Das Deutsche Kfz-Gewerbe (ZDK) läuft gegen die geplanten CO2-Zielvorgaben der Bundesregierung für Kleinlaster, Minibusse und Vans Sturm. Die absehbare Strafsteuer würde insbesondere die größeren leichten Nutzfahrzeuge "drastisch bis hin zur absoluten Unverkäuflichkeit" verteuern und somit einen Trend hin zu mehr, nämlich kleinen leichten Nutzfahrzeugen begünstigen, schrieb ZDK-Präsident Robert Rademacher an die Bundesminister Rainer Brüderle (Wirtschaft), Norbert Röttgen (Umwelt) und Peter Ramsauer (Verkehr). Letztlich würden die Pläne verhindern, dass sich der Nfz-Bestand in Deutschland erneuere.
Die EU-Kommission schlägt die schrittweise CO2-Reduktion auf durchschnittlich 175 Gramm/km von 2014 bis 2016 und auf 135 Gramm/km bis 2020 vor. Die großen Autoländer Deutschland, Frankreich und Italien hatten sich gegen die zunächst weitaus ambitionierteren Klimaauflagen gestemmt und diese auch aufgeweicht (wir berichteten). Nun erwägt die Bundesregierung nach ZDK-Angaben aber, aus dem Bündnis auszuscheren und für 2020 ein Ziel von 145 Gramm CO2/km einzubringen.
Nach Erkenntnissen aus dem Handel sind zwar kleine und mittelständische Handwerks-Unternehmen durchaus als Kunden für umweltfreundliche Fahrzeuge zu gewinnen. Dies gelte aber dann nicht mehr, wenn die Wagen kein vertretbares Preis-/ Leistungsverhältnis aufweisen. Rademacher forderte die Politik in dem Schreiben auf, die Frist für das 175-Gramm-Ziel bis 2017/18 zu strecken. Erst wenn eine valide Folgenabschätzung vorliege, könne man sich an niedrigere, langfristige Emissionsziele "herantasten", hieß es. (rp)