Mobile.de will seine Marktposition in diesem Jahr mit neuen Services stärken. Geschäftsführer Malte Krüger kündigte im Gespräch mit AUTOHAUS ein neues Trade-in-Modell an. "Wir werden voraussichtlich Ende des dritten Quartals eine entsprechende Lösung anbieten, um den Verkauf für Privatkunden zu vereinfachen und dem Handel eine neue Zukaufsquelle zu eröffnen", sagte er. Anders als der Wettbewerb will die Internetbörse die Autos nicht selbst ankaufen, sondern die Händlerstandorte in Deutschland nutzen. Krüger: "Damit können wir noch mehr lokale Nähe für den Autoverkäufer sicherstellen."
Für die Zusammenarbeit kommen nach seiner Darstellung nicht alle 40.000 Mobile.de-Partner in Frage. "Wir wollen die Besten, diejenigen, die die Prozesse für die Hereinnahme auch darstellen können. Daher werden wir darauf achten, dass die teilnehmenden Betriebe ordentlich performen und bestimmte Kriterien erfüllen." Mobile.de werde deshalb auch stark in Schulungen investieren. Für den Probelauf suche man bereits interessierte Händler.
Zweites Großprojekt für 2017 ist eine umfangreiche Modelldatenbank. Sie soll Autokäufern noch mehr Orientierung geben. "Bisher läuft das Projekt unter dem Arbeitstitel Carfacto. Man könnte sagen: Das wird das Wikipedia für Autos, nur übersichtlicher und optisch viel besser aufbereitet", so Krüger.Geplant sei ein Überblick über alle Fakten zu einem Automodell – von technischen Daten, Fotos, Videos über Preise, Betriebskosten und Crashtests bis hin zu ADAC-Bewertungen und Testberichte der Tochter Motor-Talk. Der Testlauf für Carfacto soll Ende Februar beginnen, voraussichtlich Anfang des zweiten Halbjahrs erfolgt der Roll-Out auf Mobile.de.
Größere Reichweite, mehr Angebote
Mit der Geschäftsentwicklung im vergangenen Jahr zeigte sich der Mobile.de-Chef zufrieden: "Wir konnten 2016 beim Umsatz gut zweistellig wachsen. Unsere Visits – die wichtigste Währung für den Autohandel – haben wir um sechs Prozent gesteigert und verzeichnen jetzt im Jahr 1,6 Milliarden Besuche." Pro Monat schicke die Plattform ungefähr 3,6 Millionen Leads über E-Mail oder Telefon an die angeschlossenen Händler. Auf der Angebotsseite seien die Listings um drei Prozent gestiegen. Gegenüber dem Jahr davor konnte Mobile.de zudem 2,3 Prozent mehr Händler gewinnen.
Geprägt war das Jahr 2016 von zwei Einführungen, die von den Partnern nicht nur wohlwollend aufgenommen wurden. Im Febraur startete Mobile.de nach längerer Testphase die Händlerbewertungen auf dem Portal. "Nach anfänglichen Bauchschmerzen bei den Autohändlern ist das Tool jetzt gar nicht mehr wegzudenken. Wir haben mittlerweile rund 260.000 Bewertungen mit einem Schnitt von 4,4 Sternen. Die Händler fragen nicht mehr, ob das Bewertungssystem sinnvoll ist, sondern wie sie es am besten für sich nutzen können", so Krüger.
Zweites Aufreger-Thema war das neue Servicemodell, das seit Januar gilt und von einigen Fahrzeughändlern als versteckte Preiserhöhung angesehen wird. Dem widersprach Krüger: "Wir hatten 19 Jahre lang ein Preismodell für alle Händler, obwohl der Markt sehr heterogen ist." Jetzt bieten man für die verschiedenen Bedürfnisse individuelle Pakete an. Jeder Betrieb könne bei seinem bisherigen Standardpaket bleiben – ohne Preisanpassung. Die Resonanz auf das Servicemodell übertreffe bisher die Erwartungen. "Der Auftakt ist schon über Plan", sagte der Geschäftsführer. (se/rp)
Wie es bei Mobile.de um die Themen Neuwagenvertrieb, digitale Kommunikation und Preisinformation bestellt ist, lesen Sie in AUTOHAUS 3/2017, das am 6. Februar erscheint. Jetzt Mini-Abo bestellen und testen!
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