Auf die deutschen Straßen sind im Juli knapp 333.000 neue Autos gekommen. Das waren 4,7 Prozent mehr als vor einem Jahr, wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) am Freitag mitteilte. 63,7 Prozent der Neuwagen wurden gewerblich zugelassen – ein Zuwachs von 5,9 Prozent gegenüber dem Vergleichsmonat. Bei den Privatkäufern gab es ein Plus von 2,6 Prozent.
Damit bewegen sich die Pkw-Neuzulassungen weiterhin auf hohem Niveau: In den ersten sieben Monaten lag das Plus bei 1,2 Prozent auf 2,18 Millionen Fahrzeuge. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) sprach vom höchsten Volumen seit 2010.
"Der deutsche Pkw-Markt bleibt robust und stemmt sich damit gegen den Trend der meisten wichtigen Märkte, die ins Minus gedreht haben", teilte der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller mit. VDIK-Präsident Reinhard Zirpel verwies auch darauf, dass sich seit Dezember wieder stetig mehr Käufer für Dieselfahrzeuge entschieden haben. Im Juli hatte jeder dritte neu zugelassene Wagen einen Dieselmotor (plus sieben Prozent), 58,2 Prozent fahren mit Benzin (minus 1,8 Prozent).
Bei 6,5 Prozent steckte nach amtlichen Angaben ein Hybridantrieb unter der Haube. Reine Elektroautos hatten im Juli einen Anteil von 1,8 Prozent. Volumenmäßig legten die Stromer um 136,1 Prozent zu. Einen deutlichen Zuwachs (plus 150,9 Prozent) verbuchten auch Neuwagen mit Flüssiggasantrieb, dagegen sagte die Nachfrage nach Erdgasautos um über 40 Prozent ab. Beide Antriebe kamen damit auf einen Marktanteil von jeweils 0,2 Prozent. Der durchschnittliche CO2-Ausstoß betrug 158,2 g/km.
SUV-Boom hält an
Die Neuzulassungsanteile der Segmente SUV (plus 15,6 Prozent) und Kompaktklasse (minus 1,6 Prozent) lagen mit jeweils 20 Prozent gleichauf. Geländewagen wiesen ein Plus von 19,4 Prozent auf und erreichten eine Quote von 10,6 Prozent. Deutlich gefragter als im Vorjahresmonat waren auch die Mini-Vans (plus 30,4 Prozent), Sportwagen (plus 20,8 Prozent), Wohnmobile (plus 19 Prozent) und Großraum-Vans (plus 15,3 Prozent).
Bei den deutschen Automarken klaffte die Schere zwischen Top und Flop weit auseinander. Prozentual zweistellig wuchsen BMW (plus 32 Prozent), Ford (plus 26,8 Prozent), Opel (plus 23,2 Prozent) und Mercedes (plus 22,4 Prozent). Hingegen wies die Flensburger Statistik für Porsche (minus 21,9 Prozent), Smart (minus 18,1 Prozent) und Audi (minus 14 Prozent) Rückschläge aus. Branchenprimus VW schnitt 6,9 Prozent schlechter ab als im Juli 2018.
Bei den Importeuren zeigten sich Land Rover mit plus 43,7 Prozent und Lexus mit plus 38,9 Prozent deutlich verbessert. Zweitstellige Steigerungsraten gab es auch bei Hyundai (plus 23,4 Prozent), Honda (plus 14,6 Prozent), Jaguar (plus 14,4 Prozent), Seat (plus 13,3 Prozent), Skoda (plus 13,2 Prozent), Mazda (plus 10,9 Prozent) und Peugeot (plus 10,3 Prozent). Zu den Verlierern zählten unter anderem Alfa Romeo, Citroën, Mitsubishi, Nissan und Subaru. (rp)
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- Pkw-Neuzulassungen im Juli 2019 (457.2 KB, PDF)
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