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Neue Untersuchung: Wie Inflation und Energiekrise auf die individuelle Mobilität wirken

14.12.2022 11:15 Uhr | Lesezeit: 4 min
Das Mobilitätsverhalten hat sich verändert. 
© Foto: SP-X

Vor allem die hohen Spritpreise an den Tankstellen und die Veränderungen bei der E-Auto-Förderung beeinflussen das Mobilitätsverhalten der Deutschen – wie genau, das hat der "Individual E-Mobility Report 2023" herausgefunden.

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Laut Vorstudien zum "Individual E-Mobility Report 2023" sehen die Bundesbürger die hohe Inflation als längerfristige Herausforderung an. Die Folge: Die Kaufzurückhaltung zeigt. Weniger Kaufen, mehr Sparen ist das Motto – denn die Bereitschaft zum Energiesparen ist derzeit groß, allerdings nicht konsequent. So wird die Wirkung der eigenen Energiespar-Bemühungen überschätzt, denn das Ziel von 20 Prozent konnte noch nicht erreicht werden. Die Befragung hat außerdem ergeben, dass das geplante Deutschlandticket noch keine Euphorie ausgelöst hat, das Potenzial dafür ist allerdings groß.

"Insgesamt bedeutet das: Der Automobilmarkt muss sich auf ein herausforderndes Jahr einstellen", sagte Niklas Haupt, CEO der Marktforschungfirma MiiOS, am Mittwoch bei der Vorstellung der ersten Ergebnisse. Im Rahmen einer Studienreihe beobachtet MiiOS zusammen mit der Augsburger gsr Unternehmensberatung die Entwicklung der Verbrauchermeinung. Befragt wurden im November und Dezember 2022 jeweils rund 1.500 Deutsche im Alter zwischen 18 und 80 Jahren.

Inflation

"Es herrscht nach wie vor Skepsis im Lande, drei von vier Menschen befürchten, dass eine länger anhaltende Inflation auf uns zukommt", erklärte Stephan Lützenkirchen, Senior Consultant der gsr Unternehmensberatung. Die Kaufzurückhaltung und die zusätzlichen Sparerwartungen seien sehr stark. Auch jetzt, kurz vor Weihnachten, würden die Deutschen weniger Geld für Weihnachtsgeschenke ausgeben.

Energie 

Zugleich sparen knapp 90 Prozent der Befragten Energie. "Das bedeutet, fast alle in Deutschland sind sich der Notwendigkeit des Sparens bewusst, sie sparen Heizung und Energie im eigenen Haushalt", so Lützenkirchen. Allerdings würden gerade einmal 50 Prozent überprüfen, ob die Sparmaßnahmen auch etwas bringen. Je jünger die Befragten, umso größer seien die Spar-Ambitionen. 

Verkehrswende 

Weitere Ergebnisse: Vier von fünf Befragten haben ihr Auto im zurückliegenden Monat bewegt. 53 Prozent fahren aktuell allerdings bewusst weniger mit dem eigenen Auto. Als Grund geben 80 Prozent die hohen Kraftstoffpreise an, 52 Prozent nennen Umweltgründe und 18 Prozent geben das Arbeiten im Homeoffice an.


Individual E-Mobility Report 2023

Individual E-Mobility Report 2023 Bildergalerie

Kaufabsichten 2023

Mehr als jeder Dritte (36 Prozent) hat überhaupt kein Interesse, sich 2023 ein Pkw, Motorrad, Fahrrad, E-Bike, S-Pedelec, E-Scooter oder E-Roller zuzulegen. Zwölf Prozent wollen wahrscheinlich, und 52 Prozent sind sich unsicher. Grund hierfür: 62 Prozent wollen sparsamer sein. Auch spielt die finanzielle Unsicherheit der Menschen, wie es im nächsten Jahr weitergeht, die größte Rolle. 56 Prozent der Bevölkerung plant keinen Kauf eines Neu-oder Gebrauchtwagens, 25 Prozent sind noch unentschlossen und 19 Prozent kaufen wahrscheinlich ein Auto.

"Wir bewegen uns in einer scheinbaren Sicherheit, erzählen von vollen Auftragsbüchern, was auch stimmt, aber es kommt weniger nach. Ab Jahresmitte wird man das noch mehr merken - von Händlern höre ich, es gibt 50 bis 60 Prozent weniger Aufträge für Neuwagen", kommentierte Tom Drechsler, Chefredakteur "Auto" der Bild-Gruppe, die Ergebnisse. "Die Einstellung und Reduzierung der Förderung kommt zum falschen Zeitpunkt. Wir wissen ja, dass die Energiepreise und Stromkosten nach oben gehen. Das ist nicht das, was wir für die Transformation und CO2-Reduzierung brauchen können."

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