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Kfz-Gewerbe Schleswig-Holstein: "Schrittweise Rückkehr in die Normalität"

08.04.2020 11:44 Uhr
Kfz-Gewerbe Schleswig-Holstein: "Schrittweise Rückkehr in die Normalität"
Nina Eskildsen, Präsidentin des Kfz-Gewerbes Schleswig-Holstein will, dass Autohäuser wieder öffnen können.
© Foto: Kfz-Gewerbe Schleswig-Holstein

Das Kfz-Gewerbe in Schleswig-Holstein drängt darauf, die Corona-Beschränkungen im Einzelhandel zu lockern. Das Wirtschaftsministerium des Landes hält die Zeit noch nicht reif dafür.

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Das Kfz-Gewerbe Schleswig-Holstein fordert eine Lockerung des Corona-Verkaufsverbots im nördlichsten Bundesland. "Wir halten es für angemessen, schrittweise in die Normalität zurückzukehren und deshalb als einen ersten Schritt die Öffnung von Autohäusern wieder zu erlauben", sagte Verbandspräsidentin Nina Eskildsen am Dienstag in Kiel. Dabei würden die Betriebe selbstverständlich die aktuellen Hygieneregeln und Vorsichtsmaßnahmen einhalten.

Das Wirtschaftsministerium des Landes erklärte gegenüber den "Kieler Nachrichten", dass man das Ansinnen der Kfz-Branche berücksichtigen werde, wenn die schrittweise Wiedereröffnung des Einzelhandels anstehe. Noch sei es aber nicht soweit.

Jan-Nikolas Sontag, Geschäftsführer des Kfz-Verbandes, bekräftigte, dass die Verkaufsräume im Autohandel überproportional groß seien. "Die Autohäuser stellen auf vielen 100 Quadratmetern, teilweise sogar auf deutlich über 1.000 Quadratmetern ihre Fahrzeuge aus." Dort komme es rein baulich schon zu deutlich weniger engen Berührungsmöglichkeiten zwischen Kunden und auch Verkäufern als im normalen Einzelhandel. Auch die Freiluftflächen böten ausreichend Möglichkeiten, um den nötigen Abstand einzuhalten. Durch diese Umstände sei eine Übertragung von Viren im Bereich des Autohandels deutlich unwahrscheinlicher als in kleinräumig strukturierten Geschäften anderer Branchen, hieß es.

"Besonders schmerzhaft ist für uns, dass in den Frühlingsmonaten März und April der Autohandel in diesem Jahr so eingeschränkt ist", betonte Eskildsen. Traditionell seien die Monate März, April, Mai die verkaufsstärksten Monate im Autohandel, insbesondere in der Privatkundschaft. Sie verwies auch auf andere Bundesländer wie Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen, wo die Autohäuser während der Corona-Krise durchgehend geöffnet seien.

Wirtschaftlich erschwerend komme hinzu, dass der Autohandel sehr kapitalintensiv ist, betonte Sontag. Autohäuser müssten den Fahrzeugbestand finanzieren. Der Wegfall der Verkäufe führe zu großen Schwierigkeiten, die Kreditlinien aufrechtzuerhalten bzw. bei anwachsenden Bestand zu erweitern. Bei Aufrechterhalten der Verkaufsverbote bestehe in der Branche bundesweit erhebliche Insolvenzgefahr. Sontag: "Hier muss seitens der Politik dringend gegengesteuert werden. Sonst ist eine nicht wieder schnell aufholbare Schieflage des Kfz-Gewerbes zu erwarten, die viele Mittel staatlicher Hilfsfonds binden würde." (rp)

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KOMMENTARE


Eueman

08.04.2020 - 14:03 Uhr

Schrittweise Rückkehr in die Normalität? Bekommt die gute Frau eigentlich mit, dass täglich 4.000 bis 5.000 neue Infektionen dazu kommen? Nicht alle Autohäuser haben riesige Ausstellungshallen, ich für meinen Teil möchte momentan nicht in meinem kleinen Büro mit einem Kunden sitzen, da geht mir die Gesundheit vor. Wer ein wenig auf Zack ist, verkauft durchaus nicht schlecht über den Fernabsatz.


signum

08.04.2020 - 16:40 Uhr

Wenn Sie schon solche Kommentare abgeben -Eueman- dann sollten die Vorschriften für alle Bundesländer gleich gelten. Wenn Sie sich über Ihr kleines Büro beschweren, dann würde ich mir ein größeres geben lassen bzw. sollte jedes Autohaus dies selbst entscheiden können. Unsere Kunden wollen beraten werden und nicht alle sind online so aufgestellt bzw. wenn Sie zertifiziert sind, dann kennen Sie die Grundregeln des Autoverkaufens, oder auch nicht! Schöne Ostern!


hjf

08.04.2020 - 17:56 Uhr

Die wirtschaftlichen Schäden dieser Epidemie sind gigantisch und werden mit jedem Tag überproportional größer. Selbstverständlich muss jeder Schritt, den man Richtung Öffnung geht, epidemisch verantwortbar sein. Aber für Autohandel ist das in aller Regel gut verantwortbar. Und wo sich zu viel Nähe ergibt, muss man eine Lösung finden, wie es alle anderen Branchen auch tun (Begrenzung des Zutritts zu Supermärkten bspw., überall Plexiglasabgrenzungen an den Kassen in Märkten und Tankstellen, usw.). Die gegenwärtigen Schließungsverfügungen sind in der totalen Form unangemessen und verursachen Schäden, die EU und D nicht im Entferntesten mehr auffangen können.


Autofahrer

08.04.2020 - 19:57 Uhr

Wenn ich nur online verschleudern würde, dann hätte ich genauso argumentiert ...


thüringer

08.04.2020 - 20:06 Uhr

Wie kommt die gute Frau darauf, dass wir in Thüringen unsere Autohäuser öffnen dürfen? Geöffnet bleiben Werkstätten! Traditioneller Autohandel ist auch in Thüringen aufgrund des Kontaktverbotes untersagt! Ich finde, man kann sich im Autohaus genauso oder sogar besser schützen, wie es zum Beispiel in geöffneten Lebensmittelmärkten oder Baumärkten der Fall ist. Es gibt preiswerten Schutz aus Plexiglas und ob der Wertstattkunde 2 Meter vor dem Annahmetresen steht oder der Fahrzeugkäufer meinetwegen noch mit Schutzmaske 2 Meter vor dem Schreibtisch sitzt, macht für mich keinen Unterschied. Wichtig ist doch, dass jeder bewusst auf den Schutz achtet.


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