Der Verband der Peugeot-Partner Deutschlands (VPPD) positioniert sich klar gegen das Flatrate-Angebot von Sixt Leasing und 1&1 beim Kleinwagen 208. "Wir halten diese Aktion für gefährlich", erklärte Verbandsgeschäftsführer Herbert Kirst gegenüber AUTOHAUS. "Wenn Sixt weiterhin mit derart günstigen Preisen in die Werbung gehen würde, wäre für den Handel ein dauerhafter Schaden nicht auszuschließen."
Wegen der Vertriebskooperation ist der Verband bereits bei der Peugeot Deutschland GmbH (PDG) vorstellig geworden. Kirst: "Wir haben gegenüber PDG unmissverständlich klargestellt, dass sich derlei Aktionen nicht wiederholen dürfen." Man zweifle außerdem an der Rechtmäßigkeit des Angebots. "Sollte ein gleich gelagerter oder ein ähnlicher Fall in Zukunft erneut auftreten, wird der Verband umgehend alle in Betracht kommenden rechtlichen Maßnahmen ergreifen, um dies zu unterbinden", betonte Kirst.
Peugeot verteidigte auf Anfrage die neue Kooperation: "Die aktuelle Maßnahme richtet sich nicht gegen den Handel. Sie sorgt vielmehr für hohe Aufmerksamkeit für die Marke und bringt neue Kunden in den Peugeot-Handel", hieß es aus der Kölner Zentrale des Importeurs. Ähnlich sieht es Sixt Leasing: "Kunden, die sich für Fahrzeuge von Peugeot bislang nicht interessiert haben, erhalten nun ein sehr attraktives Angebot, die Marke kennenzulernen. Darüber hinaus kommen Händler und Werkstätten auch für das mit den Fahrzeugen verbundene Servicegeschäft zum Einsatz", sagte ein Sprecher.
Am Vertragshandel vorbei
Die Sixt-Tochter bietet seit Anfang März zusammen mit dem Mobilfunk- und Internetprovider 1&1 ein Privatkundenleasing für den Peugeot 208, das im günstigsten Fall 99 Euro monatlich kostet – inklusive Überführung, Versicherung, Steuern, Service und Zulassung. Eine Anzahlung wird nicht fällig. Der Vertragsabschluss ist nur online möglich. Peugeot liefert die Fahrzeuge im Rahmen eines befristeten Direktgeschäfts.
Gekoppelt ist das Sixt/1&1-Angebot zwar an einen Mobilfunkvertrag, bei dem aufgerufenen Preis können die Peugeot-Händler aber nicht mithalten. Bislang kämpfen sie mit stumpfen Waffen dagegen an. Immerhin: Für die Autohäuser gibt es mittlerweile eine verbesserte Offerte für den 208. Ein Peugeot-Sprecher nannte etwa das Sondermodell "Urban Move", das "anstelle der Versicherung ein Garantie- und Serviceangebot bietet und bei freier Wahl der Ausstattung wesentlich flexibler ist".
Der VPPD verwies auf die negativen Aspekte der Neuwagen-Flatrate. Dazu gehöre nicht nur die verpflichtende Kombination mit einem Telefonvertrag, dessen Kosten sich im zweiten Jahr verdoppeln würden, sondern auch die hohe Selbstbeteiligung von 1.000 Euro im Teil- und Vollkaskoschadensfall. Außerdem seien die Fahrzeuge bis auf die Farbe fest konfiguriert, und die Übergabe erfolge lediglich an bundesweit 51 Sixt-Stationen in Deutschland. Die Rückgabe sei sogar nur an zehn Standorten möglich. Kirst: "Eine Fahrzeugeinweisung durch qualifiziertes Fachpersonal findet ebenso wenig statt wie die Inzahlungnahme eines Gebrauchtwagens möglich ist."
Digitale Vertriebskanäle treiben derzeit die Autobranche um. Der Experte Prof. Willi Diez rechnet in zehn Jahren bereits mit einem Anteil von bis zu 15 Prozent reiner Online-Verkäufe samt Bezahlung via Kreditkarte. Bei Neuwagen will Sixt Leasing ganz vorne mitmischen. Der Chef des Full-Service-Leasinganbieters, Rudolf Rizzolli, kündigte jüngst an, die Sparte "Online Retail" stark auszubauen und zum größten Konzernbereich zu formen.
"Peugeot-Partner sind beste Adresse"
Dass der Vertrieb über das Internet weiter an Bedeutung gewinnen werde, sei den Peugeot-Händler selbstverständlich bewusst, unterstrich VPPD-Geschäftsführer Kirst. "Hersteller und Handel müssen sich schnellstens auf eine gemeinsame, professionelle Vorgehensweise verständigen, damit alle Beteiligten von diesem Geschäftsfeld profitieren." Diesbezüglich werde der Verband die Gespräche mit PDG intensivieren." Der Importeur erklärte dazu: "Wir beobachten die verschiedenen Vertriebswege. Das Online-Geschäft bildet für uns aber keinen Schwerpunkt." Peugeot setze weiter klar auf den Handel. "Für die Kunden und jene, die es werden wollen, sind unsere Partner die beste Adresse." (rp)
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