Der Aufsichtsrat von Opel wehrt sich gegen Berichte, wonach der Mutterkonzern GM mit der Sanierung der Rüsselsheimer Tochter unzufrieden ist. Entsprechende Aussagen seien "unrichtig", teilte der Vorsitzende des Aufsichtsrats der Adam Opel AG, Nick Reilly, am Donnerstag nach der Sitzung des Gremiums in Rüsselsheim mit.
Mehrere Medien hatten Anfang Juni berichtet, dem verlustreichen Autobauer drohe mitten in der Sanierung ein Verkauf. Die US-Konzernmutter General Motors (GM) sei unzufrieden mit der Entwicklung bei Opel und erwäge, sich von der deutschen Tochter zu trennen. Sprecher von GM und Opel hatten daraufhin erklärt, es handele sich bei den Berichten um reine Spekulation.
Tatsächlich sei GM "sehr zufrieden damit", dass Opel und die britische Schwestermarke Vauxhall den Vorgaben des Restrukturierungsplans voraus seien, erklärte Reilly. In einer Mitteilung wies er darauf hin, dass "GM in Europa positive Finanzergebnisse im ersten Quartal 2011 erzielt hat und dass der Opel/Vauxhall-Marktanteil im Mai zum siebten Mal in Folge den jeweiligen Vergleichswert des Vorjahres übertroffen hat". Die Spekulationen seien vor allem in Deutschland zu einem Zeitpunkt in die Öffentlichkeit gelangt, "zu dem das Unternehmen Marktanteile gewinnt, sein Markenimage hebt und bessere Finanzergebnisse erzielt".
Im ersten Quartal 2011 hatte GM mit dem Europageschäft um Opel und Vauxhall operative Verluste von 390 Millionen Dollar (263 Millionen Euro) verzeichnet. Anfang Mai hatte Reilly das Ziel bekräftigt, das Europageschäft in diesem Jahr operativ zurück an die Gewinnschwelle führen. (dpa)
K. Wempe