Die Turbulenzen der WLTP-Einführung haben den deutschen Automarkt weiterhin fest im Griff. Nach einem Rekordhoch im August und dem schlechtesten September seit 33 Jahren fiel das Oktober-Ergebnis mit 252.628 Neuwagen und einem Minus von "nur" 7,4 Prozent relativ moderat aus. Doch es ist zu beachten, dass der Oktober 2018 zwei Arbeitstage mehr hatte als im Vorjahr. Arbeitstäglich bereinigt brachen die Neuzulassungen des vergangenen Monats mit 12,3 Prozent ein. Das zeigen aktuelle Auswertungen der AUTOHAUS Neuzulassungsdatenbank und von Dataforce.
Den stärksten Rückgang musste im Oktober der Teilmarkt "Privat" verkraften, der besonders unter der mangelnden Lieferbarkeit von Euro 6c homologierten Neuwagen einiger großer Hersteller und der vorausgegangenen Schwemme an Tageszulassungen leidet. In Verbindung mit den momentan fehlenden Dieselprämien wuchs das bereinigte Defizit zum Oktober 2017 daher auf 14,9 Prozent (91.621 Einheiten) an.
Nicht viel besser entwickelte sich der relevante Flottenmarkt. Hier bezifferte Dataforce das bereinigte Minus auf 14,3 Prozent. Insgesamt wurden im Oktober 63.436 neue Firmenwagen angemeldet. Als Ursachen nannten die Frankfurter Branchenbeobachter etwa, dass sich die Fuhrparkleiter schon vor der verbindlichen Einführung des neuen Abgastests mit den benötigten Fahrzeugen eingedeckt hatten. Zudem seien Unternehmen aufgrund langfristiger Lieferverträge sowie einer stärkeren Markenbindung seltener bereit, auf ein anderes Fabrikat umzusteigen. "Viele der im Flottenmarkt starken Hersteller und Importeure konnten im Oktober nur einen Teil ihrer Modelle liefern", hieß es.
Vermieter-Segment stabil
Deutlich im Minus waren auch die beiden Vertriebskanäle "Fahrzeugbau" (23.382 Einheiten) und "Fahrzeughandel" (48.084). Die Eigenzulassungen der Autobranche schrumpften um 11,2 bzw. 10,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Unter den einzelnen Marktsegmenten ließen allein die Autovermieter aufhorchen: Diese meldeten bei den Zulassungsstellen 5,1 Prozent mehr Neuwagen (26.105) als im Oktober 2017. Arbeitstäglich bereinigt wird daraus mit minus 0,5 Prozent ein stabiler Wert. (rp)