Der Autokonzern Stellantis hat sich mit sofortiger Wirkung von seiner Finanzchefin Nathalie Knight getrennt. Dies teilte das Unternehmen am Donnerstagabend in Amsterdam mit. Knight wird durch Doug Ostermann ersetzt. Dieser Wechsel ist Teil einer umfassenderen Umstrukturierung des Managements, mit der Stellantis auf aktuelle Schwierigkeiten im Geschäft reagieren will. Zuletzt musste der Konzern seine Gewinnprognose senken, nachdem insbesondere das US-Geschäft schwächelte.
Maßnahmen gegen Geschäftseinbruch in den USA
Besonders problematisch ist für Stellantis der nordamerikanische Markt. Der Konzern, der unter anderem Marken wie Opel, Peugeot, Citroën und Jeep vertreibt, erzielt dort traditionell einen Großteil seines Gewinns durch den Verkauf von großen SUV und Pick-ups. Derzeit stehen jedoch viele dieser Fahrzeuge bei den Händlern unverkauft auf den Höfen. Dies drückt die Verkaufspreise und belastet das Ergebnis. Bereits die Halbjahreszahlen hatten Anleger enttäuscht und Zweifel an der aktuellen Unternehmensstrategie geweckt.
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Weitere personelle Änderungen im Konzern
Neben Knight verlässt auch der für das operative Geschäft in der erweiterten Europa-Region verantwortliche Uwe Hochgeschurtz das Unternehmen. Die Nachfolge tritt Jean-Philippe Imparato an - zusätzlich zu seiner Rolle als Chef der Nutzfahrzeugsparte Pro One.
Auch an der Spitze von Maserati und Alfa Romeo kommt es zu personellen Veränderungen. Neuer CEO der beiden Marken wird Santo Ficili. Der bisherige Maserati-Chef David Grasso soll neue Aufgaben im Konzern übernehmen. Stellantis hofft, mit diesen Schritten das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen und das Unternehmen stabiler aufzustellen.
Stimmen und Nachfolge Tavares
Stellantis-CEO Carlos Tavares sagte zu den Maßnahmen: "In dieser darwinistischen Zeit für die Automobilindustrie besteht unsere Pflicht und ethische Verantwortung darin, uns anzupassen und uns auf die Zukunft vorzubereiten. Und zwar besser und schneller als unsere Konkurrenten, um saubere, sichere und erschwingliche Mobilität anbieten zu können."
John Elkann, Chairman des Board of Directors, ergänzte: "Das Board of Directors unterstützt Carlos Tavares und die heute angekündigten konsequenten Veränderungen einstimmig. Wir sind zuversichtlich, dass diese Schritte zur Vereinfachung unserer Organisation unser Führungsteam stärken werden, das daran arbeitet, die Leistung des Unternehmens wieder auf ein in der Branche führendes Niveau zu bringen."
Stellantis bekräftigte außerdem, dass die Suche nach einem Nachfolger für Carlos Tavares bereits laufe. Tavares wird nach Ablauf seiner Amtszeit als CEO Anfang 2026 in den Ruhestand gehen. Der Prozess wird von einem Sonderausschuss des Boards unter Vorsitz von John Elkann geleitet.
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