen und eine nahtlose Umsetzung im Alltag. Die Gretchenfrage ist, welche Automobilhändler dazu fähig sind. Fähig sich neuen Marktgegebenheiten anzupassen. In Bezug auf die aktuelle Umsatzrendite um Automobilhandel handelt es sich doch eher um Geldwechsler als um Unternehmertum. "Das haben wir immer so gemacht" - Diese Floskel ist der Todbringer blockiert jegliche Neuausrichtung für eine erfolgreiche Zukunft. Die Leser hier ausgemommen. Alle Szenarien abzuwägen bedeutet auch, sich mal eine Zukunft ohne Markenvertrag durchzudenken. Kaufen Sie das was gängig ist. Hohe Flexibilität ist sicherlich weiterhin eine spitzer Säbel für eine erfolgreiche Zukunft. Allen Lesern alles liebe! Ihr Jocan Tomser


Ronny Schultz

23.12.2009 - 10:21 Uhr

@Frank-Günther Heinemann : Danke. Sie sprechen mir aus dem Herzen. Frohe Weihnacht


wolfgang dolezal

23.12.2009 - 11:45 Uhr

auch als österreicher ist mir der name dudenhöffer mittlerweile leider ein begriff geworden. wäre für einen tipp dankbar, welchen kaffee man trinken muss, um aus dem sud soviel unsinn zu lesen, wie herr d. es offenbar tut. nur zu gut erinnere ich mich an die statements des herrn d. in der causa opel. gestimmt hat (gottseidank)nix, gar nix dran. (...) allen anderen frohe weihnachten


Lars Wassenaar

23.12.2009 - 12:05 Uhr

Wieviel Studien hat Herr D. zum NW-Absatzrückgang eigentlich gefertigt ? Hier sind es 50% - woanders wird er mit 25% zitiert ... Das erinnert mich immer stark an Privatradio - da werden in den Montagsnachrichten auch nur noch die Verkehrstoten vom Wochenende gezählt, anstatt sinnvoller Inhalte rübergebracht. Allen ein besinnliches Fest


E.Kühlwetter (wallibelli)

23.12.2009 - 14:56 Uhr

Es ist immer wieder interessant, wie sogenannte "Experten" laufend Untersuchungen und Ergebisse interpretieren und was sie als Konsequenzen bzw. Empfehlungen daraus ableiten und empfehlen. Ein Satz solte man sich bei Expertenmeinungen immer vor Augen halten: "Experten geben vor, den Weg zu kennen. Sie wollen oder können aber den Wagen nicht fahren." Das beste Beispiel für die Richtigkeit dieser Aussage lieferten sie im abgelaufenen Jahr zum Thema GM /Opel/Magna. PS: Der Redaktion, den Usern, den Postern und allen Anderen an diesem Portal Beteigten wünsche ich ein frohes Weihnachtsfest sowie ein gesundes und erfolgreiches neues Jahrzehnt. Mfg. E.Kühlwetter.


Herr Walter

23.12.2009 - 15:00 Uhr

Nun ist es geschafft das Jahr 2009. Ob Poitiv oder Negativ sei jedem selbst überlassen. Wir waren erfolgreich. Natürlich hat die Abwrackprämie geholfen, diese wird dafür sorgen das die Werkstatt brummt. Wichtig war aber auch, dies ist auch jedem selbst überlassen, sich auf das nächste Jahr vorzubereiten. Das bedeutet den alten Kram verkaufen, koste es was es wolle. Den Zulassungsdruck nicht mitzumachen, sondern fürs kommende Jahr die Geschäfte so zu gestalten, dass es an jedem Auto spass macht. Die Geschäfte die nicht gehen, lässt man sein. Somit wird auch unser nächstes Jahr erfolgreich, weil unsere Werkstatt funktionert und der GW-Bereich absolut stimmig ist. Diese ist auch nur zu erreichen wenn auchmal beim Personal nicht auf den Euro geschaut wird. Es ist wie überall, man kann Affen nicht mit Nüssen bezahlen. Trotzdem ein frohes Fest. Ich freue mich auf nächstes Jahr, das liegt auch an unserer Marke, welche ein grosses L im Kühler trägt. DW


Karl Schuler

23.12.2009 - 15:02 Uhr

Manchen Kommentatoren bezüglich der fundierten Arbeit von Ferdinand Dudenhöffer möge man zurufen: "Das Glück deines Lebens hängt von der Beschaffenheit deiner Gedanken ab." (Marc Aurel 121-180) In diesem Sinne frohe Weihnachten und ein renditestarkes 2010 Karl Schuler


Jörg-Uwe Banach

23.12.2009 - 15:46 Uhr

> Zitat: Karl Schuler meint: > Manchen Kommentatoren bezüglich der fundierten Arbeit von > Ferdinand Dudenhöffer möge man zurufen: "Das Glück deines > Lebens hängt von der Beschaffenheit deiner Gedanken ab." > (Marc Aurel 121-180) Und Herrn Dudenhöffer möge man zurufen: "Wenn man keine Ahnung hat: Einfach mal Fresse halten." (Dieter Nuhr, 1999)


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