Die insolvente Eitel-Gruppe ist am Ende. Der Geschäftsbetrieb an den meisten Standorten wurde bereits Ende Juni eingestellt. Nur noch ein kleines Team führe derzeit Abwicklungs- und Verwertungstätigkeiten durch, erklärte Insolvenzverwalter Matthias Hofmann auf Anfrage von AUTOHAUS. Eitel mit der Hauptmarke Toyota und zwölf Standorten in Baden-Württemberg, Bayern und Thüringen hatte im Januar Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt (wir berichteten).
Zunächst wollte Geschäftsführer Michael Eitel Junior mit Hilfe von Sanierungsexperten die Autohausgruppe als Ganzes erhalten bzw. verkaufen. Dieser Plan ging aber nicht auf. Als Hauptgrund für das Scheitern gilt die weite regionale Streuung der Betriebe, die es letztlich unmöglich gemacht hat, einen Käufer für das Gesamtunternehmen zu finden. Deshalb entschieden sich die Verantwortlichen, die Eigenverwaltung Ende Juni aufzuheben.
Hofmann, der das Verfahren bereits als Sachverwalter begleitet hatte, betonte gegenüber diesem Dienst, dass der eingeleitete Verkaufsprozess von Anfang an offen ausgestaltet gewesen sei. Das heißt: Es wurde nicht nur nach einem Investor für die gesamte Gruppe gesucht, sondern es kam auch die Übernahme einzelner Standorte infrage. Stand Mitte August gibt es für die Filialen in Neu-Ulm (Settele Kfz GmbH), Weiden (Motor Gruppe Sticht), Jena (Hillebrand & Co) und Weimar (Autocenter Kornmaul) Nachfolgelösungen. "Für den Standort Erfurt laufen derzeit noch Gespräche mit Interessenten, die auch dort eine Wiedereröffnung eines Autohauses denkbar machen", erklärte der Rechtsanwalt.
Zurückhaltende Hersteller
Eine große Rolle hat auch die Kündigung des Händlernetzes durch Toyota gespielt. Hofmann: "Letztlich war die Entwicklung der einzelnen Standorte der Autohaus Eitel GmbH nicht abschließend geklärt. Diese Unsicherheit mag den Verkaufsprozess sicher beeinträchtigt haben." Grundsätzlich hätten sich die beteiligten Hersteller im Rahmen des Verfahrens zurückgehalten und es "weder positiv, noch negativ" beeinflusst. Neben Toyota gehörten auch Citroën, Honda und Hyundai zum Eitel-Portfolio.
Das Autohaus mit Hauptsitz in Freihung-Thansüß wurde 1980 gegründet. Zuletzt waren über 200 Mitarbeiter für die Mehrmarkengruppe beschäftigt, ein Teil davon wurde von den neuen Besitzern übernommen. 2013 erzielte Eitel einen Umsatz von rund 62 Millionen Euro. In den vergangenen Jahren hatte das Unternehmen wegen des zunehmenden Wettbewerbsdrucks mit rückläufigen Gewinnen zu kämpfen. Gleichzeitig wurden die erzielten Gewinne "in nicht ausreichendem Maße" reinvestiert. (rp)
Peter Lemser