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Händlerverbände zum Opel-Poker: Chancen und Risiken

17.02.2017 14:32 Uhr
Händlerverbände zum Opel-Poker: Chancen und Risiken
Autohaus Staiger in Stuttgart: Die deutschen Händler sind davon überzeugt, auch weiterhin Opel-Modelle erfolgreich zu vermarkten – unabhängig vom künftigen Eigentümer.
© Foto: Opel

GM will Opel an den PSA-Konzern verkaufen. Die Verhandlungen sind bereits weit fortgeschritten. Wie bewertet eigentlich der Handel einen möglichen Deal? Das sagen zwei betroffene Partnerverbände.

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Der Verband Deutscher Opel- und Chevrolet-Händler (VDOH) kann einer möglichen Übernahme des Rüsselsheimer Autobauers durch die französische PSA-Gruppe durchaus positive Aspekte abgewinnen. "Wir begrüßen alle Bestrebungen, Opel für die Zukunft noch besser aufzustellen und dabei auch Synergien mit anderen Unternehmen zu nutzen", erklärte Heinz Gerhard Herrmann, Leiter Herstellerbeziehung & Kommunikation beim VDOH, am Freitag auf Anfrage von AUTOHAUS.

Herrmann verwies auf die zuletzt erfreuliche Entwicklung der Marke mit den Blitz: "Opel baut aktuell sehr gute Autos, das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt. Die Fahrzeuge werden von den Kunden begeistert angenommen." Gerade startet Opel die größte Modelloffensive in seiner Firmengeschichte mit sieben neue Produkten (wir berichteten). Damit hat der Hersteller zum Jahresende eine der jüngsten Modellpaletten im deutschen Markt.

"Die Ausarbeitung weiterer Optionen für mehr Effizienz in der Produktion und für mehr und bessere Produkte kann – egal welches Ergebnis die Verhandlungen bringen werden – deshalb nur positiv sein", betonte der Verbandsvertreter. Die Händler seien davon überzeugt, auch weiterhin Opel-Fahrzeuge erfolgreich zu vermarkten – unabhängig vom künftigen Eigentümer.

Am Dienstag dieser Woche war bekannt geworden, dass der US-Autoriese General Motors (GM) mit dem PSA-Konzern (Peugeot, Citroën, DS Automobiles) über einen Verkauf von Opel verhandelt. Das sorgte nicht nur in der Autobranche, sondern auch bei Politikern und Gewerkschaftern für große Verwunderung. Auf deutscher Seite ist der Ärger groß, weil man von den Unternehmen und offensichtlich auch von der französischen Regierung vorab nicht informiert worden war.

"Größe spielt eine wichtige Rolle"

Ebenso überraschend kam die Meldung von den Übernahmeplänen für die deutschen Peugeot-Partner, wie deren Verband VPPD gegenüber AUTOHAUS bestätigte. Die Händlerorganisation sieht in einem möglichen Opel-Kauf durch PSA sowohl Chancen als auch Risiken für die Beteiligten: "PSA würde durch die Übernahme wieder zum zweitgrößten Autobauer Europas werden. Größe spielt in diesem Geschäft eine wichtige Rolle. Interessant wäre sicher auch die Bündelung der E-Mobiltitätsaktivitäten dieser Marken."

Zur Sinnhaftigkeit einer französisch-deutschen Auto-Allianz äußerte sich der VPPD zurückhaltend. PSA und Opel würden schon seit längerem partiell zusammenarbeiten, gab die Verbandsführung zu bedenken. "Auf der einen Seite handelt es sich ganz klar um Wettbewerber in gleichen Segmenten, auf der anderen Seite gibt es naturgemäß auch diverse mögliche Synergieeffekte. Sollte die Übernahme tatsächlich stattfinden, muss die Zukunft zeigen, ob sie sinnvoll war." Noch handle es sich dabei um ein ungelegtes Ei.

Auf die Frage, welche Folgen dies für das deutsche Händlernetz haben könnte, erklärte der VPPD: "Eine Konsequenz liegt auf der Hand: Die Peugeot-Partner wie auch die Citroën-Partner, die noch nicht mit Opel zusammenarbeiten, würden dies in Zukunft vermehrt tun." Diese Entwicklung habe man in der Vergangenheit bereits bei den Schwestermarken des PSA-Konzerns beobachten können, die zunehmend zusammenrücken würden.

Möglichkeiten, die Position des Handels in den Gesprächen zur Geltung zu bringen, sehen die Peugeot-Betriebe nicht: "Auf Konzernentscheidungen dieser Art, in die auch die Regierungen von Frankreich und Deutschland sowie einige Bundesländer involviert sind, hat die Händlerschaft einen verschwindend geringen Einfluss." Von etwaigen Abstimmungsgesprächen mit dem Importeur sei man noch meilenweit entfernt. (rp)

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