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Autoexperte: PSA ist Chance für Opel

06.03.2017 05:43 Uhr
Autoexperte: PSA ist Chance für Opel
Branchenexperte Bratzel: "Größe ist kein Selbstzweck."
© Foto: CAM

Der Verkauf von Opel an den französischen Konkurrenten PSA ist mittlerweile in trockenen Tüchern. Welches Schicksal die Opelaner jetz ereilt, ist aber noch weitgehend unklar.

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Die Opel-Beschäftigten sollten die Übernahme durch den PSA-Konzern trotz aller Unsicherheiten als große Chance begreifen. Dies schlägt der Experte Stefan Bratzel vom Auto-Forschungsinstitut CAM vor. Im Prinzip habe das Unternehmen auch keine andere Wahl, betont der Wissenschaftler: "Opel muss das als Chance sehen. Denn es ist klar, dass General Motors weg von Opel will." Der US-Konzern – drittgrößter Autobauer der Welt – hatte schon früher versucht, seine deutsche Tochter abzustoßen. Nun schlägt PSA zu.

Bratzel sagte der Deutschen Presse-Agentur, zusammen mit den Franzosen würde Opel der nach VW zweitgrößte Autohersteller in der EU. Die um ein Viertel steigenden Stückzahlen brächten hier rund 17 Prozent Marktanteil: "Mit den richtigen Produktstrategien entsteht ein neues Schwergewicht." Auch dass der chinesische Hersteller Dongfeng PSA-Anteile hat, könne sich für die Rüsselsheimer noch als Vorteil erweisen. So lasse sich für Opel "das Tor zu China öffnen".

Wie PSA und GM am Montag mitteilten, ist der Deal nun in trockenen Tüchern. Bratzels Kollege Ferdinand Dudenhöffer sieht die Lage von Opel etwas skeptischer. Nach seiner Einschätzung sind große Absatzsteigerungen oder die Erschließung neuer Märkte nach dem Rückzug von General Motors nicht mehr so realistisch – zumal sowohl Opel als auch PSA einen klaren Schwerpunkt in Europa haben.

Unnötige Strukturen abbauen

Darüber hinaus müsse sich Opel mittelfristig auf den Abbau unnötiger Strukturen gefasst machen, ergänzte auch Bratzel. "Man wird weiter sehen, wo es klappt und nicht klappt", meinte er mit Blick auf die möglichen Einsparpotenziale nach einer Fusion. Die PSA-Spitze hatte betont, die Standorte von Opel zunächst erhalten zu wollen.

Wie es am Ende bei Werken und Jobs aussehe, sei eine andere Frage, unterstrich Bratzel: "Größe ist kein Selbstzweck, sondern führt nur zu Wettbewerbsvorteilen, wenn man es schafft, Synergien zu erzeugen." Gemeinsame Technikentwicklung, weitere Plattformen für die Modelle und enge Kooperation im Einkauf könnten solche Einsparungen bringen. (dpa)

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