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Porträt Carlos Tavares: Der Rennfahrer mit den Benchmarks

06.03.2017 16:00 Uhr
Porträt Carlos Tavares: Der Rennfahrer mit den Benchmarks
Carlos Tavares besiegelt mit GM-Chefin Mary Barra die Opel-Übernahme.
© Foto: Opel

Den PSA-Konzern hat Carlos Tavares in wenigen Jahren wieder auf Kurs gebracht. Sein Erfolgsrezept soll jetzt auch beim chronisch defizitären Hersteller Opel wirken.

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Er hat den französischen Autokonzern PSA in nur drei Jahren von Milliardenverlusten zurück in Angriffsstellung gebracht. Mit der angepeilten Übernahme von Opel gelingt Carlos Tavares (58) ein Riesen-Coup – der aber zugleich auch ein großes Risiko ist.

Der gebürtige Portugiese, asketische Figur und anspruchsvoll bei den Sparzielen, führt sein Unternehmen nach den Rezepten eines Rennfahrers. "Ich versuche, den Geschmack der Leistung einzuflößen. Es gibt eine totale Analogie zwischen Sport und Unternehmen", sagte Tavares dem französischen Wirtschaftsmagazin "Challenges" Ende Januar am Rande der Oldtimer-Rallye von Monte Carlo. Dort trat der PSA-Chef mit einem alten Peugeot 104 ZS2 an, einem Schatz aus seiner Garage. "Eine Schule der Beherrschung und der Teamarbeit, wo man seine eigenen Grenzen neu setzt", schwärmte er.

Tavares wurde 1958 in Lissabon geboren, ging auf eine französische Schule und dann schon in jungen Jahren nach Frankreich. In Paris ließ er sich zum Ingenieur ausbilden. In der Automobilindustrie arbeitete er sich Schritt für Schritt nach oben.

"Nur wenige auf der Welt wissen so genau wie er, wie man im Detail ein Auto entwirft, produziert, steuert und verkauft", schrieb die Zeitung "Le Monde". Mehr als 30 Jahre war Tavares beim heimischen PSA-Erzrivalen Renault tätig, zum Schluss als faktische Nummer zwei hinter Konzernchef Carlos Ghosn. Doch dann liebäugelte er 2013 öffentlich mit der Idee, die Führung von General Motors (GM) zu übernehmen. Zwei Wochen später musste er bei Renault gehen.

Bald darauf heuerte Tavares beim damals angeschlagenen PSA-Konzern an – und brachte ihn schnell wieder in die schwarzen Zahlen. Sein Erfolgsrezept soll jetzt auch beim chronisch defizitären Hersteller Opel aus Rüsselsheim wirken. Dabei macht Tavares klare Zielvorgaben, ständig fällt bei ihm das Wort "Benchmark" – die Leistung muss stimmen. Dazu strich er in Frankreich allerdings auch Tausende Jobs. (dpa)

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KOMMENTARE


Adam Oppel

06.03.2017 - 17:01 Uhr

Opel auf Kurs zu bringen ist gut gemeint. So, dass Einheiten an die Händler verkauft werden, die im Markt aber nicht gebraucht werden. Wo bleibt die Marge der Händler in dem Übernahmegeschacher?


DH

06.03.2017 - 17:18 Uhr

Der ist nicht der Rennfahrer mit den Benchmarks , sondern der Jobvernichter mit dem Fallbeil!


MS

06.03.2017 - 19:35 Uhr

Lieber erst mal Jobs vernichten und anschließend profitabel Autos. OPEL ist mit den neuen Modellen auf der Erfolgsspur. Wenn es in Zukunft heißt "der profitable Hersteller" und "im Verbund Europas Nr.2" dann haben alle Beteiligten im Umfeld des neuen Konzerns eine gute Zukunft.


MP

06.03.2017 - 20:41 Uhr

Welches Erfolgsrezept denn??? Ist da irgendwo etwas Nachhaltiges, was ich übersehen habe??? Da gehen doch zwei Kranke zusammen, die schon jetzt auf den paar Märkten, auf denen sie vertreten sind, nicht unbedingt den gewünschten Erfolg haben.Der einzige Sinn, der sich mir bei dem ganzen Deal erschließen könnte, ist der, daß Opel de facto in Deutschland platt gemacht wird. Der Rennfahrer gibt ja keinerlei langfristige Jobgarantien, da er ja überhaupt nicht weiß, was langfristig ist... Bis dato hat er bei PSA ja auch alles andere als langfristig denkend gehandelt. Wenn der deutsche "Ballast" dann endlich beseitigt ist, wird er seine eigenen schlecht ausgelasteten Werke mit dazu verwenden können, neben all den PEUGEOT, CITROEN und vor allem DS Selbstläufern noch ein paar olle Opels zu produzieren. Das könnte evtl. Sinn machen, alles andere ist völliger Blödsinn.


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