In den Verkauf der "Max Moritz"-Autohäuser kommt Bewegung. Wie das Bundeskartellamt auf seiner Internetseite meldet, will die Senger Gruppe zwei Betriebe der insolventen VW/Audi-Sparte von der Wellergruppe erwerben. Laut der Liste der laufenden Fusionskontrollverfahren handelt es sich dabei um die Standorte Bielefeld und Bünde.
Senger wollte sich zu der geplanten Übernahme noch nicht äußern, das Unternehmen verwies gegenüber AUTOHAUS auf eine offizielle Mitteilung in der kommenden Woche.
Burkhard Weller, Geschäftsführender Gesellschafter der Wellergruppe, hatte im Februar angekündigt, dass die Suche nach Investoren für die sieben Max Moritz-Filialen in Ostfriesland und Westfalen im März abgeschlossen werde (wir berichteten). Die finanzielle Schieflage der Sparte Max Moritz war Mitte Dezember bekannt geworden. Zuvor hatte das Berliner Unternehmen 16 Monate versucht, die angeschlagenen Autohäuser mit insgesamt rund 650 Mitarbeitern wieder auf Vordermann zu bringen. Bereits geschlossen ist der kleine Service-Standort in Wiesmoor.
Enormes Wachstumstempo
Mit Senger schlägt nun ein absolutes Branchenschwergewicht bei einem direkten Konkurrenten zu. Die Gruppe mit Stammsitz Rheine hatte in den vergangenen Jahren ein enormes Wachstumstempo vorgelegt. So wurden beispielsweise die Autohäuser Rosier Nord (2015), Dr. Vogler (2016) und Krause (2017) in den Verbund integriert.
Aktuell beschäftigt das inhabergeführte Unternehmen knapp 2.800 Mitarbeiter in 52 Betrieben in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Hessen. Der Markenschwerpunkt liegt auf den Konzernen Daimler und Volkswagen. Der Absatz betrug nach Firmenangaben zuletzt ca. 34.000 Neu- und Gebrauchtfahrzeuge pro Jahr – bei Erlösen von rund 1,35 Milliarden Euro. In Bielefeld und Bünde, im nordöstlichen NRW gelegen, ist Senger bislang nicht vertreten. (rp)
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