Marktbericht Deutschland 2024: Pkw-Neuzulassungen und allgemeine Kennzahlen - Teil 6

Die Beiträge der Reihe können Sie hier direkt über Links ansteuern: 1 - Der Pkw-Markt ist 2024 weiter deutlich unter Normalniveau 2 - Neuzulassungen nach Wirtschaftszweigen 3 - Verschiebungen zwischen den Marktsegmenten 4 - Hersteller- und Modellentwicklung 5 - Pkw-Neuzulassungen nach Antriebsarten 6 - Entwicklung und Struktur des BEV-Marktes Weitere Zahlen aus dem automobilen Umfeld finden Sie im Kennzahlenbereich von AUTOHAUS next. 6. Entwicklung und Struktur des BEV-Marktes Inhaltsverzeichnis: Deutlicher Rückgang der Neuzulassungen von BEV Der Auslauf der Förderung von BEV ab 2024 hat zu verstärkten Neuzulassungen von BEV im Dezember 23 geführt. Dies sorgte für einen entsprechenden negativen Ausgleich zu Anfang des Jahres 2024 und für eine schwächere Nachfrage im weiteren Verlauf des Jahres. Das im März letzten Jahres verabschiedete Wachstumschancengesetz der Bundesregierung beinhaltet unter anderem eine Erhöhung der Bruttopreisgrenze für BEV auf 95.000 Euro um den verminderten Steuersatz für die Privatnutzung von 0,25 Prozent in Anspruch nehmen zu können. Dies hat bisher den Markt nicht stark positiv beeinflusst Positive aber begrenzt wirkende Impulse kamen von den zahlreichen Neueinführungen von batterie-elektrischen Fahrzeuge. Laut KBA-Statistik sind bis einschließlich Dezember 28 Modelle (mit mehr als 50 Neuzulassungen in einem Monat) auf den Markt gekommen. Entwicklung der BEV-Neuzulassungen nach Wirtschaftszweigen Die Entwicklung der BEV-Neuzulassungen im Jahr 2024 zeigt deutliche Verschiebungen zwischen den einzelnen Wirtschaftszweigen. Insbesondere der Privatmarkt verzeichnete einen Rückgang der BEV-Neuzulassungen, was maßgeblich auf den Auslauf der staatlichen Förderung zum Jahresende 2023 zurückzuführen ist. Der Anteil der BEV-Neuzulassungen an den gesamten privaten Neuzulassungen sank von 23,9 Prozent im Jahr 2023 auf nur noch 14,9 Prozent im Jahr 2024. Viele Privatkunden sahen sich durch die weggefallenen finanziellen Anreize sowie die weiterhin hohen Anschaffungskosten für Elektrofahrzeuge zu einem Kauf von günstigeren Alternativen, insbesondere Benzinern und Hybriden, veranlasst. Im Gegensatz dazu konnte der Flottenmarkt seine Bedeutung für die Elektromobilität ausbauen. Erstmals wurden in diesem Segment mehr Elektrofahrzeuge zugelassen als im Privatmarkt. Unternehmen setzen zunehmend auf BEV, um ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, von steuerlichen Vorteilen zu profitieren und ihre CO₂-Bilanz zu verbessern. Dieser Trend wird zusätzlich durch eine zunehmende Zahl von Elektromodellen im mittleren Preissegment unterstützt, die sich besonders gut für den Einsatz in Firmenflotten eignen. Auch im Bereich der Autovermietung und des Fahrzeugbaus stieg der Anteil der BEV-Neuzulassungen. Die Erholung der Reisebranche und der verbesserte Zugang zu Elektrofahrzeugen durch optimierte Lieferketten haben dazu beigetragen, dass mehr Vermietungsflotten elektrifiziert werden. Große Anbieter setzen verstärkt auf Elektrofahrzeuge, um sich als umweltfreundliche Mobilitätsdienstleister zu positionieren und neue Kundengruppen anzusprechen. Segmententwicklung der Elektrofahrzeuge Das SUV-Segment ist, wie auch im Gesamtmarkt, mit Abstand das größte Segment im BEV-Markt. Im Jahr 2024 entfielen 56 Prozent aller BEV-Neuzulassungen auf SUV. Dies unterstreicht den anhaltenden Trend hin zu geräumigen, komfortablen und vielseitigen Fahrzeugen, die bei Verbrauchern besonders beliebt sind. Elektro-SUV wie das Tesla Model Y, der Skoda Enyak IV , der VW ID.5 und der Audi Q4 e-tron konnten durch ihre erhöhte Reichweite, moderne Technologien und vielfältige Nutzungsmöglichkeiten punkten. Auch neue Wettbewerber aus Asien etablierten sich erfolgreich in diesem Segment. Im Gegensatz dazu ist die Bedeutung des Mini- und Kleinwagen-Segments weiter deutlich zurückgegangen. Steigende Produktionskosten und die geringe Marge erschweren es den Herstellern, kostengünstige Elektrofahrzeuge in diesen Segmenten anzubieten. Modelle wie der VW e-Up! oder der Smart EQ fortwo werden zunehmend seltener, und viele Hersteller ziehen sich aus diesem Bereich zurück. Dies führt dazu, dass Verbraucher in diesen Segmenten auf gebrauchte Fahrzeuge oder alternative Antriebe ausweichen müssen. Interessant ist hingegen die hohe Marktdurchdringung von Elektrofahrzeugen in der Oberklasse. Hier haben BEV den größten Marktanteil im Vergleich zu anderen Antriebsarten erreicht. Fahrzeuge wie der Porsche Taican-e, BMW i7, der Mercedes EQS und der Audi e-tron GT sprechen Kunden an, die Wert auf Luxus, innovative Technologie und Nachhaltigkeit legen. Ähnlich stark ist die Entwicklung in der oberen Mittelklasse, die durch Modelle wie den VW ID.7, den Mercedes EQE und den BMW i5 dominiert wird. Die Kompaktklasse zeigt eine moderate Entwicklung und bleibt ein stabiler Bestandteil des BEV-Marktes. Modelle wie der VW ID.3, der MG 4 und der Cupra Born bieten ein ausgewogenes Verhältnis von Reichweite, Preis und Alltagstauglichkeit und sprechen sowohl Privatkunden als auch Flottenbetreiber an. Zusammenfassend zeigt sich, dass der BEV-Markt stark segmentiert ist. Während SUV und die obere Mittelklasse-Fahrzeuge sowie verstärkt auch die Kompaktklasse weiterhin die Haupttreiber des Wachstums sind, geraten kleinere Fahrzeugsegmente zunehmend ins Hintertreffen. Um eine breitere Marktabdeckung zu erreichen, wird es für Hersteller entscheidend sein, kosteneffiziente Lösungen für kleinere Fahrzeuge zu entwickeln und gleichzeitig die starke Nachfrage nach größeren, luxuriöseren Modellen zu bedienen. Die Marktsegmente der BEV von 2021-2024 Top 20 im BEV-Markt Das meistverkaufte Fahrzeug im Elektro-Pkw-Markt war im Jahr 2024 das Tesla Model Y, das aufgrund seiner hohen Reichweite, beeindruckenden Leistung und starken Marktpräsenz punktete. Insbesondere durch Teslas kontinuierliche Optimierung in Produktion und Software sowie das gut ausgebaute Supercharger-Netzwerk konnte das Model Y seine Spitzenposition sichern. Die nächsten sechs Plätze wurden von Modellen des Volkswagen-Konzerns dominiert. Besonders erfolgreich waren die VW ID-Modelle, die sowohl im Privatkunden- als auch im Flottengeschäft sehr gefragt waren. Auch die Elektro-SUVs Audi Q4 e-tron und Skoda Enyaq sowie der Cupra Born zählten zu den beliebtesten Modellen, da sie eine attraktive Mischung aus Reichweite, Leistung und Preis-Leistungsverhältnis boten. Auf den weiteren Plätzen fanden sich Modelle anderer etablierter Marken wie Mercedes und BMW, mit dem Kona Electric und Ioniq 5, sowie Kia mit dem EV6, die vor allem durch moderne Designs, fortschrittliche Technologie und hohe Effizienz überzeugen konnten. Auch der MG 4 und der Volvo EX30 etablierten sich als starke Wettbewerber im BEV-Markt. Außerdem steigerten chinesischer Hersteller ihre Verkäufe, die mit preislich wettbewerbsfähigen und gut ausgestatteten Modellen wie dem BYD Atto 3 oder dem MG4 Electric den Markt kamen. Diese Fahrzeuge boten eine gute Reichweite, moderne Technik und ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis, was sie vor allem für preissensible Kunden interessant machte. Ein weiteres Highlight unter den Top 20 war der BMW i4, der durch seine sportliche Fahrdynamik und luxuriöse Ausstattung sowohl Privatkunden als auch Geschäftsflotten ansprach. Ebenso zeigte der Mercedes EQE starkes Wachstum, da er besonders bei Familien und Flottenbetreibern beliebt war. Zusammenfassend dominierten etablierte Marken wie Tesla und Volkswagen den BEV-Markt, während neue Wettbewerber, insbesondere aus Asien, zunehmend an Bedeutung gewannen. Die Top-20-Liste spiegelte die Vielfalt und Dynamik des Elektrofahrzeugmarktes wider, der von erschwinglichen Kompaktmodellen bis hin zu Premium-SUV reichte. Diese breite Palette an Fahrzeugen trug maßgeblich dazu bei, die Akzeptanz von Elektroautos bei unterschiedlichen Zielgruppen weiter zu steigern. Die Top 20 der BEV-Neuzulassungen in Deutschland von 2024 Angebotsstruktur der BEV in 2024 Im Jahr 2024 lag der durchschnittliche Preis eines Elektrofahrzeugs bei 55.116 Euro, was die kontinuierlich hohen Entwicklungskosten und die Materialpreise für Batterien und Elektronik widerspiegelt. Mit einer durchschnittlichen Batteriekapazität von 69 kWh und einem Verbrauch von 17 kWh/100 km erreichten Elektrofahrzeuge eine durchschnittliche Reichweite von 431 Kilometern. Die durchschnittliche Leistung der Fahrzeuge betrug 195 kW, was die steigende Nachfrage nach leistungsstarken Modellen und den Fortschritt bei Elektromotoren zeigt. Das Angebot an Elektrofahrzeugen zeigte jedoch eine erhebliche Bandbreite hinsichtlich Preis, Leistung, Reichweite, Batteriekapazität und Verbrauch. Im Kleinwagen-Segment dominierten preisgünstigere Modelle mit geringerer Batteriekapazität und moderaten Reichweiten, die speziell für den urbanen Einsatz konzipiert wurden. Diese Fahrzeuge richten sich primär an kostenbewusste Käufer oder Pendler, die keine langen Fahrstrecken benötigen. In der Kompakt- und Mittelklasse boten Hersteller ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Preis, Leistung und Reichweite, wodurch diese Segmente besonders attraktiv für Familien und Flottenbetreiber waren. Modelle wie der VW ID.3 und der Cupra Born boten solide Reichweiten und moderate Preise, während sie gleichzeitig mit modernen Technologien wie erweiterten Assistenzsystemen punkten konnten. Das Premium- und SUV-Segment hingegen war geprägt von leistungsstarken Fahrzeugen mit großer Batteriekapazität und hohen Reichweiten. Modelle wie der Mercedes EQS, der Polestar 4 und der Porsche Macan zeigten, dass Reichweiten von über 500 Kilometern und Beschleunigungswerte auf Sportwagenniveau bei Elektroautos keine Seltenheit mehr sind. Diese Fahrzeuge richten sich primär an eine zahlungskräftige Kundschaft, die Wert auf Komfort, Technologie und Status legt. Ein weiterer Trend war der zunehmende Fokus auf erschwinglichere Elektrofahrzeuge im Einstiegssegment, mit Angeboten von Dacia mit dem Spring, aber auch von kürzlich erst eingeführten Modellen wie der Citroen e-C3, Hyundai Inster und dem Renault Twingo die preislich aggressiv aufgestellt waren. Diese Fahrzeuge trugen dazu bei, die Elektromobilität für eine breitere Käuferschicht zugänglich zu machen. Insgesamt spiegelte die Angebotsstruktur der BEV 2024 die breite Vielfalt und die zunehmende Reife des Marktes wider, der sich zunehmend an den unterschiedlichen Bedürfnissen der Verbraucher orientiert. Gleichzeitig verdeutlichte sie die Herausforderungen, insbesondere bei der Preisgestaltung, um die Elektromobilität flächendeckend attraktiv zu machen. Angebotsstruktur der BEV in 2024 in den einzelnen Segmenten Die weiteren Beiträge der Reihe können Sie hier direkt über Links ansteuern: 1 - Der Pkw-Markt ist 2024 weiter deutlich unter Normalniveau 2 - Neuzulassungen nach Wirtschaftszweigen 3 - Verschiebungen zwischen den Marktsegmenten 4 - Hersteller- und Modellentwicklung 5 - Pkw-Neuzulassungen nach Antriebsarten 6 - Entwicklung und Struktur des BEV-Marktes Weitere Zahlen aus dem automobilen Umfeld finden Sie im Kennzahlenbereich von AUTOHAUS next.

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