Die Neuwagen-Bestsellerliste des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) hat sich im Mai mit insgesamt drei Führungswechseln neu sortiert – auf Kosten von Mercedes-Benz. Die Marke verzeichnete im Mai als einziges deutsches Fabrikat ein Minus bei den Neuzulassungen und blickt mit 14.598 Fahrzeugen (minus 14,8 Prozent) auf einen Monat zum Vergessen. Dementsprechend büßt Mercedes seine Führungsplätze in einzelnen Marktsegmenten ein. Zuvorderst ist dabei die prestigeträchtige Oberklasse zu nennen: Hier zog der elektrische Porsche Taycan mit 387 Einheiten und einem Plus von 109,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat erstmals in diesem Jahr wieder an der S-Klasse vorbei.
Darüber hinaus hatte im Segment der Mini-Vans, die sonst meistens die B-Klasse souverän anführt, im Mai der Peugeot 3008 mit 932 Fahrzeugen die Nase vorn. Im April erzielte die B-Klasse hier noch einen Marktanteil von 57,9 Prozent. Ähnlich lief es bei den Großraum-Vans: Hier verwies der VW Touran mit 2.166 neuen Exemplaren die V-Klasse auf die hinteren Plätze. In allen anderen Segmenten setzten sich die Führenden des Vormonats erneut durch.
Zuwachsraten nur auf den ersten Blick erfreulich
Insgesamt konnten im Mai wieder alle Segmente in Summe wachsen – zum Teil sogar kräftig: Das Segment der Minis legte um 114,9 Prozent, die SUV um 61,2 Prozent und die Oberklasse um 53,7 Prozent zu. Ganz so stark wie im Vormonat, als die Sportwagen mit einem Zuwachs von 35,3 Prozent das wachstumsschwächste Segment waren, ist das Plus im Mai allerdings nicht mehr. Mit 8,1 Prozent bei den Wohnmobilen und 9,6 Prozent bei den Mini-Vans gab es dieses Mal auch Wachstumsraten unter zehn Prozent. Im Schnitt verzeichnete das KBA im Mai 37,2 Prozent mehr Zulassungen als im Mai 2020 (Durchschnitt April 2021: plus 90 Prozent).
Die hohen Zuwachsquoten im April und Mai rühren allerdings in erster Linie daher, dass 2020 der April mit 120.840 und der Mai mit 168.148 Fahrzeugen exorbitant schlecht gelaufen sind. Zum Vergleich: Im April und Mai 2019 kamen noch 375.508 und 332.962 Pkw neu auf die Straßen. Das Vorkrisenniveau ist also noch weit außer Reichweite – zumal die Neuzulassungen von April auf Mai trotz Corona-Lockerungen nur um magere 985 stiegen.
SUV weiter im Trend
Zulassungsstärkstes Segment im Mai waren – wenig überraschend – die SUV mit einem Marktanteil von 23,4 Prozent. Rechnet man die 10,4 Prozent aus dem Segment der Geländewagen hinzu, steht die Fahrzeugklasse einmal mehr jedes dritte neu zugelassene Fahrzeug. Die Kompaktklasse als zweitstärkstes Segment (plus 25,8 Prozent) kommt auf 17,4 Prozent Marktanteil. Dahinter folgen die Kleinwagen mit 14,2 Prozent.
Mit 8.466 Einheiten des VW Golf stellt die Kompaktklasse nach wie vor das volumenstärkste Einzelmodell auf dem deutschen Markt. Allerdings wies der Golf nur ein Mini-Wachstum von 1,4 Prozent auf. Wie es besser geht, zeigten die Markenbrüder VW Up! und VW Transporter deren Zahlen um 275,5 und 115,1 Prozent auf 3.646 und 2.263 Einheiten kletterten.
VW erneut "Elektro-König"
E-Auto-Bestseller im Mai war erneut der VW e-Up! Mit 2.919 Autos. Dahinter folgt das Tesla Model 3, das sich von seiner April-Delle mit 484 Einheiten erholt hat, mit 2.744 Einheiten. Platz drei wiederum geht an den ID.3 mit 2.252 Pkw. Zulassungsstärkster E-Auto Anbieter ist somit erneut VW mit insgesamt 6.383 reinen BEV. Dahinter kommen Tesla (2.744) und Smart (2.200). Meistgekaufte Plug-in-Hybride waren der VW Golf (2.129), Seat Leon (1.847) und Ford Kuga (1.703).