Der deutsche Pkw-Markt hat im Juli mit einem Neuzulassungs-Minus von 24,9 Prozent einen kräftigen Dämpfer erhalten. Das spiegelt sich auch in den Bestsellerlisten des Kraftfahrt-Bundesamtes wider. Dort konnte mit Ausnahme der Minis (+8,6 Prozent) keines der Pkw-Segmente zulegen – die Verluste liegen durch die Bank bei mehr als 15 Prozent. Am besten kamen noch die Boom-Segmente der SUV (Marktanteil 24,6 Prozent) und der Geländewagen (Marktanteil 10,6 Prozent) mit minus 15,5 und minus 18,9 Prozent davon. Die größten Verlierer waren die Großraum-Vans (-45,3 Prozent, Marktanteil 1,8 Prozent) und die Utilities (-39,8 Prozent, Marktanteil 3,8 Prozent). Mit Blick auf die Stückzahlen fallen die Verluste in der Kompaktklasse (Marktanteil 18,0 Prozent) allerdings deutlich mehr ins Gewicht: Minus 35,8 Prozent stehen hier zu Buche. Der Segments-Spitzenreiter VW Golf verlor sogar 39,8 Prozent und kam nur mit Müh und Not über die Schwelle von 10.000 Einheiten.
Bestsellerliste sortiert sich neu
Für die Krone als meistverkauftes Auto reicht das trotzdem mühelos. Platz zwei und drei gingen an die Konzernbrüder VW T-Roc (5.887) und VW Polo (5.323). Letzterem ist es damit zugleich gelungen, den Opel Corsa von seinem Spitzenplatz im Segment der Kleinwagen (Marktanteil 14,5 Prozent) zu schubsen.
Weitere Wechsel während der allgemeinen Juli-Talfahrt gab es in der Mittelklasse, wo sich der 3er BMW nach längerem wieder einmal gegen den VW Passat durchsetzte, sowie in den beiden Van-Klassen. Dabei verdrängte der VW Touran die Mercedes V-Klasse bei den Großraum-Vans und die Mercedes B-Klasse den Peugeot 3008 bei den Mini-Vans. Durch das Ausscheiden des Franzosen verbleibt der Fiat Ducato (Wohnmobile) als nunmehr einziges Import-Fabrikat in der Segments-Bestseller-Liste des KBA.
Hoher Elektro-Anteil bei den Kleinstwagen
Meistverkauftes E-Auto war in diesem Monat wieder der VW Up! mit 2.556 Fahrzeugen – das entspricht mehr als 60 Prozent aller neu zugelassenen Up!. Auch andere Modelle aus dem Segment der Minis hatten hohe Elektro-Anteile – beim Fiat 500 und Renault Twingo etwa waren es jeweils rund 40 Prozent. Hinzu kamen reine Elektromodelle wie der Smart Fortwo. Dieser hohe Anteil an Stromern, die durch die massive Elektroförderung auch im Juli stark im Aufwind waren (+51,6 Prozent) dürften somit maßgeblich Anteil daran haben, dass das Segment der Minis als einziges im Juli zulegen konnte (neben der Rubrik Sonstige).
Tesla verliert 90 Prozent zum Vormonat
Platz zwei und drei der E-Auto Charts belegen VW ID.3 (2.180) und Renault Zoe (1.320). Das Model 3 von Tesla dagegen, das seine Konkurrenten im Juni mit 4.462 Fahrzeugen regelrecht deklassiert hatte, ist im Juli mit 489 Autos abgeschmiert - ein Minus von knapp 90 Prozent. Das ist insofern nicht verwunderlich, als dass die Zulassungszahlen bei Tesla regelmäßig stark schwanken. Meist sind diese zu Quartalsbeginn sehr niedrig um dann zum Quartalsende hin nach oben zu schießen.
Hersteller mit den meisten E-Autos war im Juli wieder VW mit insgesamt 5.801 Fahrzeugen, vor Hyundai (2.377) und Renault (1.803). Meistverkaufter Plug-in-Hybrid war wie im Vormonat der Ford Kuga (1.764). Bestverkaufter Hybrid ohne Stecker war der Audi A6.