Von Doris Plate
Nach 16 Monaten Bauzeit eröffnet das Autohaus Beresa an diesem Wochenende seinen neuen Hauptstandort auf dem Gelände einer ehemaligen englischen Kaserne in Münster. Unter dem Arbeitstitel "Autohaus der Zukunft" bietet der Betrieb auf insgesamt 36.000 Quadratmeter Fläche für Kunden und Mitarbeiter kurze Wege und schafft die Voraussetzungen für perfekt gesteuerte Prozesse. Auf fast 5.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche können 300 Fahrzeuge gezeigt werden. Das schafft zusätzlichen Platz für die mindestens zehn Modelle ohne Vorgänger, die Mercedes bis zum Ende des Jahrzehnts noch auf den Markt bringen will.
Und der Neubau bietet nach Unternehmensangaben noch weitere Vorteile: Sowohl beim Energiebedarf als auch bei Lage und Frequenz habe man sich im Vergleich zum vorherigen Standort deutlich verbessert, sagte Geschäftsführer Winfried Hötte. Außerdem gebe es einen Motivationsschub für die Mitarbeiter. Ebenfalls erfreulich: Das für den Neubau geplante Budget von 18 Millionen Euro wurde deutlich unterschritten. Wie hoch die Investition genau ist, werde erst Ende des Jahres ausgerechnet werden, so Hötte.
Am Wichtigsten war dem nach der Übernahme der Niederlassung Ostwestfalen-Lippe nunmehr größten Mercedes-Händler Deutschlands aber die Verknüpfung von Online- und Offline-Welt. Höttes Kollege Thomas Spiegelhalter betonte zwar die Bedeutung des Online-Handels, der sich noch weiter entwickeln werde. In den nächsten Jahrzehnten werde dieser aber nicht das reale Autohauserlebnis verdrängen: "Wir sehen das digitale Engagement vielmehr als Ergänzung zum greifbaren Handel vor Ort."
"Unterschiedliche physische und virtuelle Vertriebsformate"
So äußerte sich auch Ola Källenius, Mitglied des Vorstands der Daimler AG, verantwortlich für Mercedes-Benz Cars Vertrieb, der zur Eröffnung nach Münster gekommen war: "Kunden erwarten heutzutage von einer Premiummarke überall und jederzeit mit ihr in Kontakt treten zu können. Es wird in Zukunft nicht das eine Autohaus geben, sondern ganz unterschiedliche physische und virtuelle Vertriebsformate, um Kunden und Interessierte zu erreichen. Das Händlernetz ist und bleibt dabei das Rückgrat des Vertriebs."
Das Autohaus plant, in dem von Architekt Reinhard Beichler geplanten Betrieb im nächsten Jahr 1.000 Neuwagen von Mercedes-Benz, 400 neue Smart und 1.000 Gebrauchtwagen zu verkaufen. 2014 hat Beresa an seinen 20 Standorten (ohne die neuen Standorte in Ostwestfalen Lippe und ohne die Leasing Gesellschaft) mit den Marken Mercedes-Benz und Smart 13.000 Pkw und Lkw (neu und gebraucht) verkauft und damit 425 Millionen Euro umgesetzt.
Viele Impressionen vom neuen Beresa-Haus finden Sie in der Bildergalerie!