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Neue GVO: Alles besser, alles gut?

30.09.2003 18:18 Uhr

Gemischte Gefühle bei Ford-, Opel- und Fiat-Händlern

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Höchst unterschiedlich fallen die Bewertungen der neuen GVO aus, deren Übergangsfrist für die Anpassung der Händlerverträge morgen endet. In Brüssel klopfen sich die Bürokraten auf die Schultern, im deutschen Autohandel reicht die Stimmungslage von zufrieden bis deprimiert – und dass vor dem Hintergrund einer weiterhin angespannten Wirtschaftslage. Mehr Wettbewerb, sinkende Neuwagen-Preise und auch mehr Rechte der Händler gegenüber den Herstellern waren nur einige Schlagworte, mit denen die EU-Kommission im Juli 2002 die neue GVO-Ära eingeläutet hatte. EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti sagte am Dienstag: "Die Verbraucher werden alle Möglichkeiten des gemeinsamen europäischen Marktes beim Autokauf nutzen können." Vor allem Service- und Werkstatt-Dienstleistungen dürften sich laut Monti verbilligen. Einen aktuellen Überblick darüber, wie sich die Preise in den vergangenen zwölf Monaten entwickelt haben, präsentierte er nicht. Höhere Anforderungen Gestiegene Anforderungen in Verkauf und Service beklagen hingegen die Ford-Händler, "obwohl bei uns im Vergleich zu anderen Marken die Umstellung der Verträge ohne Kündigung und auch einvernehmlich erfolgte", räumte Johann Gesthuysen, Geschäftsführer der Ford-Händlervereinigung ein. Im Großen und Ganzen seien die Händler mit der Umsetzung der GVO durchaus zufrieden, da z.B. erforderliche Investitionen teilweise bis 2006 gestreckt werden könnten. Die Renditesituation habe sich aber nicht verbessert. Das Ford-Netz wird künftig aus rund 1.000 Händlerstützpunkten und 1.000 Werkstätten bestehen. Ohne Groll blicken die Fiat-Händler auf die Umsetzung der neuen Vertriebsordnung. "Wir haben uns ohne Streit und vernünftig mit dem Importeur geeinigt", sagte Händlerverbandspräsident Friedrich-Karl Bonten. Mitte Oktober sollen die letzten fraglichen Punkte geklärt werden. Die Vertriebs- und Service-Standards seien zwar straffer geworden, eine Verschlechterung des Margensystems sei aber nicht festzustellen, so Bonten. Opel-Tristesse Tristesse herrscht hingegen bei den Opel-Händlern vor. "Die Anforderungen sind höher, die Margen kleiner und die Wirtschaftlichkeit der neuen Verträge macht uns Kopfschmerzen", sagte Hans-Joachim Flohr, Sprecher des Opel-Händlervorstandes. Aus seiner Sicht behindert die derzeitige Form der Verträge den von der Kommission gewünschten Mehrmarken-Vertrieb, weshalb der Verband im November eine Beschwerde in Brüssel vorbringen will. "Die neue GVO hat die Situation der Opel-Händler verschlimmert", so sein Fazit. Aus Sicht der IG Metall hat sich die neue Verordnung nicht bewährt, weil bei den Herstellern und Händlern wegen der erhöhten Standards zusätzliche Kosten entstehen. Dies wirke sich negativ auf die Beschäftigten und die Betriebe aus. "Statt sinkender Autopreise zeichnet sich eher ein Trend zu Preiserhöhungen ab", sagte Vorstandsmitglied Wolfgang Rhode in Frankfurt. Zudem werde die neue Regelung den Arbeitsplatzabbau in der Branche verstärken. (pg)

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