Die großen deutschen Autobauer sind in den USA weiter mit hohem Tempo unterwegs. Im Oktober steigerten sie ihre Verkäufe stärker als die meisten Konkurrenten. Nach Angaben des Verbands der Automobilindustrie (VDA) schlugen VW, BMW & Co. 93.300 Autos auf dem wichtigen Markt los, ein Plus von 26 Prozent. Von Januar bis Oktober stieg ihr Absatz auf 841.100 Wagen und lag damit 17 Prozent über dem Vorjahreswert – trotz der anhaltend hohen Arbeitslosigkeit in der größten Volkswirtschaft. Viele US-Amerikaner müssen ihre immer älter werdenden Wagen ersetzen.
Im Oktober kletterten die Neuverkäufe nach Daten des Marktforschers Autodata im Vergleich zum Vorjahresmonat dort um 7,5 Prozent auf gut eine Million Fahrzeuge. Für das Gesamtjahr gehen die Experten nun von knapp 13,3 Millionen verkauften Wagen aus. Das ist allerdings immer noch weit entfernt von den 16 bis 17 Millionen Wagen, die die Hersteller in den USA vor der Rezession jährlich abgesetzt haben.
Spitzenreiter unter den deutschen Anbietern war im Oktober Volkswagen. Dank des günstigen US-Passat legte der Absatz der Wolfsburger um knapp 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat auf 28.000 Wagen zu. "Die Nachfrage nach VW-Autos hat in den ersten zehn Monaten bereits die des Vorjahres übertroffen", sagte Landeschef Jonathan Browning am Dienstag. Alleine vom US-Passat konnte VW nach eigenen Angaben mehr als 5.000 Stück absetzen – zehn Mal soviel wie vom teureren Vorgänger. Hinzu kamen 11.300 Jetta. Auch der neue Beetle sei gut angekommen.
Die Premium-Tochter Audi rundete das Bild mit einem weiteren Verkaufsrekord ab. Der Absatz stieg um knapp 26 Prozent auf 10.200 Wagen. "Alle Zeichen deuten darauf hin, dass 2011 eines der besten Jahre für Audi auf dem US-Markt wird", sagte Nordamerika-Chef Johan de Nysschen. Verkaufsschlager war die Mittelklasse-Limousine A4. Die höchste Zuwachsrate erzielte indes das Oberklassemodell A8, dessen Verkäufe sich auf 382 Exemplare verzehnfachten.
Mercedes-Benz USA steigerte seine Verkaufszahlen um 28,2 Prozent auf 24.400 Wagen. BMW meldete ein Plus von 17,5 Prozent auf 27.300 Fahrzeuge der Marken BMW und Mini. Als einziger deutscher Hersteller verbuchte Porsche einen Rückgang. Wegen eines Modellwechsels brach der Absatz um 14,2 Prozent auf 2.300 Autos ein.
Chrysler im Aufwind
Unter den "Big Three" schlug sich der von Fiat kontrollierte Chrysler-Konzern überdurchschnittlich gut. Er verbuchte mit 114.500 Fahrzeugen einen Zuwachs von 27 Prozent. Bescheidener fiel das Plus bei General Motors und Ford aus. Die Opel-Mutter GM steigerte sich um 1,7 Prozent auf 186.900 Einheiten, Ford verbesserte sich um 6,2 Prozent auf 168.000 Fahrzeuge. (dpa/rp)